Dienstag, April 16, 2024

Was hilft gegen Prüfungsangst bei Kindern und Studenten

Was hilft gegen Prüfungsangst bei Kindern und Studenten? Anlässlich bevorstehender Prüfungen ist es sinnvoll, wertvolle Experten-Empfehlungen zu berücksichtigen.

Spätestens im Herbst sollte für viele Studenten wieder der normale Studienalltag mit vielen Prüfungen beginnen. Dabei verursacht bereits der Gedanke daran bei vielen Studenten Herzklopfen. Doch es gibt das eine oder andere, was bei Kindern und Jugendlichen beziehungsweise Studenten gegen die Prüfungsangst hilft. Mit einfachen Methoden kann man hier entgegenwirken. Beispielsweise ist es sinnvoll, in der Gruppe zu lernen. Zudem hilft es, sich im Vorfeld negative Erfahrungen etwa aus der Kindheit bewusst zu machen. Von der Idee, sich den Prüfer nackt vorzustellen, hält Prof. Jörg Frommer hingegen wenig. Der Experte ist  Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der Magdeburger Universitätsmedizin.

 

Lernen in einer Gruppe hilft gegen Prüfungsangst

Unter dem Strich empfiehlt Prof. Frommer vor allem das Lernen in einer Gruppe. „Wenn ich gezwungen bin, anderen etwas zu erklären und wenn mein Wissen hinterfragt wird, wirkt das entkrampfend“, erklärt er. Zudem könne man seinen Prüfer vorab um ein Gespräch über die Rahmenbedingungen bitten. Es ist hilfreich, die Person zu kennen und sich ernstgenommen zu fühlen.

Ein weiterer Tipp: sich negative Erfahrungen bewusst machen und diese gedanklich von der Prüfung trennen. Denn wer etwa als Kind einen sehr strengen Lehrer hatte, kann sich im Angesicht des Prüfers daran erinnert fühlen. Von der vielzitierten Idee, sich den Professor nackt vorzustellen, hält Prof. Frommer hingegen wenig. „Das hilft nicht wirklich, weil es nicht realistisch ist. Im übertragenen Sinne ist schließlich der, der sich nackt macht, der Prüfling und nicht der Prüfer.“

 

Prüfungsangst kann etwas Positives sein

In einem normalen Ausmaß, sagt er, kann die Prüfungsangst positiv sein. Sie fördere die Aufmerksamkeit und die Motivation. Häufig allerdings trete sie in übersteigerter Form auf. „Schon in der normalen Bevölkerung ohne besondere Belastungen sind mindestens 15 Prozent psychisch belastet. Die Zahl ist in Prüfungen mindestens doppelt so hoch.“ Den Unterschied zwischen normaler und übersteigerter Angst erklärt Prof. Frommer wie folgt. „Wenn ich am Abend vor einer Prüfung etwas länger wachliege und mir noch einmal alles durch den Kopf geht, was gefragt werden könnte, ist das normal. Wenn ich aber bis drei Uhr wachliege, ich schwitze und zittere, die Gedanken rasen. Dann ist das zu viel der Aufregung.“


Quelle: Universitätsmedizin Magdeburg

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