Donnerstag, April 18, 2024

Unterschiedliche Östradiolspiegel bei Frauen mit Hormontherapie

Eine Hormontherapie zeigt nach der Menopause der Frau unterschiedliche Auswirkungen, wobei höhere Östradiolspiegel Vorteile bei Arteriosklerose und Diabetes bringen.

Die Vorteile einer Hormontherapie (HT) bei Arteriosklerose beziehen sich auf die erreichten Östradiolspiegel bei Frauen. Wobei man diese mittels Hormontherapie mit Östrogen rasch nach der Menopause erhalten sollte. Allerdings sind die Östradiolspiegel von Frauen trotz des Einsatzes der Hormontherapie jedoch häufig inkonsistent. Dementsprechend identifizierte eine rezente Studie verschiedene Faktoren, die den Östradiolspiegel bei gesunden Frauen mit Hormontherapie beeinflussen.

 

Rasche und verzögerte Hormontherapie bei Frauen

Unter dem Strich stützten sich die Forscher bei ihrer Analyse auf die Daten einer Studie mit Estradiol (ELITE). Wobei hierzu die Hormontherapie entweder zu früher oder später nach der Menopause der Frau zum Einsatz kam. Schließlich zeigte sich, dass die Östradiolspiegel bei Frauen im Frühstadium höher waren als bei Frauen im Spätstadium nach der Menopause. Die neue Studie konzentrierte sich zudem auf die Identifizierung der verschiedenen Faktoren, die den Östradiolspiegel beeinflussen. Außerdem wollte man wissen, wie sich das auf das Risiko für eine Arteriosklerose auswirkte.

Dabei zeigte sich, dass höhere Östradiolspiegel unter anderem mit Determinanten wie einem höheren BMI, einem höherem Körpergewicht sowie höherem Kreatinin in Verbindung standen. Außerdem mussten diese Frauen häufiger Blutdrucksenker einsetzen. Zudem waren Rauchen und die Verwendung von Antimykotika mit niedrigeren Östradiolspiegeln verbunden. Diese Faktoren waren übrigens zwischen frühen und späten postmenopausalen Frauen ähnlich.

 

Hormontherapie bei Frauen gegen Diabetes

Die Women’s Health Initiative (WHI) ist jedenfalls nach wie vor eine der am häufigsten zitierten Initiativen. Und zwar wenn es um die Vorteile und Risiken einer Hormontherapie geht. Dementsprechend basierte auch diese rezente Studie auf die Daten der WHI.

Schließlich konnte die Hormontherapie unter anderem eine Reihe von Faktoren senken, die direkt mit Diabetes Typ-2 zusammenhängen. Und zwar zeigten die Analysen, dass die Sensitivität von Insulin und Blutzucker bei Frauen mit Hormontherapie besser waren.


Literatur:

Zhang J, Shao S, Ye C, Jiang B. A Clinical Study of the Effect of Estradiol Valerate on Sleep Disorders, Negative Emotions, and Quality of Life in Perimenopausal Women. Evid Based Complement Alternat Med. 2021 Oct 16;2021:8037459. doi: 10.1155/2021/8037459. PMID: 34697549; PMCID: PMC8541855.

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Quelle: DIE NORTH AMERICAN MENOPAUSE SOCIETY (NAMS)

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