Donnerstag, April 18, 2024

Stress beeinträchtigt REHA nach Herzinfarkt, Frauen stärker belastet

Bestätigt wurde nun die Annahme, dass Stress und psychische Belastungen die Genesung und REHA nach Herzinfarkt sehr negativ beeinflusst. Frauen sind stärker belastet.

Frauen leiden in der Regel häufiger an Stress als Männer. Laut Experten der Yale School of Medicine könnte sich dies möglicherweise negativ auf die REHA nach Herzinfarkt beziehungsweise den Genesungsprozess infolge eines Myokardinfarktes auswirken. Ihre Erkenntnisse veröffentlichten die Wissenschafter kürzlich im Fachjournal Circulation.

 

Frauen haben häufiger Stress, ist bei ihnen stärker beeinträchtigt

„Frauen berichten häufiger über Stress und belastende Ereignisse als Männer, was möglicherweise auf ihre Rolle im Familienkreis sowie auf berufliche Aspekte zurückzuführen ist,“ so Erstautor Xiao Xu, Professor am Department für Geburtshilfe, Gynäkologie und Fortpflanzungsmedizin der Yale School of Medicine. „Dies könnte auch der Hintergrund für die geschlechterspezifischen Unterschiede hinsichtlich der Dauer der Erholungsphase nach einem Myokardinfarkt sein.“

Das Wissenschaftsteam um Xiao Xu analysierte Daten der sogenannten Variation in Recovery: Role of Gender Outcomes on Young AMI Patients (VIRGO) Studie, eine prospektive Beobachtungsstudie mit Fokus auf Frauen jungen und mittleren Alters nach einem Myokardinfarkt. Die VIRGO-Studie inkludierte Infarktpatienten zwischen 18 und 55 Jahren aus 103 US-amerikanischen Spitälern sowie 24 Krankenhäuser in Spanien und 3 in Australien. Die Studie fand zwischen 2008 und 2012 statt.

Probanden wurden zu Beginn der Studie gebeten, anhand eines Fragebogens eine Selbsteinschätzung ihres Stresslevels abzugeben. Beispielsweise wurden die Patienten gefragt, wie oft sie im vergangenen Monat mit einer unerwarteten Situation konfrontiert waren bzw. sich durch diese unter Druck gesetzt fühlten.

Die Antworten wurden anschließend entsprechend einer Skala von 1 bis 4 eingeordnet. Genesung und REHA nach Herzinfarkt der Patienten wurde mittels spezifischer Marker überprüft bzw. wurde auch der Gesamtgesundheitszustand zu den jeweiligen Zeitpunkten herangezogen.

 

Hilfestellung, um trotz Stress Genesungsphase und REHA nach Herzinfarkt positiv zu beeinflussen

Im Vergleich zu Männern litten Frauen wesentlich häufiger an Diabetes, chronischer Lungenerkrankung, Depressionen und Krebs sowie an kongestiver Kardiomyopathie und Schlaganfällen. Frauen lebten zudem häufiger mit Kindern oder Enkelkindern im selben Haushalt und durchlebten öfter finanzielle Engpässe.

„Es gilt Patienten dabei zu helfen, in Stress-Situationen eine positive Einstellung beizubehalten. Maßnahmen zur Stressbewältigung sind für die Verbesserung der Psyche und in weiterer Folge für die physische Gesundheit von großer Bedeutung. Ein gutes Stressmanagement könnte sich positiv auf die Genesungsphase infolge eines Myokardinfarktes auswirken. Dabei gilt es, insbesondere die verschiedenen Ursachen für Stress bei Männern und Frauen zu berücksichtigen“, empfiehlt Prof. Xiao Xu im Zusammenhang mit einer REHA nach Herzinfarkt.

Quelle zu REHA nach Herzinfarkt:

http://circ.ahajournals.org/content/early/2015/09/08/CIRCULATIONAHA.115.016502.long

http://news.yale.edu/2015/02/11/stress-linked-worse-recovery-women-after-heart-attack

http://openheart.circulationjournal.org/2015/02/xiao-xu-phd.html – zu VIRGO

Related Articles

Aktuell

Zirkulierende Tumorzellen beim kleinzelligen Lungenkarzinom kultivieren

Wichtig zur Klärung der Metastasierung: Forscher gelang es, zirkulierende Tumorzellen beim kleinzelligen Lungenkarzinom zu kultivieren. Die Forschung zum kleinzelligen Lungenkarzinom (SCLC), einer besonders aggressiven Form...
- Advertisement -

Latest Articles

Individuelle Beratung zur Ernährung für Krebspatienten

Beratung zur Ernährung für Krebspatienten: Verbesserung der Lebensqualität durch individuelle ernährungsmedizinische Unterstützung. Eine rechtzeitige und individuell angepasste Beratung zur Ernährung kann wesentlich zur Verbesserung der...

Warum HIV trotz Kombinationstherapie höchst aktiv sind

Neue Herausforderungen in der HIV-Behandlung sind, dass aktive HI-Viren trotz Kombinationstherapie weiterhin aktiv bleiben. Die HIV-Kombinationstherapie, eingeführt in den 1990er Jahren, gilt als Meilenstein in...

Partnerschaft mit Diabetes-Patienten: auch die Partner profitieren von Einbeziehung

Den Partner in die Diabetes-Behandlung zu integrieren, verbessert die Partnerschaft und das gemeinsame Wohlbefinden. Diabetes Typ-2 stellt nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für...