Dienstag, April 23, 2024

Ursachen für Herzstolpern: wann Herzrasen und Extrasystolen gefährlich sind

Herzstolpern bezeichnen Herzrhythmusstörungen, bei denen plötzlich Herzrasen auftreten kann und meistens Extraschläge, Extrasystolen, die Ursachen dafür sind.

Wenn das Herz unregelmäßig schlägt und gefühlt „stolpert“, dann sprechen Herzmediziner auch von Palpitationen. Dabei umfasst Herzstolpern verschiedene Herzrhythmusstörungen, die völlig unerwartet auftreten können. Außerdem empfinden es viele Menschen beängstigend, wenn das Herz plötzlich anders als gewohnt schlägt. Dann kann kräftiges Herzklopfen, Herzrasen sowie Aussetzer des Herzschlags wie aus dem Nichts durchaus Panik auslösen. Dementsprechend beschreibt Herzstolpern auch das unangenehme Wahrnehmen des Herzschlags, der plötzlich anders ist. Ursachen von Herzstolpern, Herzrasen, sind vor allem Extrasystolen beziehungsweise verschiedene Herzrhythmusstörungen.



 

Die häufigsten Ursachen für Herzstolpern

Extraschläge, medizinisch Extrasystolen genannt, sind die häufigsten Ursachen für Herzstolpern. Dabei setzen die Extraschläge früher als der normale Herzschlag ein. Dadurch führen sie zu einem unregelmäßigen Puls.

Extrasystolen können in den Herzvorhöfen oder in den Herzkammern ihren Ursprung haben und sich als Einzelschläge, Doppelschläge oder Salven zeigen. Bei gesunden Menschen sind oft Stress und Aufregung die Auslöser der Extraschläge.

 

Verursacher Vorhofflimmern

Zu den weiteren Ursachen für Herzstolpern gehört das Vorhofflimmern – die häufigste Herzrhythmusstörung. Dabei hält der unregelmäßige Herzschlag mindestens 30 Sekunden an. Das Herz der Betroffenen mit Vorhofflimmern schlägt unregelmäßig und oftmals deutlich schneller als der normale Herzschlag.

Im Grunde genommen sind die Extrasystolen neben der Leistungseinschränkung das häufigste Symptom bei Vorhofflimmern. Dabei hält der komplett unregelmäßige Herzschlag für mehrere Minuten, Stunden oder sogar Tage lang an.



 

Vier Warnzeichen, die rasch ein Arzt abklären sollte: Schwindel, Luftnot, Brustschmerz sowie Ohnmacht

Unter dem Strich ist das Herzstolpern meistens harmlos. Jedoch können auch ernste Herzerkrankungen dahinterstecken. Deswegen sollten auch Betroffene mit einem Stolperherz immer einen Herzspezialisten konsultieren, damit dieser die Ursachen für Herzstolpern beziehungsweise des unregelmäßigen Herzschlags herausfinden kann.

Zusätzlich sind Schwindel, Luftnot, Brustschmerz sowie Ohnmacht gefährliche Beschwerden. Denn diese vier Warnzeichen deuten auf eine ernste Herzerkrankung als Auslöser hin. Erste Hinweise, ob das Herzstolpern ungefährlich ist oder eine Herzerkrankung die Herzrhythmusstörungen verursacht, gibt das EKG (Elektrokardiogramm). Die Aufzeichnungen der elektrischen Herzströme helfen dabei, die Ursache für das Herzstolpern herauszufinden.

 

Behandlungmöglichkeiten

Einzelne Extrasystolen aus den Herzvorhöfen sind harmlos und beim Fehlen von anderen Herzerkrankungen mit einfachen Mitteln zu behandeln. Zu den harmlosen Ursachen für Herzstolpern zählt beispielsweise ein Ungleichgewicht im Elektrolythaushalt. Grund dafür kann starkes Schwitzen oder Kaffee sein, wobei Betroffene keine Therapie brauchen.

Im Grunde genommen sollte man das Herzstolpern immer dann behandeln, wenn Patienten unter dem unregelmäßigen Puls leiden und dadurch in ihrer Lebensqualität eingeschränkt sind. Außerdem ist eine Therapie angezeigt,  wenn die Herzrhythmusstörung die Gesundheit des Patienten gefährdet.

Schließlich muss der Arzt die Ursache Vorhofflimmern angemessen behandeln. Hierzu kommen Gerinnungshemmer zum Einsatz, um Schlaganfälle durch verschleppte Blutgerinnsel zu verhindern.




Literatur:

Dimai S, Semmler L, Prabhu A, Stachelscheid H, Huettemeister J, Klaucke SC, Lacour P, Blaschke F, Kruse J, Parwani A, Boldt LH, Bullinger L, Pieske BM, Heinzel FR, Hohendanner F. COVID19-associated cardiomyocyte dysfunction, arrhythmias and the effect of Canakinumab. PLoS One. 2021 Aug 19;16(8):e0255976. doi: 10.1371/journal.pone.0255976. PMID: 34411149; PMCID: PMC8376065.

Viskin S. Radiofrequency Ablation of Asymptomatic Brugada Syndrome: Don’t Go Burning My Heart. Circulation. 2018;137(18):1883-1884. doi:10.1161/CIRCULATIONAHA.117.032624

Fu DG. Cardiac Arrhythmias: Diagnosis, Symptoms, and Treatments. Cell Biochem Biophys. 2015;73(2):291-296. doi:10.1007/s12013-015-0626-4


Quelle und weitere Informationen:

Deutsche Herzstiftung e.V./Deutsche Stiftung für Herzforschung – Ratgeber über Herzrhythmusstörungen und Herzstolpern
www.herzstiftung.de/Herzrhythmusstoerungen-Sonderband.html

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