Freitag, April 19, 2024

Selbstkonzept von Kindern mittels Selbstkonzept-Fragebogen erfassen

Man braucht Strategien, um das Selbstkonzept von Kindern erfassen und auch stärken zu können. Hilfe bietet dazu der Selbstkonzept-Fragebogen.

„Wie sehe ich mich selbst?“ Schon für die meisten Erwachsenen ist es gar nicht so einfach, darauf eine Antwort zu finden. Für Kinder ist die Beantwortung einer so abstrakten Frage fast unmöglich. Umso wichtiger ist es, einen Weg zu finden, das Selbstkonzept von Kindern zu erfassen, denn Antworten auf Fragen wie „was kann ich?“ oder „wie fühle ich mich?“ ermöglichen erst, auf Kinder und ihre Stärken und Schwächen einzugehen.

 



 

An der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd befragte man darum unlängst über 2.000 Kinder im Alter zwischen 4 und 11 Jahren zu ihrem Selbstkonzept mit einem speziellen neuen Selbstkonzept-Fragebogen.

 

Selbstkonzept-Fragebogen für Kinder

Welches Selbstkonzept ein Mensch hat, wie er sich also selber wahrnimmt, sieht man ihm nicht an. Man kann direkt danach fragen oder es aus indirekter Beobachtung ableiten.

Das Selbstkonzept von Kindern ist komplizierter als bei Erwachsenen. Man benötigt Fragen, die dem Alter der Kinder entsprechen und sich auf konkrete Situationen beziehen.

Ein Instrument, das dies ermöglicht, ist ein spezieller Selbstkonzept-Fragebogen für Kinder (SKF). Das Ergebnis sind drei Versionen des Selbstkonzept-Fragebogens für Kinder für drei Altersgruppen.

Mit dem SKF Kita und dem SKF Klasse 1+2 werden die Kinder in strukturierten Einzelinterviews befragt, den SKF Klasse 3+4 können die Kinder selbst beantworten. Alle drei Versionen bilden nicht „das“ Selbstkonzept ab, sondern drei Dimensionen vom Selbstkonzept:

  • das Selbstkonzept der Fähigkeiten,
  • das soziale Selbstkonzept und
  • das körperliche Selbstkonzept.



 

Selbstkonzept-Fragebogen auf Praxistauglichkeit prüfen

Während seiner Entwicklung setzten speziell geschulte Tester den Selbstkonzept-Fragebogen ein. In einem Folgeprojekt überprüfte man dann nun die Praxistauglichkeit des SKF. Pädagogische Fachkräfte in Kitas sollen ihn anwenden und anschließend auswerten.


Psychometrische Überprüfung durch den Selbstkonzept-Fragebogen

Man befragt Kinder zwischen drei und zehn Jahren zu ihrem Selbstkonzept, gleichzeitig bieten sich Möglichkeiten einer Fremdeinschätzung.
Der Selbstkonzept-Fragebogen soll praktikabel sowie für Forschungsprojekte und diagnostische Zwecke einsatzbar sein.
Das die Anforderungen der Testgütekriterien in zufrieden stellender Weise erfüllt.


Ziel der Daten zum Selbstkonzept von Kindern ist es, den Fachkräften wichtige Hinweise zu liefern, wo Kinder ihre eigenen Stärken und Schwächen sehen. Und wie man sie dementsprechend in ihrer Entwicklung unterstützen und fördern kann. Ob dies gelingt, soll das Folgeprojekt untersuchen.

Wie die Forschungsarbeit von Dr. Engel bereits zeigen konnte, bestehen deutliche Abweichungen zwischen der Selbstwahrnehmung der Kinder und der Fremdwahrnehmung durch Eltern, ErzieherInnen oder LehrerInnen.

Dies macht deutlich, wie wichtig es ist, die Perspektive von Kindern zu kennen und in der pädagogischen Arbeit zu berücksichtigen.




Quellen: PH Schwäbisch Gmünd – http://www.ph-gmuend.de/

https://phsg-forschung.de/druck_projekt.php?id=158&resumen=n&len_inhalt=350&len_ergebnis=200

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