Zur ambulanten Tropenrückkehrer-Untersuchung sind Standards nötig, wann und mit welchem Umfang ein Heimkehrer aus den Tropen untersucht werden sollte.
Die meisten der gesundheitlichen Probleme, die während oder nach einem Tropenaufenthalt auftreten, limitieren sich selbst. Solch leichte Befindlichkeitssörungen müssen durch die Tropenrückkehrer-Untersuchung von ernsthaften und sehr oft infektiösen Erkrankungen abgegrenzt werden. Bei der ambulanten Tropenrückkehrer-Untersuchung gilt es grundsätzlich zu unterscheiden, ob der Rückkehrer asymptomatisch oder symptomatisch ist.
Beim asymptomatischen Tropenrückkehrer ist wiederum abzuklären, ob es sich um einen Berufsaufenthalt oder einen touristischen Aufenthalt gehandelt hat. Der beruflich in den Tropen eingesetzte Patient sollte aus versicherungsrechtlichen und berufsrechtlichen Überlegungen nach länger dauernden Aufenthalten komplett im Sinne einer gutachterlichen Tropenrückkehrer-Untersuchung evaluiert werden.
Der asymptomatische Kurzzeitreisende und Tourist kann auf Wunsch unmittelbar nach Rückkehr untersucht werden, wobei als Untersuchungsprogramm ein Blutbild inklusive Differenzialblutbild, Kreatinin, GPT und GammaGT sowie eine komplette Harnuntersuchung erfolgen sollte. Allergrößter Wert sollte bei der ambulanten Tropenrückkehrer-Untersuchung auf eine präzise Anamnese und eine akribisch durchgeführte Statuserhebung gelegt werden.
Tropenrückkehrer-Untersuchung und Stuhluntersuchung
Eine Bakteriologische Stuhluntersuchung und die Stuhluntersuchung auf Protozoen können ebenfalls sofort durchgeführt werden, die Untersuchung auf Wurminfestationen (systemisch oder im Darm) hat jedoch auf Grund der etwa 6–12 Wochen betragenden Präpatenzzeit dieser Infektionen erst in 2 bis 3 Monaten nach der Rückkehr Sinn und sollte daher in einem 2. Termin untersucht werden.
Der symptomatische Rückkehrer ist symptomorientiert differenzialdiagnostisch abzuklären, wobei der status febrilis an erster Stelle steht. Hier erfolgt nochmals der Hinweis, dass es als oberste Aufgabe des Untersuchenden anzusehen ist, bei Rückkehr aus einem Malariagebiet eine Malariadiagnostik durchzuführen.
Tropenrückkehrer auch bei Beschwerdefreiheit untersuchen
Auch bei Beschwerdefreiheit ist eine Tropenrückkehrer-Untersuchung aus diversen Gründen angezeigt. Als Beispiel sind hier arbeitsmedizinische Untersuchungen bei Mitglieder von Entsendeorganisationen zu nennen. Auch – teilweise zu – vorsichtige Individualreisende wollen durch die Tropenrückkehrer-Untersuchung eine erworbene Erkrankung ausschließen. Dies beinhaltet ähnlich wie oben erwähnt allgemein-interistische und tropenmedizinische Methoden.
Weiterführende Informationen:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/nlmcatalog?term=Journal%20of%20tropical%20medicine%5BTitle%5D
https://www.nlm.nih.gov/hmd/collections/films/tropicalguide/guide.html
http://www.who.int/heli/risks/vectors/vectordirectory/en/index2.html