Subscribe to get Updates
  • Login
MedMix
  • NEWS
  • MEDIZIN
  • PHARMAZIE
  • CAM
  • LEBENSART
  • POLITIK
  • E-Pub
No Result
View All Result
  • NEWS
  • MEDIZIN
  • PHARMAZIE
  • CAM
  • LEBENSART
  • POLITIK
  • E-Pub
No Result
View All Result
MedMix
No Result
View All Result
Home MEDIZIN Medizinische Fachgebiete Endokrinologie und Diabetologie

Klare Vorgaben: Schilddrüsenknoten nicht immer operieren

Rainer Muller by Rainer Muller
17. Februar 2020
in Chirurgie, Endokrinologie und Diabetologie
Es ist sinnvoll, vor einer Operation von Schilddrüsenknoten alle diagnostischen Möglichkeiten auszuschöpfen. © andrey popov / shutterstock.com

Es ist sinnvoll, vor einer Operation von Schilddrüsenknoten alle diagnostischen Möglichkeiten auszuschöpfen. © andrey popov / shutterstock.com

Man muss einen Schilddrüsenknoten nicht unbedingt operieren, vor einer Operation sollte man aber alle diagnostischen Optionen ausschöpfen.

Unter Strich will mit der Schilddrüsenoperation das krankhafte Schilddrüsengewebe vollständig entfernen. Gleichzeitig sollen die umliegenden Strukturen geschont werden. Schilddrüsenknoten muss man allerdings nicht immer operieren. Hierzu muss der Experten jedenfalls die Indikation zur Operation sorgfältig stellen. Denn es können auch Komplikationen auftreten. So könnte es passieren, dass durch die falscher Indikationsstellung ein im Grunde genommen gesunder Mensch dann lebenslang an den Folgen einer Operation leidet.



 

Die Schilddrüse

Die Schilddrüse besteht beim Menschen aus zwei Lappen, die seitlich der Luftröhre angelagert und über eine schmale Brücke verbunden sind. Sie ist die größte Hormondrüse des Menschen und wiegt beim Erwachsenen durchschnittlich 18 bis 60g.

Die Hormone der Schilddrüse entfalten weit gestreute Wirkungen im Herz- Kreislauf-Bereich, sind an der Regulation des Zucker-, Fett- und Bindegewebsstoffwechsels beteiligt, aber – zum Beispiel – auch an der Aktivität der Darmmotorik. Schilddrüsenhormone steigern wesentlich den allgemeinen Energieverbrauch und Grundumsatz des Menschen wie auch die Erregbarkeit von Nervenzellen.

Unterschiedlichste Ursachen können entweder die Funktion oder die Größe und Struktur der Schilddrüse betreffen. Gehen die Störungen mit einer Über- oder Unterfunktion des Organs einher, können sie entsprechend der Vielfalt der Funktionen die Patienten merklich in ihrem Alltag beeinträchtigen.

Strukturveränderungen, wie Vergrößerungen der Schilddrüse mit und ohne Schilddrüsenknoten-Bildung machen sich vor allem durch Schluckstörungen, Atemnot, Druckgefühl oder psychisch beeinträchtigende kosmetische Veränderung bemerkbar.

 

Schilddrüse bei jedem Dritten vergrößert

Wie häufig sind nun Vergrößerungen und Knotenbildungen der Schilddrüse? In Deutschland wurde unter Mitwirkung vieler Arbeits- und Betriebsmediziner ein breites Ultraschall-Screening auf Schilddrüsenvergrößerungen – knotig, diffus oder beides – durchgeführt. 96.278 Angestellte aus 214 Unternehmen (im Alter von 18 bis 65 Jahren) wurden in diese Untersuchung eingeschlossen.

Abnorme Vergrößerungen wurden bei 31%, also ungefähr einem Drittel dieser Population berufstätiger Erwachsener gefunden. Die Prävalenz dieser Befunde stieg mit dem Alter an, erreichte ihren höchsten Wert um das Alter von 45 Jahren und blieb dann auf diesem Plateau. Allerdings lag der Wert für Personen unter 25 Jahren auch schon bei etwa 10%. Frauen und Männer waren in dieser Kohorte im gleichen Maß betroffen.



 

Schilddrüsenknoten nur selten bösartig

Was aber ist das weitere Schicksal erstmals entdeckter Schilddrüsenknoten? Wie verändern sie sich in Bezug auf Größe und Zahl, können sie sich zurückbilden, werden sie zu gefährlichen Krebsherden?

Zu diesen Fragen liegt eine rezente, gut konzeptionierte und prominente Studie aus Italien vor. 992 Patienten, bei denen jeweils bis zu vier Schilddrüsenknoten festgestellt worden waren, wurden fünf Jahre lang regelmäßig mit Ultraschall nachuntersucht.

Die meisten dieser Schilddrüsenknoten (75,8%) zeigten über die Jahre hinweg eine konstante Größe, 11,1% wurden größer, wobei das Wachstum schon nach einem Jahr festgestellt werden konnte und dann langsam und stetig verlief. Nur 13,1% der Schilddrüsenknoten wurden spontan kleiner. Daher ist es also eher selten, dass sich Schilddrüsenknoten von selbst zurückziehen.

Besonders wichtig: von all den Schilddrüsenknoten dieser Teilnehmer fanden sich in nur bei fünf Patienten (0,3%) zytologische Hinweise auf eine bösartige Erkrankung. So gesehen, erscheint es daher wirklich sinnvoll, speziell vor dem Hintergrund folgender Daten, bevor man sich für eine Operation entscheidet, alle diagnostischen Möglichkeiten auszuschöpfen.

 

Klare Vorgaben für eine Operationsindikation

Die Zahl der neu diagnostizierten (Inzidenz) Schilddrüsenkarzinome beträgt in unseren Breiten knapp 10 pro 100.000 Einwohner. Die histologische Auswertung der Operationspräparate ergibt ein Verhältnis von 15:1 für gutartige zu bösartigen Befunden. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Endokrinologen als zuständige Fachärzte klare Vorgaben für eine Indikation einfordern, um Schilddrüsenknoten zu operieren oder eben nicht.

 

Häufigsten Indikationen für chirurgische Therapie

In erster Linie sind es die sogenannten „suspekten“ Schilddrüsenknoten, die als „kalte“ Schilddrüsenknoten in der Szintigraphie oder als verdächtige Schilddrüsenknoten im Ultraschall auffallen, und den Patienten zu operieren. Leider kommt es aber zur OP oftmals ohne vorherige dezidierte Abklärung mittels einer Feinnadelpunktion.

In zweiter Linie sollte man Patienten operieren, deren Schilddrüsenknoten lokale Symptome verursachen. Die dritte Möglichkeit liegt in Zystenbildungen, die – ob symptomatisch oder nicht, häufig ebenso entfernt werden wie beim letzten Szenario von »Knotenstrumen« (vergrößerte Schilddrüsen mit zumeist mehreren Knotenbildungen).



Bei all diesen Veränderungen wird die Indikation zur Entfernung des betroffenen Schilddrüsenlappens (Lobektomie) oder des ganzen Organs (totale Thyreoidektomie) gestellt. Irgendwie spielt da der Gedanke, dass damit die Angelegenheit ein für alle Mal erledigt wäre und weitere Nachuntersuchungen und Komplikationen vermieden sein sollten, eine große Rolle. Aber ist das wirklich so?

 

Schilddrüsenknoten operieren verursacht potenziell Nebenwirkungen und Folgen

Die Liste der möglichen Nebenwirkungen und Folgen eines operativen Eingriffs ist lang, und je nach Verlauf der Operation und Persönlichkeit der Betroffenen stehen unterschiedliche Störungen im Vordergrund. Da kann es zum einen zu Nachblutungen, Stimmveränderungen oder postoperativem Hypoparathyreoidismus (Kalziumregulationsstörungen) kommen, zum anderen steht eine mehr oder weniger störende Narbe am Hals als Langzeitfolge bevor.

Stationärer Aufenthalt und nachfolgender Krankenstand bedeuten für viele Menschen (Selbständige, Alleinerziehende) ein gewichtiges, oft schwer zu lösendes Problem. Alter und Komorbiditäten können die erforderliche Vollnarkose erschweren oder unmöglich machen, und nicht zuletzt bedeutet die Entfernung der hormonproduzierenden Drüse die Notwendigkeit einer lebenslangen Ersatztherapie mit den dazugehörigen Untersuchungen und Kontrollen.

 

Metaanalyse zu Nebenwirkungen

Unlängst hat man zu den Themen Komplikationen und Nebenwirkungen die Ergebnisse einer großen Untersuchung vorgelegt. Eine amerikanische Forschergruppe hatte dazu Daten von 62.722 Operationen (Lobektomien sowie totale Thyreoidektomien) analysiert. Die meisten Totalresektionen, nämlich 57,9%, wurden aufgrund gutartiger Veränderungen durchgeführt.

Die Zahl der postoperativen Komplikationen betrug insgesamt 16,4%. 20,4% für die vollständige Entfernung der Schilddrüse und 10,8% für die Entfernung eines Lappens. Die Erfahrung des Chirurgen reduzierte zwar das Risiko. Doch auch hochroutinierte Operateure mit mehr als 99 Thyreoidektomien im Jahr konnten Komplikationsraten von 14,5% bzw. 7,6% nicht verhindern.

Neue diagnostische und therapeutische Methoden erlauben nun eine individuellere Vorgehensweise gegenüber früher, als hauptsächlich Operation und in manchen Fällen eine Radiojodtherapie zur Verfügung standen.




Literatur:

Reiners C. et al. Prevalence of Thyroid Disorders in the Working Population of Germany. Thyroid 2004;14(11): 926-932

Durante C. et al. The Natural History of Benign Thyroid Nodules. JAMA 2015;313(9): 926-935

Yassa L. et al. Long-term assessment of a multidisciplinary approach to thyroid nodule diagnostic evaluation. Cancer 2007;111(6): 508-516

Hauch A. et al. Total Thyroidectomy is Associated with Incresed Risk of Complications for Low- and High-Volume Surgeons. Annals of Surgical Oncology 2014;21(12): 3844-52

Tags: LobektomieOperationenPraxisSchilddrüseSchilddrüsenhormoneSchilddrüsenknotenThyreoidektomien
ShareTweetSend
Rainer Muller

Rainer Muller

MEDMIX-Redaktion, