Dienstag, April 23, 2024

Schlaganfall bei jungen Menschen

Auch Schlaganfall bei jungen Menschen verursacht trotz effektiver Therapien oft chronische Probleme wie Lähmungserscheinungen und Sprachstörungen.

Trotz effektiver Therapieoptionen bleiben nach einem Schlaganfall bei jungen Menschen häufig chronische Probleme wie Lähmungserscheinungen und Sprachstörungen zurück. Wie auch bei älteren Patienten ist eine effektive Nachsorge von großer Relevanz, um Komplikationen und neue Schlaganfälle zu verhindern. In diesem Zusammenhang empfehlen DSG-Experten der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft ein interdisziplinäres Nachsorgenetzwerk.

 

Schlaganfall bei jungen Menschen – Juveniler Schlaganfall

Ein juveniler Schlaganfall bei jungen Menschen führt nach der Erkrankung häufig zu sehr gravierenden Folgen. Trotz guter Therapiemöglichkeiten bleibt etwa ein Drittel der betroffenen Schlaganfallpatienten dauerhaft arbeitsunfähig.

 

Komplikationen nach dem Schlaganfall

Ungefähr zwei von drei Schlaganfallpatienten leiden nach der Erkrankung an Beeinträchtigungen. Beispielsweise entwickeln im ersten Jahr nach einem Schlaganfall  rund 30 Prozent der Patienten Ängste oder Depressionen, und zehn Prozent zeigen einen relevanten kognitiven Abbau. Auch die Sturzgefahr ist beträchtlich: die Hälfte der Schlaganfallpatienten stürzt.

Weitere häufige Komplikationen sind epileptische Anfälle, Muskelverkrampfungen in gelähmten Gliedern, Schmerzen und Inkontinenz. Zudem könnten durch die Pflegebedürftigkeit auch Konflikte mit pflegenden Angehörigen auftreten. Da all dies durch eine erfolgreiche Nachsorge viel besser vermeidbar oder behandelbar ist, kommt der Nachsorge eine große Bedeutung zu.

Experten plädieren für ein umfassendes Modell mit einem interdisziplinären Nachsorgenetzwerk. Hausärzte, Kliniken und eine spezielle Schlaganfall-Pflegekraft – eine sogenannte Stroke Nurse – sollten intensiv zusammenarbeiten. Der Stroke Nurse fallen dabei wichtige koordinierende Aufgaben zu: Sie beugt möglichen Komplikationen vor, indem sie Zielabweichungen – etwa beim Blutdruck – systematisch erfasst und für eine geeignete Behandlung in Zusammenarbeit mit den Ärzten sorgt.

 

Versorgungsaspekte und Qualitätssicherung bei der Thrombektomie

Heute wird die mechanische Thrombektomie (MTE) in unseren Breiten fast flächendeckend gewährleistet. Die Thrombektomie – mittlerweile fest etablierte Therapie – kann schwere Behinderungen nach einem Schlaganfall verhindern, da verstopfte Hirnarterien mittels eines Mikrokatheters von einem großen Blutgerinnsel befreit werden.

Quelle und Literatur:

1 www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/
GesInDtld/GesInDtld_inhalt.html

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