Donnerstag, März 28, 2024

Subkutanes Treprostinil zur Behandlung nicht operierbarer CTEPH

Treprostinil ist wird eigentlich bei pulmonaler sowie pulmonaler arterieller Hypertonie eingesetzt. Nun wurde seine Wirksamkeit bei CTEPH-Patienten untersucht.

Treprostinil ist ein Prostacyclin-Analogon, das zur Behandlung von pulmonaler sowie pulmonaler arterieller Hypertonie eingesetzt wird. Wie der Wirkstoff bei chronischer thromboembolischer pulmonaler Hypertonie (CTEPH) wirkt, ist jedoch kaum erforscht. Das Ziel einer aktuellen Studie war es nun, die Wirksamkeit und Sicherheit von subkutan verabreichten Treprostinil bei CTEPH-Patienten zu untersuchen.

Eine chronisch thromboembolische pulmonale Hypertonie kann sehr leicht übersehen werden. Deswegen sollten Ärzte vor allem dann daran denken, wenn der Patient zwar zunehmend an Atemnot bei Anstrengungen leidet, jedoch eine normale Lungenfunktionsprüfung und ein normales Lungenröntgenbild gegeben ist.

 

Doppelblinde, randomisierte, kontrollierte Phase-3-Studie zu Subkutan verabreichten Treprostinil zur Behandlung einer schweren, nicht operierbaren chronischen thromboembolischen pulmonalen Hypertonie (CTEPH)

Grundsätzlich scheint eine Ablagerung von Blutgerinnseln in den Lungenarterien eine CTEPH zu verursachen. Dadurch kommt es wiederum zu einer Druckerhöhung in der Lungenstrombahn. Eigentlich empfehlen Lungenexperten eine chirurgische Entfernung der thrombotischen Auflagerungen als Therapie der Wahl.

Zum Zweck einer 24 Wochen lang andauernden, randomisierten, doppelblinden, kontrollierten Studie haben Wissenschaftler nun Patienten mit CTEPH in sechs europäische CTEPH-Zentren in Österreich und der Tschechischen Republik, Deutschland sowie Polen aufgenommen. Diese CTEPH-Patienten wurden entweder als nicht für eine Operation geeignet eingestuft oder litten an einer persistierenden oder rezidivierenden pulmonalen Hypertonie nach einer pulmonalen Endarterektomie. Stattdessen sollte subkutanes Treprostinil die Behandlung verbessern.

 

Studiendetails

Die CTEPH-Patienten der Studie mit einer Gehzeit von 6 Minuten für zurückgelegte 150 bis 400 m erhielten entweder eine niedrig dosierte oder eine hoch dosierte subkutane Treprostinil-Therapie. Der primäre Endpunkt war schließlich die Veränderung der 6-Minuten-Gehstrecke nach 24 Wochen Behandlung gegenüber dem Ausgangswert.

Von den eingeschlossenen 105 Patienten erhielten 53 (50%) Patienten zufällig eine Hochdosis und 52 (50%) CTEPH-Patienten eine niedrige Dosis subkutan. In Woche 24 verbesserte sich die mittlere 6-minütige Gehstrecke in der Hochdosisgruppe stärker als in der Niedrigdosisgruppe. Bei zehn (19%) von 52 Patienten aus der Niedrigdosisgruppe wurden 12 schwerwiegende unerwünschte Ereignisse berichtet. Bei neun (17%) von 53 Patienten aus der Hochdosisgruppe waren es 16 schwerwiegende unerwünschte Ereignisse. Die häufigsten Nebenwirkungen von Treprostinil waren in beiden Gruppen Schmerzen und andere Reaktionen an der Infusionsstelle.

 

Zusammenfassung

Schließlich wiesen die Forscher aufgrund der Ergebnisse darauf hin, dass die Behandlung mit subkutanem Treprostinil sicher ist und die Belastungsfähigkeit bei Patienten mit schwerem CTEPH verbessert. Somit stellt subkutanes Treprostinil eine parenterale Behandlungsoption für jene CTEPH-Patienten dar, die keine anderen Behandlungen tolerieren oder eine Kombinationstherapie benötigen.

Literatur:

Roela Sadushi-Kolici, Pavel Jansa, Grzegorz Kopec, Prof Adam Torbicki, Nika Skoro-Sajer, Ioana-Alexandra Campean, Michael Halank, Prof Iveta Simkova, Kristof Karlocai, Regina Steringer-Mascherbauer, Prof Miroslav Samarzija, Barbara Salobir, Prof Walter Klepetko, Prof Jaroslav Lindner, Prof Irene M Lang. Subcutaneous treprostinil for the treatment of severe non-operable chronic thromboembolic pulmonary hypertension (CTREPH). A double-blind, phase 3, randomised controlled trial. The Lancet Respiratory Medicine. Published:November 23, 2018. DOI:https://doi.org/10.1016/S2213-2600(18)30367-9

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