Donnerstag, März 28, 2024

Wissenschaft zu Zeiten der Corona-Pandemie und Covid-19

Fortbildung und Austausch in der Wissenschaft zu Zeiten der Corona-Pandemie und der SARS-Cov-2-Erkrankung Covid-19.

Die Corona-Pandemie Pandemie hat in mehreren Wellen mit Covid-19- Infektionen zu deutlichen Einschränkungen in der Organisation von Kongressen zu Wissenschaft sowie ärztlicher Fortbildungsveranstaltungen geführt. Ursachen waren unter anderem Versammlungsverbote beziehungsweise Versammlungsbeschränkungen, aber auch Reiseeinschränkungen des ärztlichen Personals.

In der ersten Corona-Welle wurden geplante Veranstaltungen, so auch der Deutsche Chirurgen Kongress 2020, überwiegend abgesagt oder verschoben. Relativ schnell wurden dann aber Online-Kongresse und Online-Fortbildungsveranstaltungen konzipiert und durchgeführt. Mit den seit Ende 2020 zunächst nur für ausgewählte Personengruppen zur Verfügung stehenden Impfmöglichkeiten in Kombination mit tagesaktuellen Testmöglichkeiten kamen hybride Veranstaltungsformate und auch wieder Präsenzveranstaltungen in den Fokus des Interesses.

 

Wissenschaft in der Corona-Pandemie angesichts von Covid-19-Infektionen: Deutsche Chirurgen Kongress Online-Hybrid-Kongress 2021

Auch der Deutsche Chirurgen Kongress wurde dieses Jahr erstmals als Online-Hybrid-Kongress abgehalten. Er bestand aus einer Präkongresswoche (6. bis 10.4.), während der in zwei bis drei Strängen Vorträge aus dem Bereich chirurgische Forschung und Postersessions als Rapid Communications (Kurzvorträge) online gestreamt wurden. Der 12.4. wurde als Präsenztag mit limitierter Anwesenheit gestaltet. An diesem Tag erfolgten unter anderem die Kongresseröffnungen der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH), der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) und der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG).

Vom 13. bis 16.4. fanden dann wieder Online-Sitzungen statt, die überwiegend in vier im Kongresszentrum Mainz dafür eingerichteten Fernsehstudios aufgezeichnet wurden. Die Sitzungen können bis sechs Monate nach Kongressende online abgerufen und angesehen werden. 3530 registrierte Teilnehmer haben den Kongress besucht. Durchschnittlich haben zwischen 1.200 und 1.600 Teilnehmer parallel den Livestream verfolgt (über alle vier bis fünf Streams hinweg). Im Strang der DGAV waren es durchschnittlich 500 bis 800 Teilnehmer, im Strang der DGMKG rund 200 bis 230 Teilnehmer, den Sessions der DGCH folgten durchschnittlich rund 250 Teilnehmer. Neben den DGCH und ihren zehn Mitgliedsgesellschaften haben die Bundeswehr, der BDC und der Deutsche Berufsverband der Pflegeberufe eigene Sessions veranstaltet, einige davon als interdisziplinäre und interprofessionelle Sitzungen. Alle Besucher in Mainz waren entweder gegen Covid-19 geimpft, genesen oder wurden tagesaktuell per Schnelltest getestet (3G). Es wurde erfreulicherweise keine Infektion festgestellt und dokumentiert.

 

Der Kongress wurde online evaluiert.

Die Möglichkeit, in der Corona-Pandemie online Wissenschaft und Fortbildung zu vermitteln, wurde sehr positiv beurteilt. 68 Prozent der Kongressbesucher halten Online-Veranstaltungen für eine gute bis sehr gute Alternative zu Präsenzveranstaltungen. Beklagt wurde das Fehlen sozialer Interaktionen, ein Präsenzkongress ist neben den Vortragsaktivitäten auch ein Ort der Karriereplanung, des Aufbaus neuer Kontakte, Ideenbörse und so vieles mehr. Wenn die Teilnehmer die Wahl zwischen einem Präsenz- und einem Online-Kongress hätten würden sich 51,5 Prozent für einen Präsenzkongress und 46,2 Prozent für einen Online-Kongress entscheiden. 78,6 Prozent würden einen Hybrid-Kongress mit einem Präsenz- und einem Online-Teil bevorzugen.

Die Covid-19-bedingten Veränderungen bei der Durchführung von Veranstaltungen und Kongressen zu Wissenschaft und Fortbildung unter Einsatz moderner digitaler Technologie zeigt wie schnell der Mensch auf veränderte Rahmenbedingungen reagieren und Antworten auf neue Herausforderungen finden kann. Bei konsequenter Anwendung der 3G-Regel können Hybrid-Kongresse sehr wahrscheinlich durchgeführt werden.


Quelle:

STATEMENT » Fortbildung und wissenschaftlicher Austausch zu Zeiten der Covid-19-Pandemie «. Professor Dr. med. Dr. med. dent. Michael Ehrenfeld 1. Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH); Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Klinikum der Universität München. Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH). Dezember 2021

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