Mitten in der Corona-Pandemie: nach dem Coronavirus droht eine neue Virusstamm-Mutation des Schweinegrippe Virus H1N1 auf den Menschen überzuspringen.
Wenngleich sich die Menschheit mitten in der Corona-Pandemie befindet, droht nach dem Coronavirus SARS-Cov-2 bereits der nächste Krankheitserreger in Form einerMutation des Schweinegrippe Virus H1N1 auf den Menschen überzuspringen. Chinesischen Wissenschaftler haben einen neuen Virusstamm für Schweinegrippe identifiziert, der ebenfalls zu einer Pandemie führen könnte.
Dieses Schweinegrippe Virus Mutation konnte vor kurzem in Schweinen nachgewiesen und scheint auch Menschen infizieren zu können. Der neue Virusstamm ähnelt übrigens der Schweinegrippe von 2009, die Mutation weist jedoch einige neue Änderungen auf. Obwohl dieser neue Virus bislang kein unmittelbares Problem darstellt, sollte man es keinesfalls ignorieren, betonen Experten.
Schweine könnten eine Pandemie begünstigen
Schweine sind Zwischenwirte, die die Entstehung einer Influenzavirus-Pandemie begünstigen könnten. Daher ist die systematische Überwachung des Auftretens von Influenzaviren bei Schweinen sowie der Arbeitnehmer in der Schweineindustrie eine entscheidende Maßnahme. Damit lässt sich dann eine mögliche weitere Pandemie durch den neuen Virusstamm des Schweinegrippe Virus H1N1 zu verhindern.
Gegenwärtige Grippeimpfstoffe scheinen jedenfalls derzeit nicht dagegen zu schützen, obwohl man sie bei Bedarf durchaus anpassen könnte.
Experten warnen davor, dass die Wissenschaft im Moment zu Recht von Covid 19 abgelenkt ist. Man dürfe aber potenziell gefährliche neue Viren nicht aus den Augen verlieren.
Virusstamm-Mutation des Schweinegrippe Virus H1N1
Die chinesischen Forscher entdeckten nun das neue H1N1-Virus, das als G4-Genotyp mit dem Namen G4 EA H1N1 bezeichnet wird. Das Virus soll in Schweinepopulationen bereits seit 2016 zirkulieren. Ähnlich wie das Schweinegrippe Virus aus dem Jahr 2009 hat der neue Virusstamm alle wesentlichen Merkmale, um eine Pandemie auslösen zu können. Besorgniserregend ist, dass Arbeiter in der Schweineindustrie eine erhöhte Seroprävalenz für das G4-Virus aufweisen, viele haben bereits Antikörper gegen das neue Schweinegrippe-Virus gebildet. Schließlich ist damit bewiesen, dass es bereits vielfach auf den Menschen übergesprungen ist.
Fazit
Die Bekämpfung dieser neuen G4 EA H1N1-Viren bei Schweinen sollte dringend begonnen werden. Gemeint ist damit die sorgfältige Überwachung der menschlichen Populationen im kritischen Umfeld. Das gilt insbesondere für die Arbeitnehmer in der Schweineindustrie und deren soziales Umfeld.
Literatur:
Honglei Sun, Yihong Xiao, Jiyu Liu, Dayan Wang, Fangtao Li, Chenxi Wang, Chong Li, Junda Zhu, Jingwei Song, Haoran Sun. Zhimin Jiang, Litao Liu, Xin Zhang, Kai Wei, Dongjun Hou, Juan Pu, Yipeng Sun, Qi Tong, Yuhai Bi, Kin-Chow Chang. Sidang Liu, George F. Gao, Jinhua Liu. Prevalent Eurasian avian-like H1N1 swine influenza virus with 2009 pandemic viral genes facilitating human infection. Proceedings of the National Academy of Sciences Jun 2020, 201921186; DOI: 10.1073/pnas.1921186117