Samstag, April 20, 2024

Stimmungsinstabilität

Stimmungsinstabilität ist eine häufige Begleiterscheinung bei verschiedenen psychischen Erkrankungen, die die Prognose beeinträchtigt wird.

Laut einer aktuellen Studie des Institute of Psychiatry, Psychology and Neuroscience (IoPPN) am King’s College London sei Stimmungsinstabilität eine häufige Begleiterscheinung bei diversen psychischer Erkrankungen. So beschränken sie sich nicht, wie häufig angenommen, auf Depressionen, bipolare oder Angststörungen. Die Arbeit zeigt zudem, dass Stimmungsinstabilität mit einer schlechteren Prognose in Verbindung stehen.

Potenzielle Stimmungsinstabilität der Patienten beachten

Demnach sollten Ärzte und klinisches Personal bei sämtlichen psychischen Erkrankungen auch die Stimmungslage bzw. potenzielle Stimmungsinstabilität der Patienten beachten, so die Wissenschafter. Im Zuge der aktuellen Untersuchung wurden Daten von 28.000 Patienten, die zwischen April 2006 und März 2013 im Zuge des South London and Maudsley NHS Trust (SLaM) erhoben wurden, ausgewertet. Vorliegende Erkrankungen umfassten dabei Psychosen, Affekt- sowie Persönlichkeitsstörungen.

Am häufigsten bei bipolarer Störung. Bei etwa 12 Prozent der Probanden wurde eine Stimmungsinstabilität festgestellt, wobei diese am häufigsten bei Patienten mit bipolarer Störung (23 Prozent) aber auch bei Personen mit Persönlichkeitsstörungen (18 Prozent) oder Schizophrenie (16 Prozent) vorkamen. Bei Betroffenen kam es folglich zu längeren und häufigeren Klinikaufenthalten und Patienten nahmen häufiger Antipsychotika oder andere stimmungsstabilisierende Medikament zu sich.

Stimmungsinstabilität bei diversen psychischen Störungen

Der Studienautor Prof. Dr. Rashmi Patel vom Department of Psychosis Studies am Institute of Psychiatry, Psychology and Neuroscience (IoPPN) am King’s College London, betont: „Stimmungsinstabilität kann bei Menschen mit diversen psychischen Störungen auftreten. Leider bleiben die Symptome häufig unerkannt. Die einzelnen Krankheitsprognosen werden dadurch negativ beeinflusst. Unsere Erkenntnisse unterstreichen einmal mehr die Notwendigkeit eines entsprechenden Screenings sowie den Bedarf nach besseren Strategien um diese Symptome zu bekämpfen.“

Quelle und weitere Informationen: http://www.kcl.ac.uk/ioppn/news/records/2015/May/Mood-instability-common-to-mental-health-disorders-and-associated-with-poor-clinical-outcomes.aspx
Patel R, Lloyd T, Jackson R, Ball M, Shetty H, Broadbent M, Geddes JR, Stewart R, McGuire P, Taylor M. (2015) Mood instability is a common feature of mental health disorders and is associated with poor clinical outcomes. BMJ Open. 5(5) :e007504 doi:10.1136/bmjopen-2014-007504
http://bmjopen.bmj.com/content/5/5/e007504.long

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