Donnerstag, März 28, 2024

Zu viel Salz nach wie vor vermeiden. Aber das gilt auch für zu wenig Salz!

Zu viel Salz sollte man vermeiden, denn es schadet der Gesundheit. Doch auch zu wenig Salz kann schaden. Eine Natriumaufnahme von 3 bis 5 g pro Tag und eine hohe Kaliumaufnahme scheinen für das Herz am besten zu sein.

Eine aktuelle Studie bewertete die Ausscheidung von Natrium und Kalium im Urin im Zusammenhang mit der Herzgesundheit. Eine US-amerikanische Metaanalyse hatte 2016 vermuten lassen, dass zu wenig Salz das Sterberisiko erhöhen könnte. Bis dahin war Salz vor allem als Mit-Verursacher von Bluthochdruck bekannt. Damals warnten Experten davor, diese Studien-Ergebnisse eins zu eins umzusetzen. Denn nach wie vor sollte man zu viel Salz vermeiden, da ein gemäßigter Konsum von Salz eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung und Behandlung von Bluthochdruck. Die neuen Ergebnisse bestätigen jedenfalls, dass eine moderate Natriumaufnahme kombiniert mit einer hohen Kaliumaufnahme erstrebenswert ist. Die WHO-Empfehlung von unter 2 Gramm Natrium täglich scheint aber negative Auswirkungen zu bringen, deswegen sollte man auch zu wenig Salz vermeiden.

 

Zu viel Salz vermeiden, denn das kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigern

Die meisten Menschen ernähren sich zu salzhaltig. Die tägliche Natriumaufnahme liegt bei Frauen durchschnittlich bei 8,4 Gramm, bei Männern sind es sogar etwa 10 Gramm am Tag. Derzeit empfehlen Experten sechs Gramm täglich. Verschiedene Studien zeigten, dass zu viel Salz in der Ernährung das gesundheitliche Risiko steigert, Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erleiden. Daher raten Experten allen betroffenen Patienten mit erhöhten Blutdruckwerten dringend zu einer salzarmen Kost.


Bei wem zu wenig Salz das Risiko für Herz und Kreislauf erhöht

Menschen mit normalem Blutdruck sollten nicht zu wenig Salz zu sich nehmen. © HandmadePictures / shutterstock.com
Menschen mit normalem Blutdruck sollten nicht zu wenig Salz zu sich nehmen. © HandmadePictures / shutterstock.com

Eine aktuelle Studie stellt eine gängiges Ernährungs-Dogma infrage: Zu wenig Salz scheint das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erhöhen. Mehr dazu unter https://medmix.at/zu-wenig-salz-birgt-risiko-fuer-herz-und-kreislauf/


Die unlängst in der Fachzeitschrift Lancet publizierte, sehr große Meta-Analyse bestätigte dies auch. Darin untersuchten Forscher um Andrew Mente von der McMaster University in Hamilton, Kanada, die Ergebnisse aus vier Langzeitstudien mit 135.000 Teilnehmern. Im Ergebnis zeigt die Studie jedoch auch, dass Menschen mit normalen Blutdruckwerten keine gesundheitlichen Einschränkungen befürchten müssen, auch wenn ihr Salzkonsum deutlich über der Empfehlung von sechs Gramm liegt. Dieses Ergebnis wird kontrovers und durchaus kritisch betrachtet, denn ein hoher Salzkonsum soll langfristig zu Bluthochdruck führen können.

 

Auch zu wenig Salz kann schaden

Die Studienergebnisse zeigten auch, dass zu wenig Salz schaden kann. Menschen mit einer Natriumausscheidung von unter 3 Gramm am Tag hatten dementsprechend ein erhöhtes Sterberisiko, unabhängig davon, ob ein Bluthochdruck gegeben war oder nicht. Die Forscher begründeten das damit, dass die im Kochsalz enthaltenen lebenswichtigen Elemente Natrium und Chlor für den ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt des Körpers benötigen. Wenn hierzu ein Mangel besteht, so können zwar die Nieren durch eine geringe Ausscheidung diesen Mangelzustand eine Zeit lang ausgleichen. Doch längerfristig entstehen dadurch gesundheitliche Schäden. Die Folgen von zu viel Salz für die Gesundheit wie beispielsweise Bluthochdruck, Schlaganfall sowie Herzinfarkt sind aber weitaus wichtiger.

 

Zusammenhang von Natrium und Kalium untersucht

In einer großen internationalen prospektiven Kohortenstudie untersuchten Forscher aktuell den Zusammenhang zwischen der Ausscheidung von Natrium und Kalium und dem Herz-Kreislauf-Risiko. Insgesamt hatten die Personen mit einer geschätzten Natriumausscheidung zwischen 3 und 5 Gramm pro Tag und den höchsten Kaliumausscheidungen das geringste Risiko für Todesfälle und unerwünschte klinische Herz-Kreislauf-Ereignisse.

Allerdings waren sowohl höhere als auch niedrigere Niveaus der geschätzten Natriumausscheidung mit einem höheren kardiovaskulären Risiko verbunden. Zudem verringerte eine höhere Kaliumaufnahme das mit einer hohen Natriumaufnahme verbundene erhöhte kardiovaskuläre Risiko ab.

Zusammenfassend stellen wie eingangs erwähnt, diese Studienergebnisse die WHO-Empfehlungen einer niedrigen Natriumaufnahme unter 2 Gramm pro Tag bei gleichzeitig hoher Kaliumaufnahme von mehr als 3,5 g pro Tag in Frage. Die Kombination einer moderaten Natriumaufnahme von 3 bis 5 g pro Tag mit einer höheren Kaliumaufnahme bringt das geringste Risiko für Sterblichkeit und kardiovaskuläre Ereignisse.

Der Konsum von Natrium und Kalium ist für die Gesundheit unerlässlich. Wobei der Körper beide Mineralstoffe nicht herstellen werden und beide für wichtige physiologische Prozesse notwendig sind. Übrigens ist Kochsalz nicht gleich Natrium. Denn enthält Kochsalz – Natriumchlorid – enthält etwa 40 % Natrium, sprich 2,5 Gramm Salz enthalten 1 Gramm Natrium. Hervorragende Kaliumquellen sind Kartoffeln, Hülsenfrüchte wie Bohnen sowie Trockenfrüchte.


5 einfache Tipps, um weniger Salz zu essen oder zu verwenden

Manchmal kann man die Blutdruckwerte einfach durch Lebensstiländerung in den gesunden Bereich bekommen. Dazu zählt weniger Salz konsumieren. © itor / shutterstock.com
Manchmal kann man die Blutdruckwerte einfach durch Lebensstiländerung in den gesunden Bereich bekommen. Dazu zählt weniger Salz konsumieren. © itor / shutterstock.com

Weniger Salz essen gilt als gesünder für das Herz. Denn der geringere Salzkonsum kann das Risiko für Herzerkrankungen sowie die Sterberate vermindern. Mehr dazu unter https://medmix.at/5-tipps-wie-man-weniger-salz-verwenden-kann/


Literatur:

O’Donnell M. Joint association of urinary sodium and potassium excretion with cardiovascular events and mortality: prospective cohort study. BMJ. 2019 Mar 13;364:l772. doi: 10.1136/bmj.l772.

Mente A et al.: Associations of urinary sodium excretion with cardiovascular events in individuals with and without hypertension: a pooled analysis of data from four studies. Lancet 2016; 388: 465-475


Quelle: Deutsche Hochdruckliga https://www.hochdruckliga.de/

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