Freitag, März 29, 2024

Symptomatische Heuschnupfen-Behandlung

In der Heuschnupfen-Behandlung werden oft verschiedene Medikamente kombiniert, um die Symptome in den Griff zu bekommen und die Beschwerden zu lindern.

Die beste Methode Heuschnupfen zu verhindern, ist die Vermeidung des Auslösers. Doch das ist leichter gesagt, als getan: denn häufig können betroffene Allergiker diese sogenannte Allergenkarenz – das Meiden der Pollen als sicherste Methode gegen Heuschnupfen – nicht einhalten. Dann sind zusätzliche Möglichkeiten beziehungsweise eine Heuschnupfen-Behandlung notwendig, um die Symptome des Heuschnupfens in Schach zu halten.

Symptomatische Heuschnupfen-Behandlung

Fällt der Heuschnupfen mild aus, sind rezeptfreie Medikamente zur symptomatischen Heuschnupfen-Behandlung oftmals ausreichend. Bei schwerwiegenderen Symptomen besteht aber häufig auch der Bedarf nach rezeptpflichtigen Medikamenten. In der Regel ist dann die effektivste Heuschnupfen-Behandlung eine Kombination verschiedener Medikamente, wobei es in vielen Fällen notwendig ist, diverse auszuprobieren, um herauszufinden, welche Medikamente für die Betroffenen persönlich am besten geeignet sind.

Leiden Kinder an Heuschnupfen, muss in jedem Fall ein Arzt die beste Heuschnupfen-Behandlung herausfinden und gewährleisten. Manche Medikamente sind für Kinder zugelassen, manche jedoch nur für Erwachsene.

Effektive Medikamente, in der symptomatischen Heuschnupfen-Behandlung zur Anwendung kommen

Glucocorticoid-Nasensprays. Nasal verabreichte Glucocorticoide verfügen über entzündungshemmende und antiallergische Eigenschaften, die ihre Wirkung lokal ausüben. So werden sie zur Symptomerleichterung bei Heuschnupfen, allergischer Rhinitis, Nasenpolypen und anderen Rhinitiden eingesetzt. Für viele Betroffene stellen Glucocorticoid-Nasensprays die effektivste Methode dar, Heuschnupfen zu bekämpfen. Zudem ist es möglich, diese ohne Bedenken regelmäßig bzw. langfristig anzuwenden. Im Vergleich zu oral eingenommenen Glucocorticoiden, gelten Glucocorticoid-Nasensprays als verträglicher. Ihre Nebenwirkungen umfassen lokale Reaktionen wie Nasenbluten und Niesen. Das Risiko systemischer Nebenwirkungen ist jedoch sehr gering.

Antihistaminika. Antihistaminika werden in der Regel in Tablettenform verabreicht. Vereinzelnd sind sie jedoch auch als Nasenspray oder Augentropfen verfügbar. Sie verfügen über antihistamine, antiallergische, juckreizstillende und entzündungshemmende Eigenschaften, wobei ihre Wirkung auf die Blockade von Histamin, einem Stoff der im Zuge einer allergischen Reaktion vom Immunsystem ausgeschüttet wird, zurückzuführen ist.

Dekongestiva. Dekongestiva sind Arzneistoffe mit abschwellender Wirkung, die in flüssiger Form oder als Tabletten und Nasensprays häufig rezeptfrei verfügbar sind. Dekongestiva werden häufig zur symptomatischen Therapie von Allergien eingesetzt. Ein Beispiel sind die zur Heuschnupfen-Behandlung beziehungsweise Behandlung der allergischen Rhinitis eingesetzten Sympathomimetika als Nasensprays, die zur Gruppe der Dekongestiva gezählt werden. Sympathomimetika wirken direkt oder indirekt über die Rezeptoren des Sympathikus. Zu ihren Nebenwirkungen zählen Blutdruckerhöhungen, Schlaflosigkeit, erhöhte Reizbarkeit oder Kopfschmerzen. Zudem sind sie nicht zur langfristigen Anwendung geeignet, denn sie tendieren vorhandene Symptome bei dauerhafter Anwendung zu verschlimmern.

Cromoglicinsäure. Cromoglicinsäure wird häufig in der in der Therapie von bzw. der Vorbeugung allergischer Erkrankungen eingesetzt. Der Wirkstoff ist in Form von Nasensprays oder Augentropfen, die mehrmals täglich angewendet werden, rezeptfrei verfügbar. Heuschnupfen wird durch die Verhinderung der Histaminausschüttung gelindert. Cromoglicinsäure gilt zudem als nebenwirkungsarm und ist am effektivsten, wenn sie möglichst vor Auftreten der ersten Symptomen angewendet wird.

Leukotrienrezeptorantagonist Montelukast. Montelukast gilt als Leukotrienrezeptorantagonist, der in der Regel zur Behandlung von Atemwegserkrankungen angewendet wird. Als Leukotrienrezeptorantagonist verhält sich Montelukast kompetitiv zu Leukotrienen, die an die entsprechenden Andockstellen in den Bronchien binden. Diese Blockade verhindert einen durch Leukotriene ausgelösten Entzündungsmechanismus in den Atemwegen, so dass eine erleichterte Atmung eintritt. In seltenen Fällen führt die Substanz zu psychischen Störungen wie beispielsweise Depressionen, Halluzinationen, oder Angststörungen.

Nasal verabreichtes Lipratropium. Lipratropium-haltige Nasensprays werden zur symptomatischen Behandlung einer allergischen und nicht-allergischen Rhinitis zugelassen. Zu den Nebenwirkungen zählen Nasentrockenheit, Nasenbluten oder Halsschmerzen. In seltenen Fällen kann Lipratropium auch eine Beeinträchtigung der Sehleistung, Schwindel oder Problem beim Wasserlassen verursachen.

Orale Glucocorticoide. Glucocorticoide sind Arzneimittel mit einem besonders breiten Wirkspektrum. Sie sind unter anderem entzündungshemmend, antiallergisch und schwächen das Immunsystem. Glucocorticoide werden bei unterschiedlichsten Erkrankungen verwendet, u.a. bei Hauterkrankungen, bei Asthma, Allergie und rheumatischen Erkrankungen. Eine kurzfristige orale Anwendung ist in der Regel gut verträglich. Dennoch können Nebenwirkungen auftreten, darunter zentralnervöse Beschwerden, erhöhte Infektanfälligkeit und Steroid-Diabetes.

Weitere Behandlungsstrategien zur Allergie-Bekämpfung

Immuntherapie. Grundsätzlich kann zur Heuschnupfen-Behandlung eine Immuntherapie in Erwägung gezogen werden. Ziel dabei ist es, das Immunsystem an die allergieauslösenden Stoffe zu gewöhnen und den Verlauf der allergischen Erkrankung somit günstig zu beeinflussen.

Nasendusche. Auch eine tägliche Nasendusche gilt als beliebtes Mittel gegen Heuschnupfen. Durch das Durchspülen der Nase mittels salzhaltiger Flüssigkeit werden die sich auf der Schleimhaut befindlichen Pollen entfernt. Die Spülflüssigkeit sollte dabei aus einer physiologischen Kochsalzlösung im Verhältnis von 0,9 Gramm Kochsalz zu 100 Milliliter Wasser bestehen. Befindet sich mehr oder weniger Salz in der Lösung, führt dies zu einer Reizung der Schleimhaut.

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