Montag, März 18, 2024

Vitamin D3 stärkt das Immunsystem und damit die Abwehrkräfte

Menschen mit Vitamin D3-Mangel haben ein schwaches Immunsystem und schlechte Abwehrkräfte. Das macht anfälliger für Infektionen.

Vitamin D3 bezeichnet man auch als Cholecalciferol genannt. Das » Knochenvitamin « war früher in Kombination mit Calcium vor allem für seine Bedeutung zur Knochenstärkung und zur Vorbeugung gegen Osteoporose bekannt. Hingegen weisen heute immer mehr Daten darauf hin, dass Cholecalciferol auch wichtig bei der Vorbeugung und Therapie zahlreicher chronischer Erkrankungen ist. Denn Vitamin D3 stärkt auch die Abwehrkräfte und das Immunsystem und hilft so beispielsweise gegen Autoimmunerkrankungen, Diabetes mellitus, Herzinsuffizienz sowie Krebserkrankungen. Außerdem soll es vor allem auch gegen entzündliche Erkrankungen der Atemwege den Körper unterstützen. Jedenfalls wird durch Vitamin D3-Mangel unser Immunsystem anfälliger und damit unsere Abwehrkräfte schwächer.

Im Grunde genommen entstehen Infektionen der oberen Atemwege wie grippale Infekte meist durch Viren. Dabei treten Grippe- und Erkältungswellen immer in der dunklen Jahreszeit mit weniger Sonnenstrahlung auf. Denn dann haben viele Menschen einen Immunsystem schwächenden Vitamin D3-Mangel. Denn die eingeschränkte Verfügbarkeit von Cholecalciferol im Herbst und Winter scheint bei der Anfälligkeit für Infektionen der oberen Atemwege eine ursächliche Rolle zu spielen.



Cholecalciferol im Fokus

Unter dem Strich hat man das Sonnenvitamin Vitamin D3 lange Zeit in seinem Wert im Zusammenhang mit Vorbeugung und Therapie zu wenig geschätzt. Verschiedene Forschungsergebnissen der vergangenen Jahre haben aber gezeigt, dass Cholecalciferol nicht nur beim Knochenstoffwechsel eine wichtige Rolle. Sondern es muss auch zahlreiche weitere Aufgaben erfüllen, wie:


Immunsystem.

  • Immunsystem stabilisieren und stärken
  • Infektanfälligkeit der Atemwege verringern
  • Unterstützung der Immunzellen (z.B. Monozyten)
  • Antientzündliche Wirkung
  • Krebs vorbeugen

Knochenstoffwechsel

  • Calciumeinbau in den Knochen fördern
  • Calcium- und Phosphatstoffwechsels regulieren
  • Calciumaufnahme aus dem Darm steigern
  • Knochenheilung nach Knochenbrüchen unterstützen

Muskel-/Nervenzellen

  • Regulierung der Muskelkoordination
  • Muskelkraft stärken und Sturzgefahr verringern
  • Steuerung der neuromuskulären Erregungsleitung

Bauchspeicheldrüse

  • Insulinausschüttung steuern
  • Insulinresistenz verringern

Herz-Kreislauf-System

  • Einfluss auf herzaktive Enzyme
  • Blutdruck regulieren
  • Herzmuskelkraft stärken

Von großer Bedeutung ist der Einfluss von Vitamin D3 auf Immunsys­tem, Herz-Kreislauf-System sowie Zellwachstum. Vitamin D3 kurbelt die Immunabwehr an und reduziert die Infektanfälligkeit. Auch das Risiko, an Krebsarten wie Brust-, Prostata- oder Dickdarmkrebs zu erkranken, scheint bei einem schlechten Vitamin D3-Status erhöht zu sein. Ein Mangel an Vitamin D3 steigert dabei signifikant die allgemeine und vor allem die kardiovaskuläre Sterblichkeit.

Im Grunde genommen ist es die biologisch aktive Form von Vitamin D 3 – 1α, 25-Dihydroxyvitamin D 3 (1,25 (OH) 2 D 3 ) –, die die angeborene und adaptive Immunität über Gene moduliert. Dazu konnten jetzt Forscher 15 Gene als Hauptmediatoren für die Wirkung von Vitamin D3 auf das Immunsystem identifizieren.

 

Mit Vitamin D3 Immunsystem stärken gegen Infektionen der Atemwege

Im Grunde genommen kann das Cholecalciferol kann zur Vorbeugung und Behandlung von Grippewellen eingesetzt werden. Denn Vitamin D3 kann auch das Risiko für eine Influenza verringern. Es stimuliert beispielsweise die Produktion antimikrobieller Substanzen. Und zwar der Peptide, welche die Infektiosität der Viren bekämpfen. Damit stärkt Vitamin D3 das Immunsystem und wirkt Entzündungsprozessen entgegen.

Jedenfalls weisen Studien aus den vergangenen Jahren zunehmend auf die bedeutende Rolle von Cholecalciferol bei Infektionen der Atemwege hin. Zum Beispiel in der Vorbeugung und Therapie von grippalen Infekten.

Ein Vitamin-D3-Mangel (Calcidiol im Serum < 75 nmol/l) dürfte danach wesentlich mitverantwortlich für die Ausbreitung von Erkältungskrankheiten, insbesondere der oberen Atemwege, sein.

Weiters zeigten US-Studien, dass bei Probanden mit einem schlechten Vitamin D3-Status (< 10 ng/ml bzw. 25 nmol/l) Abwehrkräfte und Immunsystem beeinträchtigt sind. Im Vergleich zu jenen mit einer guten Vitamin D3-Versorgung (Calcidiol > 30 ng/ml bzw. > 75 nmol/l) hatten sie deswegen ein 40% höheres Risiko für Infekte der oberen Atemwege.

Bei Patienten mit Asthma bronchiale oder chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD) war das Risiko sogar bis zu 5-fach erhöht. Jedenfalls ist uns Wissen über Vitamin D-Effekte in den letzten 20 Jahren deutlich gewachsen.




Literatur:

Koivisto O, Hanel A, Carlberg C. Key Vitamin D Target Genes with Functions in the Immune System. Nutrients. 2020 Apr 19;12(4):1140. doi: 10.3390/nu12041140. PMID: 32325790; PMCID: PMC7230898.

Uwe Gröber, Jörg Reichrath, Michael F. Holick. Live Longer with Vitamin D? Nutrients. 2015 Mar; 7(3): 1871–1880. Published online 2015 Mar 12. doi: 10.3390/nu7031871.

Mayte Medrano, Estrella Carrillo-Cruz, Isabel Montero, Jose A Perez-Simon. Vitamin D: Effect on Haematopoiesis and Immune System and Clinical Applications. Int J Mol Sci. 2018 Sep; 19(9): 2663.
Published online 2018 Sep 8. doi: 10.3390/ijms19092663.

Cynthia Aranow. Vitamin D and the Immune System. J Investig Med. 2011 Aug; 59(6): 881–886. doi: 10.231/JIM.0b013e31821b8755


Quelle:

Gröber, U. Vitamin D – an old vitamin in a new perspective. Med Monatsschr Pharm, 2010; 33(10): 376-383.

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