Subscribe to get Updates
  • Login
MedMix
  • NEWS
  • MEDIZIN
  • PHARMAZIE
  • CAM
  • LEBENSART
  • POLITIK
  • E-Pub
No Result
View All Result
  • NEWS
  • MEDIZIN
  • PHARMAZIE
  • CAM
  • LEBENSART
  • POLITIK
  • E-Pub
No Result
View All Result
MedMix
No Result
View All Result
Home POLITIK Public Health

Strategien gegen die Corona-Pandemie: warum Schweden alles richtig machen könnte

Alfred Felsberger by Alfred Felsberger
20. Mai 2020
in MEDIZIN
Corona-Pandemie: Aktuell schaut die ganze Welt und auch die WHO auf den Sonderweg in Schweden bei der Bekämpfung der Coronavirus-Erkrankung Covid-19. © Maria Vonotna / shutterstock.com

Corona-Pandemie: Aktuell schaut die ganze Welt und auch die WHO auf den Sonderweg in Schweden bei der Bekämpfung der Coronavirus-Erkrankung Covid-19. © Maria Vonotna / shutterstock.com

Strategie der Schweden gegen die Corona-Pandemie: Chefepidemiologe Tegnell will, dass sich die Coronavirus-Infektion langsam ausbreitet, ohne die Spitäler zu überfordern.

Nationale und internationale Fachleute (Virologen, Epidemiologen, Mediziner) stellen den Ansatz in Frage, wie Schweden die Corona-Pandemie erfolgreich bekämpfen will. Manche sehen die hohe Zahl der Covid-19-Todesopfer als Beweis für das verfehlte Krisenmanagement der schwedischen Regierung. Sie verweisen dabei auf andere skandinavische Staaten, die deutlich niedrigere Sterblichkeitsraten haben. Schuld an den höheren Opfer-Zahlen soll die Smart-Distancing-Taktik des Schwedischen Staatsepidemiologen Nils Anders Tegnell sein.

 

Smart-Distancing in der Corona-Pandemie in Schweden

Einerseits soll Abstand gehalten werden, andererseits aber soll dieses Abstandhalten freiwillig eingehalten werden und nicht durch staatlichen Zwang. „Das Wichtigste, was wir jetzt machen können, ist zuhause zu bleiben, wenn wir uns krank fühlen. Das sagen wir jeden Tag und werden das weiter tun, solange die Epidemie anhält, denn das ist die Grundlage für alles, was wir tun,“ betont Tegnell.

Tegnell empfahl seiner Regierung, die Schulen nicht zu schließen. Denn es gäbe aus keinem anderen Land Daten, dass offene Schulen an der Verbreitung von COVID-19 Einfluss nehmen.

Zudem meint der schwedische Arzt und ehemalige Mitarbeiter der WHO, dass nur solche Maßnahmen geeignet wären, die die Bevölkerung auch über einen längeren Zeitraum  freiwillig mitträgt. Denn ansonsten schwindet der Rückhalt bei den Menschen.

Hilfreich ist in Schweden auch die geringe Bevölkerungsdichte und die hohe Zahl an Ein-Personen-Haushalten. Außerdem haben die Menschen sehr viel Vertrauen in ihre Gesundheitsbehörden, weshalb die Freiwilligkeit den staatlichen Zwang problemlos ersetzt.

 

Corona-Zahlen und Fakten in Schweden

Die Behörden in Schweden sehen sich dem Höhepunkt des Ausbruchs sehr nahe, das Gesundheitssystem sei bislang mit der Corona-Pandemie gut fertig geworden sein, die Zahlen betragen aktuell 13.216 Infizierte und 1400 Corona-Todesopfer (Stand 17. April 20).

Umfragen zufolge unterstützen viele Schweden, etwa 80 Prozent, weiterhin die Strategie der Regierung, nämlich die Aufforderung, dass die Bürger persönlich Verantwortung für die Einhaltung der Richtlinien zur physischen Distanzierung übernehmen sollen anstatt seitens der Politik strikt vorgegebene Regeln zu befolgen.

Aktuell arbeitet in Schweden ungefähr die Hälfte der Arbeitnehmer von zu Hause aus. Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ist in Stockholm um 50% gesunken. Die Straßen der Hauptstadt sind etwa 70% weniger belebt als zuvor.

