Aktive Unfallprävention soll Menschen helfen, ihre Augen zu öffnen und die Sinne zu schärfen, um mögliche folgenschwere Unfälle zu vermeiden.
Mit dem Hintergrund der alltäglichen Erfahrung in der Versorgung von Unfallverletzten sowie dem Fachwissen und dem Verständnis für Unfallkinetik und -entstehung, ist es die Verantwortung von Unfallchirurgen und Orthopäden, Möglichkeiten zur Unfallprävention gesellschaftsfähig zu kommunizieren, um Unfälle und deren Folgen für die Menschen zu vermeiden.
Unfallprävention aktiv und progressiv betreiben
Die DGOU hat es sich auf die Fahnen geschrieben, Unfallprävention aktiv und progressiv dort zu betreiben und zu unterstützen, wo das Verständnis für das eigene Tun und Handeln beginnt – wir holen nicht nur Jugendliche aus den Schulen zu uns in die Klinik, wir gehen auch in die Schulen und Einrichtungen, um aus unserem Alltag lebendig zu berichten und unsere jungen Generationen zu sensibilisieren.
Ziel ist es dabei nicht zu schocken, sondern sie zu sensibilisieren für mögliche Folgen aus dem eigenen Handeln: „Trefft clevere Entscheidungen.“ und „Bewertet euer eigenes Handeln und übernehmt Verantwortung für euch und euer Gegenüber.“
Jeden Tag begeben wir uns mehrfach in potenzielle Gefahrensituationen, die einen prompten Wandel unseres gesamten Lebens hervorrufen können. Die Arbeit zur Unfallprävention der DGOU möchte Menschen helfen, ihre Augen zu öffnen und ihre Sinne zu schärfen. Dadurch können derartige Situationen und ein möglicherweise folgenschweren Unfall vermieden werden.
Beispiele dafür sind Gefahren und Regeln beim Trampolinspringen – inklusive dem 10-Punkte-Plan für sichereres Trampolinspringen der DGOU, Fahrradfahren mit Helm, sicher gehen auf Eis im Winter – der Pinguingang et cetera. Dabei müssen unsere fachlich geprägten Inhalte gesellschaftstauglich verpackt und kommuniziert werden. Dies geschieht, um nicht abzuschrecken und „Verbote“ zu kommunizieren, sondern Chancen und Positives in der Sicherheit zu erkennen. Es geht dabei allerdings nicht nur um Unfallprävention.
Lebensqualität und Mobilität erhalten
Auch chronische Schadensvermeidung ist ein Ziel. So zum Beispiel die Prävention von wiederkehrenden Einwirkungen auf das Gehirn im Sport oder Gelenkverschleiß durch Achsfehlstellungen et cetera sind Themen, die in der Bevölkerung ankommen müssen, wollen wir im Rahmen unseres demografischen Wandels nicht nur gesünder älter werden, sondern auch unsere Lebensqualität und Mobilität langfristig aufrechterhalten. Dieses Jahr wird Prävention fühlbar und sichtbar.
Die DGOU schützt Fußgänger mit einer reflektierenden Mütze. Mit der Kampagne „Mit Sicherheit durch den Winter“ wollen wir Fußgänger sichtbarer machen und dadurch Unfälle verhindern helfen. Gleichzeitig wollen wir kommunizieren, dass sich Sicherheit und Unfallprävention warm und wohlig anfühlen können. Es muss keineswegs unbequem und unvorteilhaft sein.
Quelle:
Statement » Vorbeugen ist besser als fühlen: Unfallprävention in der dunklen Jahreszeit « von Dr. med. Christopher Spering Leiter der Arbeitsgruppe Prävention von Verletzungen der DGU, Oberarzt an der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie Göttingen zum Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU), Oktober 2018, Berlin