Donnerstag, März 28, 2024

Sarkopenie-Risiko: Muskelschwund durch sportliches Leben verringern

Ein von klein an sportlich aktives Leben schützt Männer vor Sarkopenie – Muskelschwund beziehungsweise Muskelmasserückgang – im Alter. Bei Frauen trifft das nicht zu.

Ältere, seit klein auf sportliche Männer leiden im Alter seltener Muskelschwund, der Sarkopenie. Wobei der Verlust an Muskelmasse und Muskelkraft Teil des normalen Alterungsprozesses ist. Ein gesunder Mensch verliert zwischen dem 45. und dem 90. Lebensjahr etwa die Hälfte seiner Muskelmasse. Wenn das im Alter in Kombination mit der verbundenen Muskelkraft übermäßig zurückgeht, sprechen Experten eben von Sarkopenie, bei der durch den Muskelschwund ein erhöhtes Risiko für Stürze und Knochenbrüche bei betroffenen Personen verursacht.

 

Sportlich aktives Leben gegen Muskelschwund: halbiertes Risiko für Sarkopenie bei Männern

Wissenschaftler der Charité und des SOEP im Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW) hatten unlängst erforscht, inwieweit Sport in den verschiedenen Lebensphasen des Menschen das Risiko einer Sarkopenie senken kann. Hierfür wurden im Rahmen der Berliner Altersstudie II (BASE-II) 891 Männer und Frauen im Alter von 60 bis 85 Jahren an der Charité medizinisch untersucht und befragt. Die Fragen stammen aus dem Katalog des SOEP, der größten und am längsten laufenden multidisziplinären Langzeitstudie in Deutschland.

Die Auswertung der Ergebnisse zeigte, dass Männer, die bereits im jungen Erwachsenenalter von weniger als 30 Jahren begonnen hatten, Sport zu treiben und bis heute sportlich aktiv sind, einen deutlich höheren Anteil an Muskelmasse haben. Und zwar im Vergleich zu Männern, die nie im Leben aktiv Sport betrieben haben. Sportlich Aktive haben nur ein halb so hohes Risiko, an Sarkopenie zu erkranken. Auch bei einem Greifkraft-Test, der über die Muskelkraft und den allgemeinen Gesundheitszustand Auskunft gibt, schnitten sie deutlich besser ab.

 

Regelmässig Sport kann das Risiko für Sarkopenie verringern

Sport kann das Sarkopenie-Risiko veringern, wenn er kontinuierlich betrieben wird. Bei den Männern, die nur in jungen Jahren oder erst kurz vor der Untersuchung trainiert hatten, zeigte sich im Vergleich zu Männern, die nie Sport getrieben haben, kein messbarer Effekt auf die Muskelmasse oder die Greifkraft. Bei Frauen konnten die Forscher keine signifikante Veränderung der Muskelmasse feststellen. Und zwar unabhängig davon, in welchem Lebensalter und wie kontinuierlich sie Sport getrieben haben.


Literatur:

Peter Eibich, Nikolaus Buchmann, Martin Kroh, Gert G. Wagner, Elisabeth Steinhagen-Thiessen, Ilja Demuth, Kristina Norman. Exercise at Different Ages and Appendicular Lean Mass and Strength in Later Life. Results from the Berlin Aging Study II. The Journals of Gerontology: Series A, Medical Sciences, [online first: 2015-09-09], 2015. doi: 10.1093/gerona/glv171.

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