Allerdings können die Menschen immer noch ungebremst einkaufen, in Restaurants gehen oder zum Friseur, um sich die Haare schneiden zu lassen. Und Kinder unter 16 Jahren gehen nach wie vor in Schule.

 

Herdenimmunität auf schwedisch

Oftmals liest man falsch, dass die Schweden eine rasche Herdenimmunität anstreben. Und dass sie das früher oder später wie die Niederlande und Großbritannien aufgrund der hohen Todeszahlen auch korrigieren werden müssen. Doch das ist so nicht richtig: Die schwedische Regierung hat die Strategie, eine schnelle Herdenimmunität gegen das Virus zu erreichen, von Anfang an abgelehnt.

Chefepidemiologe Anders Tegnell beschreibt seine Strategie als den Versuch, „eine langsame Ausbreitung der Infektion zu ermöglichen und dabei das Gesundheitssystem nicht zu überfordern.“ Tegnell betont, dass es entscheidend ist, dass ein Teil der Bevölkerung in absehbarer Zeit Immunität erlangt.

 

Landesinterne Kritik

Die Strategie von Tegnell wurde auch von einigen Wissenschaftlern des Landes kritisiert. Eine Gruppe von 22 Ärzten, Virologen und Forschern, veröffentlichte einen offenen Brief an die Gesundheitsbehörden. Doch Tegnell blieb gelassen. Er bestritt die dem Brief zugrunde liegenden Zahlen.

Die höheren Zahlen zu den Todesopfern im Vergleich mit den anderen skandinavischen Ländern begründete Tegnell damit, dass „leider eine große Ansteckungswelle in Altenpflegeheimen erfolgte, was so in den anderen Nachbarländern nicht der Fall war.“ Hier gab es vor allem Probleme bei den Vorbereitungen und den Schutzausrüstungen, was mittlerweile auch offiziell bestätigt wurde.

Jedenfalls hat Tegnell wiederholt betont, dass sich die Staaten der Welt mit dem Coronavirus auf unbekanntem Terrain bewegen. Er argumentiert, dass Schweden zwar kurzfristig mehr Infektionen haben könnte. Allerdings wird das Land nicht mit dem Risiko eines enormen Infektionsanstiegs bedroht sein. Das soll bei vielen anderen Länder so sein, wenn sie die strengen Sperren lockern.

Übrigens betonen ja auch viele bekannten Experten aus den USA, China, Großbritannien und Deutschland – von Anthony Fauci bis Christian Drosten –, dass viel Fragen derzeit einfach nicht zu beantworten sind.

Zum Beispiel, ob Kinder eine ausreichend Viruslast erzeugen können, um andere anzustecken. Oder verschiedene Fragen zu Schmierinfektionen, zum Verhalten von SARS-Cov-2 in der Luft, die Effektivität unterschiedlicher Masken, etc.

Was sicher ist: Abstand halten hilft auf jedenfalls und verhindert am besten eine Infektion. Und hierzu empfiehlt übrigens das CDC (US-Seuchenbehörde) 6 Fuß, sprich 1,80 Meter Plus, also besser 2 Meter.

 

Mitgehangen, mitgefangen?

Obwohl die langfristigen Auswirkungen nicht vorhersehbar sind, erwarten Experten, dass auch die schwedische Strategie die Wirtschaft des Landes in diesem Jahr nicht mehr retten wird können. Finanzministerin Magdalena Andersson sagte kürzlich, dass das BIP im Jahr 2020 um 10% schrumpfen und die Arbeitslosigkeit auf 13,5% steigen könnte.

In Österreich und Deutschland erwartet man übrigens einen BIP-Rückgang von 7%, so unsicher diese Schätzungen auch sein mögen.
 

Tegnell nutzt seine Erfahrungen von der die Ebola-Epidemie für die Strategie gegen die Corona-Pandemie in Schweden.

Der 63-Jährige schwedische Epidemiologe ist mit einer holländischen Public-Health-Expertin verheiratet und hat drei erwachsene Töchtern, eine Technikerin, eine Ärztin und eine Krankenschwester.

Im Jahr 1995 war Tegnell während des Ebola-Ausbruchs für die WHO im Kongo. Dort musste er mitansehen, wie man wegen der Ansteckungsgefahr viele medizinischen Behandlungen, Operationen, nicht mehr durchführte. Durch diesen abgespeckten Krankhausbetrieb starben dann sehr viele Menschen.

