Donnerstag, April 18, 2024

Vorbeugen von Demenz: 12 Maßnahmen, um das Risiko zu verringern

Verschiedene Maßnahmen sollen helfen, das Auftreten von Demenz zu verzögern, vorhandene Möglichkeiten zum Vorbeugen zu nutzen und das Risiko zu verringern.

Die Zahl älterer Menschen, einschließlich derer, die mit Demenz leben, steigt. Ein wichtiger Grund dafür ist, dass die Sterblichkeit in jüngeren Lebensjahren stetig abnimmt. Die altersspezifische Inzidenz von Demenz ist jedoch in vielen Ländern mit hohem Einkommen gesunken. Wahrscheinlich aufgrund besserer Bedingungen in den Bereichen Bildung, Ernährung und Gesundheitsversorgung, denn vor allem in diesen Bereichen kann ein effektives Vorbeugen das Risiko für Demenz deutlich verringern. Denn heute ändern vor allem in hoch entwickelten Ländern viele Menschen ihren Lebensstil hin zu einem gesunden Lifestyle

  • mit gesunder Ernährung und
  • viel Bewegung,
  • durch Vermeiden von Stress und Depressionen,
  • mit Maßnahmen für einen gesunden Schlaf und
  • einem ausgefüllten sozialen Leben.

Insgesamt stützen immer mehr Beweise die neun potenziell veränderbaren Risikofaktoren für Demenz, die von der Lancet-Kommission 2017 zur Prävention, Intervention und Betreuung von Demenz aufgezeigt wurden:

  • weniger Bildung,
  • Bluthochdruck,
  • Hörbehinderung,
  • Rauchen,
  • Fettleibigkeit,
  • Depression,
  • körperliche Inaktivität,
  • Diabetes
  • und geringer sozialer Kontakt.

Vitamin D gegen Demenz wie Alzheimer und psychische Erkrankungen

Vitamin D-Mangel kann als negative Auswirkung das Entstehen einer Demenz fördern. © Kedar Shukla / shutterstock.com
Vitamin D-Mangel kann als negative Auswirkung das Entstehen einer Demenz fördern. © Kedar Shukla / shutterstock.com

Vitamin-D-Mangel erhöht das Alzheimer-Risiko beträchtlich, doch ob auch hohe Konzentrationen an Vitamin D gegen Demenz helfen können, ist unklar. Mehr dazu unter https://medmix.at/vitamin-d-gegen-demenz/


Wir Wissenschaftler nun drei weitere Risikofaktoren für Demenz mit neueren, überzeugenden Beweisen hinzu. Diese Faktoren sind

  • übermäßiger Alkoholkonsum,
  • traumatische Hirnverletzung und
  • Luftverschmutzung.

Die Lancet-Forscher haben neue wissenschaftliche Überprüfungen und Metaanalysen vorgenommen und ein aktualisiertes 12-Risikofaktoren-Lebensmodell zum Vorbeugen von Demenz veröffentlicht.

Zusammen sind diese 12 veränderbaren Risikofaktoren für rund 40% der weltweiten demenziellen Erkrankungen verantwortlich, hier könnte eine effektive Vorbeugung folglich theoretisch verhindern oder verzögern, dass Menschen eine Demenz entwickeln. Das Präventionspotential ist hoch und könnte vor allem in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen (LMIC), in denen mehr Demenz auftritt, höher sein.

 

Welche Faktoren das Risiko für Demenz erhöhen, und in welchen Bereichen man vorbeugen könnte

Verschiedene Dinge erhöhen das Risiko für eine Demenz, hierzu könnte eine effektive Vorbeugung dabei helfen, dass zukünftig die Rate an Menschen mit Demenz nicht zu stark steigt. Faktoren, die das Risiko für eine Demenz erhöhen, sind

  • in frühen Lebensjahren eine schlechte Bildung,
  • in der Lebensmitte Bluthochdruck, Fettleibigkeit, Hörverlust, traumatische Hirnverletzung sowie Alkoholmissbrauch,
  • und im späteren Leben Rauchen, Depression, körperliche Inaktivität, soziale Isolation, Diabetes sowie Luftverschmutzung.

Für all diese Risikofaktoren gibt es gute wissenschaftliche Beweise, obwohl einige Faktoren des späten Lebens, wie beispielsweise Depressionen, möglicherweise einen bidirektionalen Einfluss haben.


