Die Ursachen von Schwindelarten sind vielfältig. Um eine Ursache herauszufinden, sollte man zuerst den jeweiligen Schwindel charakterisieren.
Schwindel ist in unseren Breiten eine der häufigsten Diagnosen beim praktischen Arzt. Einerseits gibt es Situationen, in denen der Mensch die Stimulation des Gleichgewichtssinns ganz bewusst für sich nützt. Etwa bei einer Fahrt mit der Achterbahn oder wenn ein Baby sanft in der Wiege hin und her bewegt wird. Andererseits ist unfreiwillig erlebter Schwindel eine große Belastung für die Betroffenen. Die Ursachen für bestimmte Schwindelarten können jedenfalls vielfältig sein.
Schwindel
Der Begriff Schwindel selbst ist im Wesentlichen keine Erkrankung. Sondern er ist Zeichen einer Diskrepanz zwischen dem Gleichgewichtssinn, dem visuellen System sowie dem propriozeptiven System mit Sehnen, Muskeln und Gelenken. Und in weiterer Folge der zentralen Koordinierung dieser gesammelten Reize im Gehirn.
Aus diesem Missverhältnis kann ein variabler Symptomkomplex, beginnend bei Unwohlsein, Schwanken oder Benommenheit bis hin zum gänzlichen Verlust der Orientierung im Raum und vegetativer Symptomatik (Übelkeit, Erbrechen) sowie Angst und Panik entstehen. Unter dem Strich entstehen durch diese unterschiedlichen Beschwerden verschiedene Schwindelarten.
Vielfältige Ursachen der Schwindelarten
Im Grunde genommen gibt es mehrere Schwindelarten, unter anderem Drehschwindel (Vertigo), Schwankschwindel und posturale Instabilität (Gang- und Standstörung, Benommenheit).
Je nach Muster unterscheidet man peripher vestibuläre Ursachen, neurologische Ursachen, phobische Störungen, Herz-Kreislauf-Störungen, Dysbalancen der Stellmotorik und Altersschwindel.
Störungen im vestibulären System äußern sich in Form eines anfallsartigen Schwindels. Dazu gehört der Drehschwindel, ein Liftgefühl, das Gefühl zu Boden zu sinken oder zur Seite gezogen zu werden.
Obwohl sich neurologische Ursachen für bestimmte Schwindelarten manchmal sehr eindrucksvoll und akut präsentieren können, entstehen diese Symptome zumeist langsam progredient.
Kardiovaskuläre Ursachen sind häufig der Grund für Schwindelarten, die mit Herzklopfen oder „Schwarzwerden vor den Augen“ vergesellschaftet sind. Beide dieser Gruppen äußern sich immer wieder durch Schwanken und Benommenheit sowie manchmal Taumeligkeit.
Schwindel tritt häufiger auf
Presby-Vertigo (Altersschwindel) nimmt an Prävalenz zu. Durch das Älterwerden der Bevölkerung, tritt der langsame Prozess des Koordinationverlustes im Rahmen von natürlichen Abbauphänomenen immer mehr im Vordergrund.
Die bekanntesten Erkrankungen des peripher vestibulären Systems sind (unter anderem):
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Gutartiger Lagerungsschwindel
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Morbus Menière
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Vestibularisausfall
Erkrankungen des zentralen Nervensystems als mögliche Ursachen bestimmter Schwindelarten sind:
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Diffuse zerebrale Durchblutungsstörung
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Migräne
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Kleinhirnerkrankungen
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Multiple Sklerose
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Psychische Erkrankungen (phobischer Schwindel)
Internistische Ursachen des Schwindels (unter anderem):
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Orthostase (Blutleere im Kopf durch schnelles Aufstehen)
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Synkope
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Herzerkrankungen (Bewusstlosigkeit)
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Diabetes mellitus (Hypoglykämie)
Fazit
Schwindel ist eine häufige Beschwerde beim Hausarzt sowie aber auch in Notaufnahmen. Es ist ein Symptom der vestibulären Dysfunktion und wurde als ein Gefühl der Bewegung beschrieben. Und zwar am häufigsten als Rotationsbewegung. Es ist wichtig, schwindelerregende Symptome von anderen Schwindelarten zu unterscheiden.
Literatur:
Monica Stanton; Andrew M. Freeman. Vertigo. StatPearls [Internet]. Last Update: February 5, 2020.