Vitamin-D-Mangel erhöht das Alzheimer-Risiko beträchtlich, doch ob auch hohe Konzentrationen an Vitamin D gegen Demenz helfen können, ist unklar.
Es gibt eindeutige Ergebnisse aus klinischen Studien, die zeigen, dass ein Abnahme der Gedächtnisleistung mit einem Vitamin-D-Mangel vergesellschaftet ist. Bei einem schweren Vitamin-D-Mangel ist beispielsweise das Risiko mehr als doppelt so hoch. Ob im Gegensatz dazu Vitamin D gegen Demenz beziehungsweise eine Verschlechterung der Gedächtnisleistung hilft, ist bis dato nicht belegt. Bestätigt scheint grundsätzlich zu sein, dass das Vitamin D kognitive Funktionen in Bezug auf bestimmte neurologische Erkrankungen fördern kann. Und das es auch im Gehirn das dort befindliche Serotonin beeinflussen kann. Und damit auch das Verhalten und die Psyche.
Grundsätzlich vermutet man jedenfalls eine wichtige Rolle von Vitamin D für die Entwicklung und Gesunderhaltung des Nervensystems und des Gehirns. Vitamin D soll vor Nervenschäden schützen, was auch bei Demenz hilft. Hinzu kommt, dass Vitamin D die Bildung von Nervenverbindungen und die Signalübertragung durch Nerven und Neurotransmitter positiv beeinflussen kann.
Hohe Konzentrationen von Vitamin D gegen Demenz-Risiko
Eine große US-amerikanische Demenzstudie kam zum Ergebnis, dass zu wenig Vitamin D die Symptome von Alzheimer verstärkt. Ein Vitamin-D-Mangel kann demnach den Krankheitsverlauf bei Alzheimer Demenz beschleunigen, fanden Forscher unlängst heraus. Doch ob Vitamin-D-Mangel auch Auslöser für Alzheimer Demenz sind kann, bleibt unbestätigt.
Bewiesen ist, dass zwischen Alzheimer Demenz und Vitamin D-Mangel ein deutlicher Zusammenhang besteht. Vitamin D kann zwar vermutlich die Erkrankung nicht verhindern, anscheinend kann es aber bei Demenz den Krankheitsverlauf bremsen.
Hoher Serotonin-Spiegel und Vitamin D gegen Demenz-Symptome und andere psychische Erkankungen
Der genaue Mechanismus, wie das Vitamin D kognitive Funktionen bei neurologische Erkrankungen wie Demenz fördert beziehungsweise unterstützt, ist bislang ungeklärt.
Laut einer aktuellen US-Studie könnte möglicherweise der Neurotransmitter Serotonin das Missing Link beziehungsweise die bislang unbekannte Verbindung sein, die dafür verantwortlich ist, dass Vitamin D die Symptome bestimmter neurologischen Erkrankungen wie Alzheimer Demenz verbessert. Ein niedriger Serotonin-Spiegel ist für bestimmte psychische Erkrankungen typisch – wie Autismus, bipolare Störung, Schizophrenie und Depression.
Serotonin übt einen beträchtlichen Einfluss auf kognitive Funktionen und Verhalten aus. In einer älteren Studie konnte bereits gezeigt werden, dass Vitamin D die Umwandlung der essenziellen Aminosäure Tryptophan zu Serotonin reguliert.
Zusätzlich Vitamine mit Bedacht einsetzen
Die Ergebnisse mehrerer aktueller systematischer Metaanalysen bestätigen die Annahme, dass Vitamin-d-Mangel Demenz begünstigt. Beziehungsweise heisst das, dass niedrige Spiegel des Sonnenvitamins zur Entwicklung von Demenz beitragen könnten.
Hierzu sind aber noch weitere Studien gefordert. Und zwar vor allem auch im Zusammenhang mit der Sonnenexposition. Es gibt allerdings auch offensichtlich signifikante Zusammenhänge zwischen Vitamin-D-Mangel und Alzheimer.
Allgemein betonen Experten, dass die Einnahme von hochdosierten Vitaminen einschließlich von Vitamin D gegen Demenz nicht empfohlen wird, zur Wirksamkeit von Vitaminen in Verbindung mit anderen Mikronährstoffen seien weitere wissenschaftliche Untersuchungen notwendig.
Ein gesunder Geist und ein gesunder Körper im Alter sollten durch eine gesunde, ausgewogene Ernährung und einem aktiven Lebensstil mit ausreichend Bewegung – auch an der frischen Luft – gefördert werden.
Im Grunde genommen soll man die zusätzliche Gabe von Vitaminen gegen Demenz nur bei nachgewiesenen Mangelzuständen geschehen.
Literatur:
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