Freitag, März 29, 2024

Magersucht und Doping im Spitzensport – Risiken durch Leistungsdruck

Beim Spitzensport zeigen sich immer wieder negative Auswüchse wie Magersucht und Doping, die sich negativ auf das Hormonsystem der Profisportler auswirken.

Regelmäßig sportlich aktiv zu sein, bringt bringt bekanntermaßen viel positive Effekte für Körper und Geist. Das gilt auch im Zusammenhang mit dem Hormonsystem. Beispielsweise wirkt sich Sport und Bewegung in der Regel günstig auf die hormonelle Regulation aus. Von regelmäßigem Sport können somit Typ-2-Diabetiker profitieren, deren Skelettmuskulatur so empfindlicher auf Insulin reagiert. Übermäßiger sportlicher Leistungsdruck – wie im Spitzensport von außen oder auch durch den Sportler selbst – kann jedoch das Gegenteil bewirken.



 

Spitzensport und Anorexia athletica

Im Spitzensport kommt es beispielsweise bei verschiedenen Sportarten, in denen es vorteilhaft ist, ein niedriges Körpergewicht zu haben, zu einem höheren Risiko für Essstörungen. Vor allem im Spitzensport mit Geräteturnen, Gymnastik, Tanz oder Skispringen besteht ein hohes Risiko für eine gefährliche Magersucht. Die sogenannte Anorexia nervosa auch Todesopfer gefordert.

Bei einer Anorexia athletica kommt es in einem Teil des Zwischenhirns, dem sogenannten Hypothalamus, zu Störungen der hormonellen Regulation. Eine Folge davon sind bei Sportlerinnen massiv erniedrigte Östrogenspiegel, die Zyklusstörungen bis hin zu einem Ausbleiben der Menstruationsblutung verursachten. Außerdem kommt es häufig zu einer Abnahme der Knochendichte, die Knochenbrüche ohne erkennbare Ursache, sogenannte Stressfrakturen, zur Folge haben können. Neuere Forschungen weisen auch auf eine beeinträchtigte Gefäßfunktion hin.

 

Risiko Spitzensport: Hormonpräparate, Anabolika und andere Doping-Substanzen

Es werden insbesondere im Spitzensport auch die negativen gesundheitlichen Auswirkungen von Hormonpräparaten unterschätzt, die die körperliche Leistungsfähigkeit steigern sollen. Doping-Substanzen wie anabol-androgenen Steroide bewirken nicht nur eine Zunahme der Muskelmasse, sondern können auch Gefäß- und Herzerkrankungen, Lebertumore und psychische Veränderungen verursachen.

  • Frauen haben durch Hormonpräparate eine höheres Risiko einer Virilisierung: dass ihr Körper eine Vermännlichung erfährt – eine Androgenisierung ihrer Körper- und Geschlechtsmerkmale, die sich maskulin verändern.
  • Bei Männern kommt es durch Einnahme von Hormonpräparaten zur vermehrten Ausbildung des Brustdrüsengewebes.

Neben den klassischen Anabolika, Abkömmlingen des männlichen Sexualhormons Testosteron sind auch Wachstumshormone ein beliebtes Doping-Mittel. Verschiedene neuere Substanzen verändern die Hormonregulation, indem sie direkt auf Hormonrezeptoren einwirken.

Im Kraftsportbereich kommen nicht nur im Spitzensport verschiedene Substanzen zum Einsatz, sondern auch Freizeitsportler greifen regelmäßig zu Doping-Präparaten. Hierzu muss man stärker auf die Gefahren dieser Doping-Mittel aufmerksam machen.




Literatur:

Birzniece V. Doping in sport: effects, harm and misconceptions. Intern Med J. 2015;45(3):239-248. doi:10.1111/imj.12629

John R, Dhillon MS, Dhillon S. Genetics and the Elite Athlete: Our Understanding in 2020. Indian J Orthop. 2020;54(3):256-263. Published 2020 Mar 11. doi:10.1007/s43465-020-00056-z

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