MIND-Diät: Mediterrane Ernährung gegen Alzheimer Demenz

Die MIND-Diät halbiert das Alzheimer-Risiko und reduziert das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. © Nataliya Arzamasova / shutterstock.com
Die MIND-Diät halbiert das Alzheimer-Risiko und reduziert das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. © Nataliya Arzamasova / shutterstock.com

Die Mediterrane Ernährung soll gegen die Alzheimer Demenz helfen, speziell die MIND-Diät verlangsamt den altersbedingten kognitiven Abbau. Mehr dazu unter https://medmix.at/mediterrane-diaet-gegen-alzheimer/


Menschen mit Demenz haben meist auch andere Krankheiten

Multimorbidität ist eine große Herausforderung bei Demenz. Nicht nur, weil Menschen mit Demenz häufiger an anderen Krankheiten leiden. Sondern auch, weil es ihnen oft besonders schwer fällt, die Betreuung und Krankenpflege zu organisieren.

Menschen mit Demenz vergessen beispielsweise, ihre Familienangehörige oder Ärzte und Pfleger über Symptome zu informieren. Sie haben Schwierigkeiten, vereinbarte Behandlungspläne zu verstehen oder zu befolgen. Zudem vergessen sie häufiger das Trinken und Essen, was wiederum die Sturz- und Infektionsrate erhöht.

Im Grunde genommen konsultieren Menschen mit Demenz seltener den Hausarzt und haben weniger Zahnarztbesuche. Angehörige von Gesundheitsberufen benötigen eine Ausbildung, die entspannter, verständnisvoller und positiver in der Kommunikation mit Menschen mit Demenz ist.

Rund 70–80% der Menschen, bei denen in der Grundversorgung Demenz diagnostiziert wird, haben mindestens zwei weitere chronische Krankheiten. Personen, die körperlich gebrechlicher sind, leiden häufiger an Demenz.

Im Vergleich zur allgemeinen älteren Bevölkerung haben Menschen mit Demenz eine erhöhte Rate an zerebrovaskulären Erkrankungen. Und zwar Schlaganfall, Parkinson, Diabetes, Hautgeschwüre, Angstzustände und Depressionen, Lungenentzündung, Inkontinenz und Elektrolytstörungen.

Schließlich ist due Multimorbidität bei Menschen mit Demenz mit einem schnelleren kognitiven Funktionsverlust verbunden, Das führt zu einer schlechteren Lebensqualität für die Betroffenen sowie auch für ihre Angehörigen.

 

Demenz und COVID-19

Menschen mit Demenz haben möglicherweise Schwierigkeiten, Maßnahmen zur Reduzierung der Virusübertragung einzuhalten. Denn sie verstehen die erforderlichen Verhaltensänderungen wie körperliche Distanzierung und Hygiene möglicherweise nicht wirklich. Oder es kann auch sein, dass sie sich nicht daran erinnern. Das führt zu einem erhöhten Risiko für sich selbst und ihre Pflegekräfte. Sie können außerdem gefährdet sein, wenn sie für ihre täglichen Aktivitäten oder ihre persönliche Betreuung von anderen abhängig sind, denn das macht einen engen persönlichen Kontakt erfordert.

Menschen mit Demenz haben möglicherweise auch Schwierigkeiten, Maßnahmen zum Vorbeugen der Virusübertragung einzuhalten, da sie die erforderlichen Verhaltensänderungen wie körperliche Distanzierung und Hygiene möglicherweise nicht verstehen oder sich nicht daran erinnern, was zu einem erhöhten Risiko für sich selbst und ihre Pflegekräfte führt. Sie können außerdem gefährdet sein, wenn sie für ihre täglichen Aktivitäten oder ihre persönliche Betreuung von anderen abhängig sind, da dies einen engen persönlichen Kontakt erfordert.

Diese Situation ist besonders besorgniserregend in Pflegeheimen, in denen viele Bewohner an Demenz leiden und in vielen Ländern viele COVID-19-Todesfälle aufgetreten sind.


Salbei unterstützt das Gedächtnis und nützt Patienten mit Demenz

Salbei kann vor allem auch in Form von Salbeiöl und Salbeiextrakt das Gedächtnis unterstützen und bei Demenz helfen. © 5PH / shutterstock.com
Salbei kann vor allem auch in Form von Salbeiöl und Salbeiextrakt das Gedächtnis unterstützen und bei Demenz helfen. © 5PH / shutterstock.com

Die altbekannte und bewährte Heilpflanze Salbei soll auch Gedächtnis verbessern und Patienten mit kognitiver Beeinträchtigung oder Demenz unterstützen. Mehr dazu unter https://medmix.at/salbei-unterstuetzt-das-gedaechtnis-und-nuetzt-patienten-mit-demenz/


Literatur:

Gill Livingston, Jonathan Huntley, Andrew Sommerlad, David Ames, Clive Ballard, Sube Banerjee et al. Dementia prevention, intervention, and care: 2020 report of the Lancet Commission. Published:July 30, 2020DOI:https://doi.org/10.1016/S0140-6736(20)30367-6

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