Donnerstag, März 28, 2024

Sinkende Bereitschaft zu Gesundheitsvorsorge

Anträge-Rückgang von über 35 Prozent in den Monaten September und Oktober im Vergleich zum Vorjahr, erhöhte psychische Belastungen und Bewegungsmangel während Corona-Pandemie gefährden Gesundheit.

Während der Corona-Pandemie, noch vor dem zweiten Lockdown ab Mitte November, wurden deutlich weniger Anträge für die Gesundheitsvorsorge Aktiv (GVA) gestellt, wie Zahlen der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) von September und Oktober 2020 zeigen. Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr beträgt in beiden Monaten über 35 Prozent. „Die persönliche Gesundheitsvorsorge sollte wegen der Corona-Pandemie jedoch keinesfalls aufgeschoben werden“, erklärt PVA-Chefarzt Dr. Martin Skoumal. „Gerade jetzt ist es wichtig, den Gesundheitszustand zu erhalten oder zu verbessern,“ appelliert der PVA-Chefarzt.

 

Erhöhte psychische Belastung und Bewegungsmangel während Corona-Pandemie

Laut einer aktuellen, repräsentativen Studie der Donau-Universität Krems hat sich die psychische Verfassung der Bevölkerung seit Ausbruch der Corona-Pandemie drastisch verschlechtert. Von 1.505 befragten Personen gaben 26 Prozent an, unter depressiven Symptomen zu leiden. Vor Beginn der Corona-Pandemie verspürten nur rund fünf Prozent der Erwachsenen schwere, mittlere oder milde Symptome einer Depression, wie die Österreichische Gesundheitsbefragung 2019 zeigt. Auch Bewegungsmangel und Gewichtszunahme sind seit Beginn der Pandemie Probleme, an denen Menschen zunehmend leiden, wie mehrere Untersuchungen feststellen. Im Rahmen der Gesundheitsvorsorge Aktiv gibt es Angebote, die sich je nach individuellem Bedürfnis der PatientInnen der Bewegungsoptimierung, Bewegungsmotivation oder mentaler Gesundheit annehmen.

 

Ziele der Gesundheitsvorsorge Aktiv: Höheres Gesundheitsbewusstsein und mehr gesunde Lebensjahre

„Die Gesundheitsvorsorge Aktiv ist das Zukunftsmodell einer modernen Gesundheitsvorsorge“, ist Skoumal überzeugt. „Sie unterscheidet sich von der herkömmlichen Kur durch den modularen Aufbau und ein höheres Leistungsangebot, mit dem auf die individuellen Problemstellungen der PatientInnen gezielter eingegangen werden kann“, sagt Skoumal. In Schulungen werden Umsetzungshilfen angeboten, die die PatientInnen aktiv zum Erhalt ihrer psychischen Gesundheit, zur Stress- und Frustrationsbewältigung und im Umgang mit den immer höher werdenden Anforderungen des Alltages anwenden können.

Sozialmedizinische Ziele sind eine positive und nachhaltige Veränderung der Lebensstile der PatientInnen, sodass die Gesundheitsvorsorgemaßnahmen auch langfristig wirken und den PatientInnen mehr gesunde Lebensjahre bringen. Mit den Maßnahmen soll Krankenständen und damit einhergehenden Arbeitsausfällen vorgebeugt, die Arbeitsfähigkeit länger erhalten und der Pflegebedarf im Alter reduziert werden.

 

Gesundheitsvorsorge Aktiv unterstützt Integration von gesundem Lebensstil im Alltag und passt sich individuellen Bedürfnissen der PatientInnen an

Die Gesundheitsvorsorge Aktiv ist modular aufgebaut. Das Basismodul enthält Einheiten aus Bewegungstherapien, Kraft- und Ausdauertraining, Entspannungstraining und kommt bei allen PatientInnen zur Anwendung. Zusätzlich können drei Aufbaumodule zur Individualisierung der Behandlung ausgewählt werden.

Das Modul Bewegungsmotivation richtet sich an PatientInnen, die bisher wenig Bewegung im Alltag gemacht haben und dies zukünftig ändern wollen. Das Modul Bewegungsoptimierung hilft PatientInnen, die schon sehr aktiv sind, ihr Bewegungsausmaß noch zu verbessern, um Spätfolgen zu vermeiden.

Das Modul Mentale Gesundheit ist für PatientInnen vorgesehen, die im Alltag eine psychische Belastung verspüren und unter dem Druck des Berufs- und Privatlebens leiden. Stressprävention, das Erlernen von Entspannungs-, und Abgrenzungsmechanismen und das Stärken der Selbstschutzmechanismen sind Schwerpunkte der Behandlung.

„Aktivtherapien und angepasste medizinische Trainingstherapien bilden die Basis, um vor allem die Eigenverantwortung zu stärken, die erlernten Übungen und trainingstherapeutische Ansätze in den Alltag zu integrieren und dauerhaft umzusetzen. Ernährung und mentale Gesundheit werden als zwei wesentliche Eckpfeiler in die Therapie miteinbezogen“, erklärt Skoumal die Gesundheitsvorsorge Aktiv.


Quelle:

Österreichische Ärztekammer (ÖÄK): www.aerztekammer.at

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