Symptome von Thrombose und Lungenembolie wie Schmerzen in Wade und Brust, Veränderungen am Bein sowie Luftnot und Schwindel kennen viele Menschen leider oft nicht.
Thrombose und Lungenembolie sind gefährliche Erkrankungen, deren Symptome in der Bevölkerung leider weitestgehend unbekannt sind. Und wenn Betroffene eine Thrombose nicht erkennen, so kann sich ein bestehendes Blutgerinnsel lösen und über das Herz in die Lunge verschleppt werden. Dies kann wiederum eine lebensbedrohliche Lungenembolie zur Folge haben: schließlich endet jede zehnte Lungenembolie tödlich. Nicht zuletzt deswegen muss eine Thrombose unbedingt so schnell wie möglich adäquat behandelt werden.
Symptome von Thrombose und Lungenembolie
Zu den wichtigen Symptomen zählen bei der Thrombose Schmerzen in der Wade, die leicht als Muskelkater fehlgedeutet werden können. Weiters können eine Schwellung sowie Überwärmung und Verfärbung des Beines Anzeichen dafür sein. Schließlich kann zusätzliche Luftnot und Schwindel wiederum bereits auf eine mögliche Lungenembolie hinweisen.
Ärzte sprechen bei der Thrombose von einer „lautlosen Gefahr“. Denn obwohl die Diagnostik einfach und schmerzlos ist, sind die Symptome oft unspezifisch und fehlen teilweise sogar. Deswegen wird auch ärztlicherseits oft erst spät an eine Thrombose gedacht.
Was bei Thrombose und Lungenembolie im Körper abläuft
Die Blutgerinnung ist eine sinnvolle Schutzreaktion des Körpers, weil sie uns nach einer Verletzung vor dem Verbluten schützt. Denn dann verdickt das Blut und bildet einen kleinen Thrombus, wodurch die Blutung gestoppt wird.
Allerdings gibt es Fälle, in denen sich ein Blutgerinnsel in einem unverletzten Gefäß bildet. Wenn sich dieser Blutpfropf dann nicht wieder auflöst, so fließt das Blut nicht mehr ungehindert durch die Venen. Dadurch kann dann eine Thrombose, ein Gefäßverschluss, entstehen.
Bei einer akuten Lungenembolie kommt es prinzipiell auf jede Sekunde an. Die typischen Symptome sind Atemnot und Schmerzen in der Brust. Bei solchen Anzeichen ist es ratsam, sofort den Notarzt zu rufen und mit dem Rettungswagen in die Notaufnahme zu fahren. Denn so wird sichergestellt, dass vor Ort die richtigen Tests durchgeführt und die ersten Maßnahmen ergriffen werden. Wenn sich der Verdacht dann bestätigt, erfolgt eine Behandlung mit Sauerstoff, Schmerzmitteln sowie Gerinnungshemmern. In einigen Fällen kann mit bestimmten Medikamenten der Thrombus auch aufgelöst werden.
Risikofaktoren für Thrombose und Lungenembolie
Wer häufig mit dem Flugzeug verreist oder schon einmal nach einer Operation ein paar Nächte im Krankenhaus bleiben musste, hat sich sicherlich bereits mit dem Thema Thrombose beschäftigt. Beide Situationen erhöhen das Risiko einer Thrombose merklich.
Allerdings sind diese Situationen jedoch längst nicht die einzigen möglichen Ursachen. Tatsächlich kann eine Thrombose jeden treffen. Letztendlich kann sie im schlimmsten Fall sogar eine lebensbedrohliche Lungenembolie verursachen. Übrigens könnte die rechtzeitige Diagnose und richtige Behandlung den Großteil der Todesfälle mit Thrombose und Lungenembolie verhindern.
Prinzipiell steigt die Wahrscheinlichkeit, an einer Thrombose zu erkranken, mit dem Alter erheblich an. Allerdings können bereits Jugendliche und kleine Kinder Thrombosen erleiden. Viele der Risikofaktoren begleiten den Menschen ein Leben lang. So sind es gerade bei jungen Menschen häufig vererbte Blutgerinnungsstörungen oder Sportverletzungen. Bei einer Verletzung am Bein kann es durch den Heilungsprozess zu einer Entzündung kommen, die eine Thrombose befördert.
Hormonelle Verhütungsmittel
Ein weiterer Risikofaktor ist die Veränderung des Hormonhaushaltes im Blut. Hormonelle Verhütung, etwa mit der Anti-Baby-Pille, steigert das Thromboserisiko deutlich. Einen ähnlichen Effekt hat eine Schwangerschaft. Die Thromboembolie ist heute die führende Todesursache während der Schwangerschaft.
Beispielhaft sind prominente Fälle wie Serena Williams, die mit 29 Jahren an einer Lungenembolie erkrankte. Chirurgen mussten damals die Profi-Tennisspielerin durch eine Not-Operation retten. Solche Beispiele zeigen, dass Thrombose und Lungenembolie keine Frage des Alters sind.
Gefährlich wird es auch, wenn sich der Blutfluss verlangsamt. Eine plötzliche Immobilität, etwa nach einer Verletzung oder einer Operation, mindert die Leistung der Muskelpumpe, die das Blut durch die Venen pumpt. Das Blut versackt und eine Thrombose entsteht. Interessanterweise beanspruchen relativ lange Beinen besonders die Muskelpumpe. Diesen Risikofaktor haben unlängst Forscher einer schwedischen Studie näher untersucht.
Wie kann man sich schützen?
Wie so oft ist ein gesunder Lebensstil die beste Vorsorge: Eine ausgewogene Ernährung und ein ausreichender Flüssigkeitskonsum stärken den Körper und die Blutgefäße. Übergewicht und Tabakkonsum befördern im Gegensatz dazu eher eine Thrombose.
Um die Muskelpumpe im Berufsalltag fit zu halten, gibt es leichte Übungen, die den Blutfluss in den Beinen anregen. Diese sollte man auch während Bus- oder Flugreisen, die länger als vier Stunden dauern, durchführen.
Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Angiologie – Gesellschaft für Gefäßmedizin e.V. – https://www.dga-gefaessmedizin.de/startseite.html
Bundesverband für Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz – Info Gesundheit e.V. – https://www.bgv-info-gesundheit.de/