Dass man auch beim Menschen durch Vitamin D die Fruchtbarkeit erhöhen kann, haben Forscher aufgrund von Studiendaten schon länger vermutet. Bei Wildschafen funktioniert es jedenfalls.
Eine schottische Studie konnte unlängst zeigen, dass das Vitamin D die Fruchtbarkeit erhöhen kann. Jedenfalls funktionierte das bei Wildschafen. Denn ein hoher Vitamin-D-Spiegel bei den Tieren brachte eine verbesserte Fruchtbarkeit. Dementsprechend brachten die Tiere auch beträchtlich mehr Nachkommen zur Welt.
Vitamin D kann die Fruchtbarkeit erhöhen
Die Studie wurde auf einer abgeschiedenen schottischen Hebrideninsel durchgeführt. Die Wissenschaftler fanden dabei eindeutige Beweise, dass das Vitamin D – auch als Sonnenhormon bekannt – mit einer gesunden Reproduktion in Zusammenhang gebracht werden kann.
Im Grunde genommen hofften die Experten nach Abschluss ihrer Untersuchung, dass weitere Studien dazu folgen werden. Die sollen dann überprüfen, ob die Ergebnisse auch für andere Säugetiere gelten. Natürlich steht dabei auch der Mensch im Blicklicht.
Die Forscher von der University of Edinburgh maßen auf St. Kilda in einer wildlebenden Herde von Soay-Schafen die Konzentration eines Vitamin-D-Markers im Blut. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass Wildschafe, die am Ende des Sommers einen höheren Vitamin-D-Spiegel in ihrem Blut aufwiesen, im folgenden Frühjahr mehr Lämmer gebaren. Die Studie bietet erste Hinweise darauf, dass der Vitamin-D-Status eines Tieres mit einem evolutionären Vorteil verbunden ist.
Wird die Haut dem Sonnenlicht ausgesetzt, produziert sie bei Schafen und anderen Säugetieren wie auch beim Menschen Vitamin D. Es kommt auch in einigen Lebensmitteln, einschließlich bestimmter Pflanzenarten, – aber eher spärlich – vor.
Ältere Studien im Labor bestätigten, dass Vitamin D die Fruchtbarkeit erhöhen kann.
Viele Studien im Labor haben Vitamin D mit der reproduktiven Gesundheit von Tieren und Menschen in Zusammenhang gebracht. In einer österreichischen Studie wurden die Auswirkungen von Vitamin-D-Mangel auf die Geschlechtshormone untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass sich ein höherer Vitamin D-Spiegel bei Frauen positiv auf die weiblichen Hormone und bei Männern positiv auf die Spermaqualität auswirkte. Ähnliches wurde auch in einer Studie der Yale-Universität bestätigt.
Nun liegt erstmalig der Beweis bei Wildtieren vor, das Vitamin D die Fruchtbarkeit erhöhen kann. Die Wissenschaftler führten dazu diese Forschung im Rahmen einer Langzeitstudie über die Entwicklung der Soay-Schafe durch. Diese wildlebenden Tiere leben seit Tausenden von Jahren auf den Inseln von St. Kilda, das zum Weltkulturerbe gehört und vom National Trust for Scotland verwaltet wird.
In der freien Wildbahn einfacher zu untersuchen
Dr. Richard Mellanby, der Leiter der Abteilung Small Animal Medicine at the University’s Royal (Dick) School of Veterinary Studies, der die Studie leitete, sagte: „Unsere Studie ist die erste, die den Vitamin-D-Status und die Fortpflanzungserfolge in einer Wildtier-Populationen verknüpften.“
Die Untersuchung des nichtskelettalen gesundheitlichen Nutzens von Vitamin D beim Menschen außerhalb des Labors sei eine Herausforderung, weil Menschen jeden Tag unterschiedlichen Mengen von Sonnenlicht ausgesetzt seien, so die Forscher.
Die Erforschung der Beziehung zwischen der Haut und den Nahrungsmitteln als Vitamin-D-Quellen und deren langfristige gesundheitliche Folge, ist bei Schafen, die auf einer kleinen Insel leben, wesentlich einfacher.
Literatur:
Ian Handel, Kathryn A. Watt, Jill G. Pilkington, Josephine M. Pemberton, Alastair Macrae, Philip Scott.
Tom N. McNeilly, Jacqueline L. Berry, Dylan N. Clements, Daniel H. Nussey & Richard J. Mellanby. Vitamin D status predicts reproductive fitness in a wild sheep population. Scientific Reports volume 6, Article number: 18986 (2016)
Quelle: http://www.ed.ac.uk: Bei Wildschafen Fruchtbarkeit erhöhen durch Vitamin D.
