Donnerstag, März 28, 2024

Vitamin-D-Mangel und erhöhte Mortalität, Sterblichkeit

Klinische Studien zur Sterblichkeit konnten in den letzten Jahren den Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Mangel und einer höheren Mortalität zeigen.

In zahlreichen Studien der letzten Jahre wurde gezeigt, dass Studienteilnehmer mit Vitamin-D-Mangel – mit niedrigem Vitamin-D-Spiegel – häufiger an Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und an Krebs starben und die Mortalität beziehungsweise die Rate der Sterblichkeit allgemein erhöht war. Eine der letzten dahingehenden Untersuchung geschah unlängst in Dänemark (2015). Die verschiedenen Ergebnisse unterstreichen, dass man die Wirksamkeit einer vorbeugenden Einnahme von Vitamin-D-Präparaten zur Vermeidung von Vitamin-D-Mangel sorgfältig prüfen sollte.

 

Risikofaktor Vitamin-D-Mangel vor allem im Winter

Vitamin-D-Mangel ist seit Jahrzehnten als Risikofaktor für Osteoporose bekannt. Neuere Studien zeigten nun, dass Vitamin D aufgrund seiner Hormonwirkung auch andere chronische Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Krebs und Infektionen beeinflussen können. Somit geht Vitamin-D-Mangel und eine unzureichende Vitamin-D-Versorgung mit erhöhter Mortalität der Bevölkerung einher.

Vitamin-D-Mangel vermeiden und so Risiko für Osteoporose geringer halten. © videodoctor / shutterstock.com
Vitamin-D-Mangel vermeiden und so Risiko für Osteoporose geringer halten. © videodoctor / shutterstock.com

Vor allem im Winter ist die Konzentration von Vitamin-D im Blut vieler Menschen besonders niedrig. Der Vitamin-D-Mangel entsteht vor allem, da der Körper den größten Teil seines Vitamin-D-Bedarfs unter Einfluss der UV-B-Strahlung des Sonnenlichts selbst produziert und die geringe Menge an UV-B-Licht in der dunklen Jahreszeit eben häufig nicht ausreicht, um die Vitamin-D-Produktion ausreichend anzukurbeln und Vitamin-D-Mangel zu vermeiden.

 

Vitamin-D-Mangel ist nicht gleich Vitamin-D-Mangel

Die Sterblichkeit war bei Teilnehmern zahlreicher Untersuchungen mit sehr niedrigen und niedrigen Vitamin-D-Spiegeln statistisch signifikant höher als bei Personen, die höhere Vitamin-D-Konzentrationen im Blut aufwiesen. Nach Berücksichtigung aller Störfaktoren war die Sterblichkeitsrate bei Personen mit sehr ausgeprägtem Vitamin-D-Mangel 1,7-fach, bei menschen mit niedrigen Vitamin-D-Werten 1,2-fach erhöht.

Personen mit sehr ausgeprägtem Vitamin-D-Mangel hatten insbesondere ein erhöhtes Risiko, an einer Erkrankung der Atemwege zu versterben (2,5-faches Sterberisiko). Auch erlagen sie häufiger Herz-Kreislauferkrankungen (1,4-fach) oder Krebs (1,4-fach).

 

Vorbeugende Gabe gegen Vitamin-D-Mangel und damit höherer Mortalität, Sterblichkeit

Wenngleich derartige Ergebnisse nach wie vor kontrovers diskutiert werden, empfehlen viele Experten eine Supplementation von Vitamin-D, um Vitamin-D-Mangel zu vermeiden. Im Grunde genommen sollte aber auch in der warmen Jahreszeit wohldosiert aber reichlich Sonne getankt werden, um eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung sicherzustellen und ein Vitamin-D-Depot für dunklere Zeiten anzulegen. Wobei die Dauer der Sonnenexposition – in Abhängigkeit vom Hauttyp – so begrenzt werden sollte, dass sich das Hautkrebsrisiko nicht erhöht.


Literatur:

Schöttker B, Haug U, Schomburg L, Köhrle J, Perna L, Müller H, Holleczek B, Brenner H. Strong associations of 25-hydroxyvitamin D concentrations with all-cause, cardiovascular, cancer, and respiratory disease mortality in a large cohort study. Am J Clin Nutr. 2013 Apr;97(4):782-93. doi: 10.3945/ajcn.112.047712. Epub 2013 Feb 27. PMID: 23446902.

Ginde AA, Scragg R, Schwartz RS, Camargo CA Jr. Prospective study of serum 25-hydroxyvitamin D level, cardiovascular disease mortality, and all-cause mortality in older U.S. adults. J Am Geriatr Soc. 2009 Sep;57(9):1595-603. doi: 10.1111/j.1532-5415.2009.02359.x. Epub 2009 Jun 22. PMID: 19549021.

Pilz S, Dobnig H, Nijpels G, Heine RJ, Stehouwer CD, Snijder MB, van Dam RM, Dekker JM. Vitamin D and mortality in older men and women. Clin Endocrinol (Oxf). 2009 Nov;71(5):666-72. doi: 10.1111/j.1365-2265.2009.03548.x. Epub 2009 Feb 18. PMID: 19226272.

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