Dienstag, April 23, 2024

Travel Risk Map 2019 – weltweite Risiken im Fokus

Unter dem Strich gibt die Travel Risk Map 2019 einen umfassenden Überblick über die medizinischen, Sicherheits- und Verkehrssicherheits-Risiken weltweit.

Im Grunde genommen unterstützt auch die Travel Risk Map 2019 Unternehmen sowie deren mobile Belegschaften bei der Senkung ihrer Reiserisiken. Dabei wird die Travel Risk Map 2019 gleichzeitig mit dem „Global Business Resilience Trends Watch“ veröffentlicht. Letztere ist eine Umfrage von Ipsos MORI unter 639 Entscheidungsträgern, die sich mit Reiserisikorichtlinien ihrer Unternehmen befassen. Sie arbeiten in allen Arten von Unternehmen, die bereits Kontakt mit International SOS zu Gesundheit und Sicherheit auf Geschäftsreisen hatten. Die Umfragen fanden im Oktober 2018 statt.

 

Zur Methode der Travel Risk Map

Die medizinischen Risikobewertungen wurden vom „International SOS Medical Information and Analysis“-Team nach Überprüfung verschiedener gesundheitlicher Faktoren und Möglichkeiten zur Milderung von Risiken ermittelt. Dazu zählen unter anderem Infektionskrankheiten, Umweltfaktoren, Informationen zu medizinischen Evakuierungen, der Standard der lokal verfügbaren medizinischen und zahnärztlichen Notfallversorgung, Zugang zu zuverlässiger Arzneimittelversorgung und kulturelle, sprachliche oder administrative Hürden. Individuelle, länderspezifische medizinische Risikobewertungen wurden über einen firmeneigenen Algorithmus anhand von 24 Indikatoren unter Einbezug öffentlicher Datenquellen und des Expertenwissens der regionalen Ärztlichen Leiter von International SOS ermittelt.

Die Risikobewertung im Bereich Reisesicherheit wurden von International SOS und Control Risks entwickelt. Dabei basiert sie auf aktuellen Bedrohungen für Reisende sowie Expatriates aufgrund einer Reihe von Faktoren, einschließlich politischer Gewalt (zum Beispiel Terrorismus, Aufstände, politisch motivierte Unruhen und Krieg), sozialer Unruhen (einschließlich konfessioneller, kommunaler und ethnischer Gewalt) sowie Klein- und Gewaltkriminalität. Die Zuverlässigkeit der Verkehrsinfrastruktur, Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehungen, die Effektivität der Sicherheits- und Rettungsdienste sowie die Anfälligkeit des Landes für Naturkatastrophen wurden ebenfalls berücksichtigt. Sofern diese Einfluss auf das Risikoumfeld von Reisenden haben können.

 

Gefährdungsbeurteilung für Dienstreisen und Entsendungen ins Ausland

Die International SOS Stiftung hat einen Leitfaden zur Gefährdungsbeurteilung speziell für berufliche Auslandsreisen und Auslandseinsätze erstellt. Gemeinsam mit dem Gesamtverband der versicherungsnehmenden Wirtschaft (GVNW), der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI) und der Universität Düsseldorf. Das Ergebnis: eine Handlungshilfe für die Beurteilung von Gefährdungen und die Entwicklung von präventiven Maßnahmen. Inklusive Checklisten und Interviews aus der Praxis.

 

Länderliste als Leitfaden zur arbeitsmedizinischen Vorsorge bei beruflichen Auslandsreisen

Die arbeitsmedizinische Vorsorgeverordnung (ArbMedVV) schreibt gemäß Paragraf 4 und Teil 4 des Anhangs arbeitsmedizinische Pflichtvorsorge bei beruflichen Reisen von Arbeitnehmern in Länder der Tropen, der Subtropen und bei sonstigen Auslandsaufenthalten mit besonderen klimatischen Belastungen und Infektionsgefährdungen vor.

Experten der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.V. (DGAUM), der Deutschen Fachgesellschaft für Reisemedizin e.V. (DFR), des Instituts für Arbeitsmedizin der Universität Mainz und von International SOS haben aufgrund eigener Erfahrungen und Analysen eine Länderliste erarbeitet, die beschreibt, in welchen Ländern arbeitsmedizinische Vorsorge sinnvoll erscheint.

Weiterhin wird der Beratungsumfang, gegebenenfalls welche Unterweisungs-/Belehrungsinhalte und welcher Untersuchungsumfang unter Betrachtung des spezifischen Risikos sinnvoll ist, aufgezeigt. Schließlich werden die Länderlisten regelmäßig aktualisiert und können eine Richtschnur für die arbeitsmedizinische Vorsorge darstellen.

Quelle:

Die Travel Risk Map von International SOS. Dr. med. Stefan Eßer, Ärztlicher Direktor, International SOS GmbH, Neu-Isenburg. Vorstand Deutsche Fachgesellschaft für Reisemedizin e.V. 20. Forum Reisen und Gesundheit. CRM Centrum für Reisemedizin, März 2019, Berlin.

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