Freitag, April 19, 2024

Bei Diabetes Arztbesuch vor Empfängnis für eine sicher Schwangerschaft

Frauen mit Diabetes sollten zum Arzt gehen, wenn sie schwanger werden wollen, um trotz der Stoffwechselerkrankung sicher durch die Schwangerschaft zu kommen.

Im Grunde genommen müssen Frauen mit Diabetes heute keine Schwangerschaft fürchten. In der Regel können sie problemlos Kinder bekommen. Allerdings müssen sie einige Dinge beachten. Dann können sie die Risiken für sich selbst und das Kind verringern.

Der Stoffwechsel ist möglichst frühzeitig optimal einzustellen. Außerdem sind der Blutdruck und die Blutfettwerte Aufmerksamkeit zu beachten. Idealerweise geschieht das bereits vor der Empfängnis, wenn eine Schwangerschaft geplant ist. Allerdings sucht derzeit nicht einmal die Hälfte aller Frauen mit Diabetes frühzeitig vor der gewünschten Schwangerschaft ärztliche Hilfe.

 

Diabetes-Therapien vor der Schwangerschaft

Frauen mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes haben ein deutlich höheres Risiko für Komplikationen bei einer Schwangerschaft. Beispielsweise erleiden Diabetikerinnen drei- bis neunmal häufiger eine Frühgeburt. verglichen mit Schwangeren ohne Diabetes. Zudem kommen Fehlbildungen zwei- bis viermal so häufig vor. Schließlich ist das Risiko, dass Mutter und Kind eine lebensbedrohliche Präeklampsie entwickeln, bei Diabetikerinnen zwei- bis zehnmal so hoch. Der Arzt will jedenfalls die Risiken für Mutter und Kind an nicht Diabetes erkrankte Frauen angleichen.

Dementsprechend muss er gerade bei länger bestehendem Diabetes auch auf mögliche Begleiterkrankungen achten. Beispielsweise sollte er den Augenhintergrund bei geplanter Schwangerschaft auf eine mögliche Retinopathie, der Netzhauterkrankung infolge von Diabetes, untersuchen. Denn eine augenärztliche Behandlung sollte bereits vor der Empfängnis abgeschlossen sein.

 

Gestationsdiabetes

Weitaus häufiger als Schwangerschaften von Frauen mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes ist der Gestationsdiabetes. Das sind bekanntlich die Schwangerschaften, in deren Verlauf die Zuckerkrankheit neu auftritt oder neu diagnostiziert wird. Der kann wiederum langfristige Folgen für das Kind verursachen. Um diese vorzubeugen, ist ein Glukose-Suchtest im zweiten Schwangerschaftsdrittel vorgeschrieben. Frauen mit erhöhtem Diabetesrisiko sollten bereits in der Frühschwangerschaft eine Blutglukose-Messung vornehmen.

Prinzipiell sollten Frauen mit Diabetes immer von einem diabetologisch qualifizierten Facharzt betreut werden. Und zwar unabhängig davon, ob dieser vor oder während der Schwangerschaft erstmals auftritt. Dazu sollen Frauen mit einem bereits bekannten Typ-1- oder Typ-2-Diabetes die fachärztliche Hilfe bereits vor der Empfängnis in Anspruch nehmen, um den Stoffwechsel optimal einzustellen. Leider wird dies nur in etwa 30 bis 50 Prozent der Fälle konsequent umgesetzt. Dabei könne diese sogenannte präkonzeptionelle Beratung und Betreuung für einen guten Ausgang der Schwangerschaft entscheidend sein.


Literatur:

Buschur E, Stetson B, Barbour LA, Diabetes In Pregnancy. Endotext [Internet]. Last Update: January 17, 2018.

Kleinwechter H, Demandt N. Diabetes in der Schwangerschaft. Deutsche Medizinische Wochenschrift 2016; 141: 1296-1303

Quellen: Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin

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