Eine Überbeanspruchung der Stimme kann Heiserkeit, Dysphonie, verursachen, die man in den meisten Fällen durchaus effektiv selbst behandeln kann.
Heiserkeit, Dysphonie, beziehungsweise Stimmveränderung entsteht zumeist durch Überbeanspruchung der Stimme. Das kann bei lautem Sprechen, beim Schreien oder auch beim Singen geschehen. Dementsprechend sind professionelle Sänger immer gefährdet. Die erste wichtige Maßnahme gegen Heiserkeit ist es dann, die Stimme zu schonen, wobei man auch verschiedenen Mitteln die Beschwerden selbst behandeln kann.
Heiserkeit, Dysphonie
Heiserkeit bezeichnet man als Erkrankung auch als Dysphonie. Es verändert sich dabei die Sprachqualität, die Tonhöhe sowie die Lautstärke. Außerdem ist die Stimmanstrengung viel stärker. All das beeinträchtigt die Kommunikation sowie die Lebensqualität. Heiserkeit ist Stimmrauheit und eine mögliche Manifestation von Dysphonie.

Der allgemeinere Begriff Dysphonie beschreibt eine Vielzahl von Stimmbeschwerden mit oder ohne Stimmrauheit. Einerseits wird die Dysphonie häufig durch gutartige Zustände verursacht. Andererseits kann sie aber auch das Hauptsymptom eines schwerwiegenden oder fortschreitenden Krankheitszustands sein.
Eine Stimmveränderung, die länger als drei Wochen anhält, sollte jedenfalls zur Sicherheit von einem Hals-Nasen-Ohren-Spezialisten untersucht werden.
Verschiedene Ursachen
Verschiedene Ursachen können für Heiserkeit verantwortlich sein. Beispielsweise können das ein viraler beziehungsweise bakterieller Infekt oder allergische Laryngopathie beziehungsweise allergisches Asthma sein. Eine Reihe von weiteren CO-Stimulationsfaktoren können verantwortlich sein:
- Refluxkrankheit
- Stimmbelastung
- bei Frauen prämenstruelles Syndrom
- Nikotin und Rauchinhaltsstoffe
Die Heiserkeit der Stimme gilt auch als erste klinische Manifestation der Tuberkulose und bei einem Kehlkopfkarzinom.
Vor allem bei akut beginnender Heiserkeit mit Husten bei ansteigenden Infektzeichen kann man anfangs dennoch versuchen, die Beschwerden selbst zu behandeln.
Mit pflanzlichen Heilmittel Heiserkeit selbst behandeln
Keinesfalls sollte man sich für eine Selbstbehandlung bei chronischer, mehrwöchiger Heiserkeit oder bei plötzlichem Beginn der Heiserkeit ohne Infektzeichen wie Schnupfen, Halsbrennen und Husten entscheiden. Hier muss ein Arzt entscheiden, wie die Behandlung weitergehen soll.
Selbst behandeln kann man sich mit Inhalation der Dämpfe von heißem Kamillen– oder Salbeitee. Die ätherischen Öle der beiden Heilpflanzen wirken reizlindernd.

Zudem kann man für Zwischendurch salzhaltige Pastillen lutschen oder mit einer salzhaltigen Lösung gurgeln. Manche Lutschtabletten enthalten reizlindernde Inhaltsstoffe wie Efeu-Extrakt.
Auch mit dem Trinken von Tees mit schleimhältigen Heilpflanzen – beispielsweise aus Primelwurzel, Isländisch Moos oder Eibischwurzel –, sind die Erfahrungen sehr gut. Der Pflanzenschleim schirmt dabei die gereizte Schleimhaut ab. Unter diesen Bedingungen verschwindet die Heiserkeit innerhalb weniger Tage bis längstens einer Woche.
Einem ähnlichen Schutzprinzip folgt der Einsatz von Hyaluronsäure als Medizinprodukt, um einen befeuchtenden Schutzfilm auf die gereizten Bereiche zu legen, damit sich diese besser regenerien können.
Heiserkeit durch Virusinfektion oder Reflux-Ösophagitis
Bei einer Virusinfektion kann können Viren in den Kehlkopf vordringen und Heiserkeit verursachen, aber auch durch eine Reflux-Ösophagitis ausgelöst werden. Wird die Funktion der Stimmbänder durch Entzündungsprozesse beeinträchtigt, so leidet die Stimme.
Sie verändert ihren Klang, verliert an Volumen und manchmal verliert man sogar die Stimme selbst. Unter den Auslösern finden sich neben Viren aber auch Bakterien, Allergien und akuter Reflux.
In all diesen Fällen wird die Schleimhaut bedeckte Oberfläche in Mund- und Rachenraum beschädigt und kann so die Erkrankung auslösen – wie beispielsweise bei akuter Laryngitis. Die akute Laryngitis teilt sich mit der chronischen so manche Ursachen, die man in der Beratung kennen sollte.
Beispielsweise kommen zur Refluxkrankheit als ungewöhnliche Auslöser noch Nikotin- beziehungsweise Stimmmissbrauch, Candida-Besiedelung und chronische Stirnhöhlenentzündungen hinzu.
Bei anhaltender Heiserkeit und Übergewicht ist zu hinterfragen, ob Sodbrennen oder saures Aufstoßen für die Heiserkeit verantwortlich sein könnte. Denn Übergewicht erhöht den natürlichen Überdruck von 12 mm Hg im Bauchraum gegenüber dem Brustraum und fördert dadurch den Reflux in die Speiseröhre.
Wann der Arzt abklären sollte
Wichtig sind im Zusammenhang mit Heiserkeit eventuell anhaltende Schluckproblemen abzuklären, die vom Arzt abzuklären sind. Solche möglichen Ursachen reichen von bakterieller Tonsillitis über neurologische Störungen (Parkinsonismus) bis zu Tumoren.
Länger als 14 Tage anhaltende Heiserkeit oder Stimmveränderungen ohne erkennbaren Anlass sind immer laryngologisch abzuklären.
Manchmal bleibt Heiserkeit nach einem durchstandenen respiratorischen Infekt über die genannte Grenze von zwei Wochen bestehen. Allergien, toxische Einflüsse oder ein ösophagealer Reflux können sie dann verursachen.
Eine weitere Ursache soll nicht vergessen werden, weil sie verhältnismäßig häufig ist, nämlich eine Hiatushernie. Darunter versteht man einen Bruch im Zwerchfell, durch den Teile des Magens in den Bauchraum aufsteigen können.
Dadurch wird die Barrierefunktion der Sphinkteren beeinträchtigt, und es kommt zu gehäuftem gastroösophagealen Reflux mit entsprechenden Schleimhautschäden in der Speiseröhre und im Kehlkopf.
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