Freitag, März 29, 2024

Mit Shiatsu Massage als zusätzliche Behandlung gegen Migräne kämpfen

Eine Shiatsu Massage als ergänzende, nichtmedikamentöse Behandlung von Migräne-Patienten kann günstige Therapieeffekte bringen.

Eine aktuelle Untersuchung aus dem Vorjahr lässt vermuten, dass die ergänzende, nichtmedikamentöse Behandlung mit der Körpertherapie Shiatsu Migräne-Patienten Hilfe gegen die Beschwerden ihrer Kopfschmerzerkrankung bringen könnte.

Als ergänzende alternative Behandlungsmethoden und Teil der Migräneprophylaxe spielen Massage- und Entspannungstherapie schon länger eine wichtige Rolle. Die Neurologin Dr. Villani untersuchte mit Kollegen der Sapienza Universität Rom in Italien, in Zusammenarbeit mit der italienischen Shiatsu-Verbindung, wollte die Effekte der Körpertherapie Shiatsu überprüfen und herausfinden, ob die Kombination der Massage mit einer Amitriptylin-Behandlung die Häufigkeit von Migräneattacken senken kann.

Die Shiatsu-Massage entstammt der traditionellen chinesischen Medizin und wurde in Japan in seiner heutige Form weiterentwickelt. Die Behandlung kombiniert Massage-Elemente, bei denen der behandelnde Praktiker nicht nur Hände, sondern auch Ellbogen oder Knie einsetzt.



 

Mit Amitriptylin und Shiatsu Massage Migräne-Patienten vorbeugend behandeln

Jedenfalls haben Wissenschaftler die Wirksamkeit und die Sicherheit der Shiatsu-Massage zur Behandlung primärer Kopfschmerzen wie Migräne oder Spannungskopfschmerz in dieser Pilotstudie ‚verblindet‘ getestet. Lediglich die Patienten wussten dabei nicht, welche Behandlungskombination sie erhielten.

Den Patienten, die man zuvor mit mindestens zwei vorbeugenden Medikamenten nicht erfolgreich behandeln konnte, bekamen zufällig entweder eine Behandlung mit nur Shiatsu, nur Amitryptilin, oder eine Kombination von beidem. Sämtliche Behandlungen wurden für 3 Monate durchgeführt.

Das Behandlungsziel war dabei vor allem mindestens eine Halbierung der Kopfschmerztage pro Monat. Als weitere Wirkziele wurden die Kopfschmerztage pro Monat, die Kopfschmerzintensität mit der visuellen Analogskala (einer Art Schmerzlineal, auf dem man die Stärke des Schmerzes anzeigen kann) und die Zahl der monatlich eingenommenen Schmerzmittel ermittelt.

Insgesamt wurden 37 Studienteilnehmer behandelt und untersucht. 11 der Patienten erhielten Shiatsu plus Amitriptylin, 13 Patienten wurden nur mit Shiatsu behandelt und weitere 13 erhielten nur Amitriptylin. Die Gruppen unterschieden sich nicht weiter (Alter, klinische Faktoren).



Bei allen drei Gruppen zeigten sich Verbesserungen der Kopfschmerzen mit der Behandlung. So verringerte sich bei allen die Kopfschmerzhäufigkeit und die durchschnittliche Intensität der Schmerzen. Ebenso mussten die Patienten infolge der Behandlung weniger Schmerzmittel zu sich nehmen.

Zumindest bei der Kopfschmerzhäufigkeit unterschieden sich die drei Gruppen nicht voneinander. Bei den weiteren Wirkzielen fanden die Forscher allerdings Hinweise auf unterschiedliche Effekte.

Shiatsu sowohl als Einzelbehandlung als auch in Kombination führte bei den Patienten zu geringeren Schmerzmitteleinnahmen pro Monat als Amitriptylin. 7 der Teilnehmer (jeder 5.) berichtete von Nebenwirkungen, die alle auf das Medikament zurückgingen. Die Shiatsu-Behandlung wurde von allen ohne Nebenwirkungen vertragen.



 

Sicherheit

Dass die komplementäre Massage mit Shiatsu Migräne-Patienten bei der Behandlung unterstützt und sicher ist, konnte in dieser Pilotstudie gezeigt werden. Vorteile einer Kombination von Amitriptylin und Shiatsu konnten allerdings nicht nachgewiesen werden.

Da aber nur wenige Migräne-Patienten an der Studie teilnahmen und kein Vergleich mit einer reinen Behandlung mit Placebo erfolgte, sind die Ergebnisse mit Vorsicht zu betrachten.

Als interessante Option und für zusätzliche Massage- und Entspannungsbehandlungen kann die Körpertherapie Shiatsu Migräne-Patienten aber durchaus problemlos vorgeschlagen werden.


Literatur:

Villani V, Prosperini L, Palombini F, Orzi F, Sette G. Single-blind, randomized, pilot study combining shiatsu and amitriptyline in refractory primary headaches. Neurol Sci. 2017;38(6):999–1007. doi:10.1007/s10072-017-2888-7

Quelle:

DeutschesGesundheitsPortal

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