Das Risiko für frühe Komplikationen in der Schwangerschaft ist bei Frauen mit Endometriose höher. Deswegen sollte man Schwangere adäquat vorwarnen.
Das Risiko für Komplikationen wie eine Fehlgeburt oder eine Bauchhöhlen-Schwangerschaft ist bei Frauen mit Endometriose erhöht. Das bestätigte unlängst eine großangelegte britische Studie. Zudem kann es auch bei Frauen, die in der Vergangenheit Endometriose hatten und über die 24. Schwangerschaft hinauskommen, zu einem deutlich erhöhten Risiko für Komplikationen, beispielsweise für Blutungen, kommen.
Jedenfalls sollten Frauen, die an Endometriose leiden, haben ein erhöhtes Risiko für bestimmte Komplikationen während ihrer Schwangerschaft. Daher ist es wichtig, dass diese Frauen gut informiert sind.
Höheres Risiko für Komplikationen in der Schwangerschaft bei Frauen mit Endometriose
Frühe Komplikationen
Bei Frauen mit Endometriose ist das Risiko für Probleme wie Fehlgeburten oder Eileiterschwangerschaften (wenn das Baby außerhalb der Gebärmutter wächst) höher.
Spätere Komplikationen: Sogar nach der 24. Woche kann das Risiko für weitere Probleme, wie Blutungen, für Frauen, die in der Vergangenheit Endometriose hatten, deutlich erhöht sein.
Laut einer umfassenden Studie aus Großbritannien bestätigen die neuesten Daten, dass Endometriose sowohl das Risiko für Frühgeburten als auch für spätere Komplikationen erhöht.
Mythos: Schwangerschaft als Behandlung
Es gibt den weitverbreiteten Glauben, dass eine Schwangerschaft Endometriose verbessern kann. Jedoch zeigen aktuelle Untersuchungen, dass dies nicht immer der Fall ist. Während einige Frauen eine Linderung ihrer Symptome erleben, müssen andere mit den gleichen oder sogar neuen Komplikationen rechnen.
Umfassende Studie zu Endometriose, Schwangerschaft und Komplikationen
In einer Studie mit Daten von über 14.000 Frauen über 30 Jahre, darunter 5.375 mit Endometriose, wurde der Zusammenhang zwischen Endometriose und Komplikationen in der Schwangerschaft untersucht. Endometriose ist eine Erkrankung, bei der Gewebe, dass normalerweise die Innenseite der Gebärmutter auskleidet, außerhalb der Gebärmutter wächst, was zu starken Schmerzen führen kann.
Erhöhtes Risiko festgestellt
Fehlgeburten: Das Risiko ist bei Endometriose-Patientinnen um 76 % höher.
Eileiterschwangerschaften: Das Risiko ist etwa dreimal so hoch.
Wichtigkeit der Aufklärung und Überwachung
Es ist entscheidend, Frauen mit Endometriose über diese Risiken zu informieren und sie während der Schwangerschaft engmaschig zu überwachen, zum Beispiel durch häufigere Ultraschalluntersuchungen des Bauchraums.
Experten betonen die Notwendigkeit, betroffene Frauen über diese Risiken aufzuklären und die Überwachung während der Schwangerschaft zu verstärken, um das Wohl von Mutter und Kind zu gewährleisten.
Literatur:
Saraswat L, et al. Reproductive and pregnancy outcomes in women with endometriosis: a Scottish national record linkage study. BJOG. 2017 Feb;124(3):444-452. doi: 10.1111/1471-0528.13920. Epub 2016 Feb 16.
Leeners B, Damaso F, Ochsenbein-Kölble N, Farquhar C. The effect of pregnancy on endometriosis-facts or fiction?. Hum Reprod Update. 2018;24(3):290–299. doi:10.1093/humupd/dmy004
Duffy J, Hirsch M, Vercoe M, et al. A core outcome set for future endometriosis research: an international consensus development study [published online ahead of print, 2020 Mar 30]. BJOG. 2020;10.1111/1471-0528.16157. doi:10.1111/1471-0528.16157
Tuominen A, Saavalainen L, Tiitinen A, Heikinheimo O, Härkki P. Pregnancy and delivery outcomes in women with rectovaginal endometriosis treated either conservatively or operatively. Fertil Steril. 2020 Oct 8:S0015-0282(20)30713-5. doi: 10.1016/j.fertnstert.2020.07.051. Epub ahead of print. PMID: 33039131.
Quellen: