Montag, März 18, 2024

Sofortmaßnahmen bei Krätze und zeitgleiche Therapie aller Beteiligten

Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, müssen Sofortmaßnahmen bei Krätze auch alle Personen einbeziehen, die in engem Hautkontakt mit Betroffenen stehen.

In den letzten Jahren ist in unseren Breiten überraschenderweise wieder verstärkt Krätze – auch als Skabies – aufgetreten. Und dies, obwohl die Krankheit bei uns im kollektiven Gedächtnis als ausgestorben galt. Außerdem galten Resistenzen der parasitären Erreger nach gegenwärtigem Stand der Wissenschaft als ausgeschlossen. Wichtig ist bei Krätze jedenfalls, dass man ehest Sofortmaßnahmen einleitet, die auch das nahe Umfeld der betroffenen Patienten miteinbezieht.



Erst unlängst haben deswegen die zuständigen Experten die Zulassung neuer, sehr wirksamer Medikamente zur Behandlung der Krätze vorangetrieben. Anstelle der klassischen Ganzkörper-Behandlung mit einer Creme ist es seitdem möglich, einmal täglich oral medikamentös zu therapieren. Dies erleichtert nicht nur das praktische Vorgehen, sondern soll perspektivisch auch die Ausbreitung der Hauterkrankung wieder eindämmen.

Grundsätzlich vermutet man, dass bei hohen Bevölkerungsdichten und schlechten Hygienebedingungen die Skabies bei etwa 30 % der Bevölkerung vorkommen kann. Weitere Faktoren wie die Häufigkeit an Körperkontakten, individuelle Hygienebedingungen und der Immunstatus spielen bei der Infektion, beim klinischen Erscheinungsbild sowie bei der Abheilung der Erkrankung eine entscheidende Rolle.

 

Hygiene entscheidend – praktische Checkliste bei Krätze

Unter der Anleitung der dermatologischen Experten Prof. Dr. Henning Hamm vom Universitätsklinikum Würzburg sowie Prof. Dr. Cord Sunderkötter vom Universitätsklinikum Münster wurde unlängst eine Checkliste mit Verhaltensregeln und Hygienemaßnahmen veröffentlicht.

Damit kann man Krätze im eigenen Haushalt vorbeugen oder im Falle einer Erkrankung durch geeignete Hygienemaßnahmen schnellstmöglich wieder loswerden. Wer neben der medikamentösen Behandlung durch den Arzt schrittweise die einzelnen Punkte der Checkliste abhakt und konsequent umsetzt, kann sicher sein, dass er bald wieder gesund wird. Denn die gute Botschaft ist nach wie vor: Krätze ist zwar eine unangenehme, aber doch gut heilbare Erkrankung ohne Folgeschäden.

 

Gesteigertes Interesse am Thema Krätze

Dass die Krätze weiter auf dem Vormarsch ist, lässt sich auch durch die vermehrte mediale Präsenz des Themas und die gesteigerten Suchanfragen bei Google ableiten. Insbesondere in den vergangenen Jahren ist hier ein massiver Anstieg zu verzeichnen. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass es große Wissenslücken zum Thema Krätze bestehen. So glauben etwa 30% der Menschen, dass es sich bei Krätze um eine tödliche Erkrankung handelt.




Quelle: derma.plus – Infoportal für Hautkrankheiten. Dermatologie-Professoren geben den aktuellen Wissens- und Behandlungsstand wieder und passen ihn stetig an die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse an. derma.plus ist ein Angebot der Dermaportal dp GmbH mit Sitz in Berlin.

Die Checkliste finden Sie hier.

Informationen zur Erkrankung Krätze, Symptome, Ursache, Therapie und Möglichkeiten der Prävention finden sie hier.

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