Social-Cure widmet sich der Frage, wie Gruppen, in denen Menschen Sinn für Gemeinsames haben, Gesundheit und Wohlbefinden des Einzelnen fördern können.
Social-Cure bedeutet, gemeinsam mit Studienkollegen, also Mitstudenten, Kommilitonen, und Mitschülern zu lernen, Gemeinsamkeiten in der Familie wie gesunde Ernährung zusammen zu finden, ehrenamtlich Tätigkeiten zum Wohl der Allgemeinheit oder beispielsweise im Ruhestand auch gemeinsam Sport mit anderen Ausüben. Der Social-Cure-Effekt zeigt sich noch in zahlreichen anderen Bereichen des Lebens und soll Gesundheit und Wohlbefinden fördern.
The Social-Cure – sich gegenseitig stärkern
Gruppen, in denen Menschen Sinn für eine gemeinsame Identität haben, sind der Schlüssel zu Gesundheit und Wohlbefinden. Aus vielen Studien weiß man, dass Menschen, die Teil einer Gruppe sind, sich gegenseitig stärker unterstützen. Sie entwickeln außerdem einen stärkeren Sinn für kollektive Selbstwirksamkeit.
Social-Cure-Effekte entstehenaus der Überzeugung einer Gruppe heraus, auch schwierige Situationen mit geeinter Kraft bewältigen zu können. Beides hilft ihnen, besser mit Stress umzugehen. So unterscheidet sich der Umgang mit Stress fundamental, wenn eine Person sich mehr als Teil einer Gruppe statt als Einzelkämpfer betrachtet. Erste Social-Cure-Studien zeigen, dass Interventionen, die entsprechend auf die soziale Gruppe abgestimmt sind, besonders wirkungsvoll sein können.
Es liegen zahlreiche Daten zu den positiven Auswirkungen von Gruppenzugehörigkeit für Menschen mit Depressionen, körperlichen Einschränkungen oder Ruheständlern vor. Wenn aus dem „ich“ ein „wir“ wird, gehen die Vorteile von Gruppenzugehörigkeit weit über die soziale Unterstützung hinaus.
Social-Cure-Effekte in der Arbeitswelt
Auch im Arbeitsleben spielen Social-Cure-Effekte eine wichtige Rolle. So zeigen Studiendaten aus der Burnout-Forschung, dass Mitarbeiter, deren Führungskräfte einen Sinn für Gemeinschaft herstellten, resilienter gegenüber Stress wurden und dadurch viel weniger anfällig für Burnout waren. Es wird angenommen, dass positive Auswirkungen umso stärker sind, je stärker sich der Einzelne mit der Gruppe identifiziert. Gruppenzugehörigkeit solle bei kritischen Lebensereignissen wie beispielsweise dem Übertritt ins Rentenalter ein starke Unterstützung bieten.
Quelle:
51. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, 15. bis 20. September 2018 in Frankfurt am Main – Hot Topics „The Social-Cure“.