Nicht zuletzt deswegen sieht Tegnell in schnellen, unüberlegten Einschränkungen eine große gesundheitliche Gefahr für die Bevölkerung.
 

Deutschlan & Östereich: Kollateralschäden, steigende Kritik und Unruhe

In den Deutschland und Österreich wird die Kritik an den strikten Maßnahmen sowie den großen Einschränkungen der Grundrechte immer lauter.

Kritiker sagen, dass die Politik bislang zu wenig die Kollateralschäden des Lockdowns berücksichtigt: Millionen von Arbeitslosen, hunderttausende Pleiten, körperliche oder sexuelle Gewalt an Frauen und Kindern, höhere Raten an Vereinsamung mit Depressionen, Angstzuständen und Suiziden, die mangelnde Versorgung chronisch Kranker und der Aufschub von dringend notwendigen Operationen.

Auch die höheren Raten an Menschen mit metabolischem Syndrom (Bluthochdruck, Übergewicht / Adipositas / Fettleibigkeit, Diabetes, hohe Blutfettwerte …) sowie anscheinende Rückgang bei Herzinfarkten nimmt bedrohliche Maße an. Oder Entwicklungen zu Schlaganfällen, Suiziden, chronisch Kranken, Schwangeren, Schmerzpatienten, Krebspatienten, Drogensüchtigen, Menschen mit Demenz etc., wie Martin Sprenger, Public-Health-Experte aus Graz, im Magazin »addendum« beschreibt.

Das sieht auch Stefan Willich, Direktor des Instituts für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité in Berlin ähnlich. Die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen müsse stimmen. Man dürfe nicht Massenarbeitslosigkeit oder die spürbare Zunahme von Todesfällen durch andere Krankheiten riskieren, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, betont Willich in einem Online-Statement (»Der Aktionär«).

Zumindest gegen diese negativen Begleiterscheinungen des Lockdowns scheint die schwedische Strategie jedenfalls besser geeignet zu sein. Deswegen betont Tegnell auch immer wieder die massiven Folgen eines Lockdowns für eine Gesellschaft. Wirtschaftliche, soziale, psychische. Abgesehen vom Erhalt der Freiheit der Menschen.

Der große Mehrheit in den sozialen Netzwerken hat jedenfalls ihre Entscheidung schon getroffen. Sie jubelt dem coolen schwedischen Tegnell zu und übertönt deutlich so manche Hassmails und Postings.




Quellen: Aftonbladet;  The Guardian

 

Tags: Anders TegnellCoronaPraxisSchweden
ShareTweetSend
Alfred Felsberger

Alfred Felsberger

MEDMIX-Redaktion, AFCOM Digital Publishing Team

Related Posts

Starke Schmerzen nach OP bedürfen einer effektiven Akutschmerztherapie. © Zetar Infinity / shutterstock.com
Schmerzmedizin

Starke Schmerzen akut behandeln

28. Februar 2021
Psychische Probleme und Herzinsuffizienz stehen in Zusammenhang. © Lopolo / shutterstock.com
Herz und Gefäße

Herzinsuffizienz und psychische Probleme wie Depression kombiniert behandeln

28. Februar 2021
Migräne bewirkt Veränderungen im Gehirn
Neurologie

Elektrische Gehirnstimulation – Transkranielle Hirnstimulation

27. Februar 2021
Patienten mit Reizdarmsyndrom leiden häufig auch unter psychosozialen Problemen. © arloo / shutterstock.com
Gastroenterologie und Hepatologie

Reizdarmsyndrom – Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten

27. Februar 2021
Der wirksamste Schutz gegen Noroviren besteht in häufigem und sorgfältigem Händewaschen. © Juan Gaertner / shutterstock.com
Gastroenterologie: Magen, Darm, Leber

Nahrungsmittelvergiftungen durch Noroviren

27. Februar 2021
Kardiale Resynchronisationstherapie (CRT): Biventrikulärer Schrittmacher bei chronischer Herzinsuffizienz wirksam
Kardiologie

CRT – Kardiale Resynchronisationstherapie

27. Februar 2021
Load More

Corona-Krise, Coronavirus, Covid-19

Geruchs- und Geschmacksverlust gehören zu den typische Symptomen der Corona-Erkrankung Covid-19, die sich durch die Coronavirus SARS-Cov-2-Infektion entwickeln kann. © SamaraHeisz5 / shutterstock.com

Corona: Wie lange Geruchsverlust und Geschmacksverlust bei COVID-19-Patienten anhält

23. Februar 2021
Experten empfehlen, alle Patienten mit Grippe und schweren Erkältungen sofort auch auf SARS-CoV-2 und Covid-19 zu testen. © Sonis / shutterstock.com

Neue Corona-Studien zu den Symptomen der Coronavirus-Erkrankung Covid-19

28. Oktober 2020
Corona-Pandemie: Schützt das Rauchen von Nikotin vor einer Infektion mit dem Coronavirus, oder verschlechtert es die Covid-19-Erkrankung. © Katharin Kon / nasruleffendy / shutterstock.com

Corona, Coronavirus und Nikotin: Raucher erkranken seltener aber schwerer an COVID-19

30. Oktober 2020
ADVERTISEMENT

Schnellsuche

No Result
View All Result

Covid-19, Coronavirus, Corona-Krise

Geruchs- und Geschmacksverlust gehören zu den typische Symptomen der Corona-Erkrankung Covid-19, die sich durch die Coronavirus SARS-Cov-2-Infektion entwickeln kann. © SamaraHeisz5 / shutterstock.com

Corona: Wie lange Geruchsverlust und Geschmacksverlust bei COVID-19-Patienten anhält

23. Februar 2021
Experten empfehlen, alle Patienten mit Grippe und schweren Erkältungen sofort auch auf SARS-CoV-2 und Covid-19 zu testen. © Sonis / shutterstock.com

Neue Corona-Studien zu den Symptomen der Coronavirus-Erkrankung Covid-19

28. Oktober 2020
Corona-Pandemie: Schützt das Rauchen von Nikotin vor einer Infektion mit dem Coronavirus, oder verschlechtert es die Covid-19-Erkrankung. © Katharin Kon / nasruleffendy / shutterstock.com

Corona, Coronavirus und Nikotin: Raucher erkranken seltener aber schwerer an COVID-19

30. Oktober 2020

MEDMIX Inside

Übersicht
MEDMIX-Mediadaten
MEDMIX-Autoren
Impressum
AGBs
Datenschutz

Recent News

Starke Schmerzen nach OP bedürfen einer effektiven Akutschmerztherapie. © Zetar Infinity / shutterstock.com

Starke Schmerzen akut behandeln

28. Februar 2021
Personen unter Schlafmangel nutzen die Ratschläge stärker als ausgeruhte Personen, unabhängig von der Kompetenz des Beraters. © Andrey Popov / shutterstock.com

Menschen mit Schlafmangel sind empfänglicher für Ratschläge

28. Februar 2021

NEWS Archiv-Kalender

Februar 2021
MDMDFSS
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
« Jan    

Tags

Adipositas Alzheimer Antibiotika Arthrose Asthma Bakterien Bluthochdruck Brustkrebs COPD Corona Coronavirus Covid-19 Demenz Depression Depressionen Diabetes Ernährung Fettleibigkeit Gehirn Herz-Kreislauf Herzinfarkt Herzinsuffizienz Hypertonie Immunsystem Immuntherapie Kinder Krebs Lungenkrebs migräne Osteoporose Parkinson Praxis Psychotherapie Rheuma Rückenschmerzen Schlafstörungen Schlaganfall Schmerzen Schwangerschaft Sport Stress Typ-2 Diabetes Ultraschall Vitamin D Übergewicht

© AFCOM – Alexander Fauland Communication I Verlag und Medienproduktionen I MEDMIX Medieninhaber und Herausgeber

No Result
View All Result
  • NEWS
  • MEDIZIN
  • PHARMAZIE
  • CAM
  • LEBENSART
  • POLITIK
  • E-Pub

© AFCOM – Alexander Fauland Communication I Verlag und Medienproduktionen I MEDMIX Medieninhaber und Herausgeber

Welcome Back!

Login to your account below

Forgotten Password?

Create New Account!

Fill the forms below to register

All fields are required. Log In

Retrieve your password

Please enter your username or email address to reset your password.

Log In
Zur mobilen Version gehen
Diese Website benutzt Cookies. Wenn du die Website weiter nutzt, gehen wir von deinem Einverständnis aus.OK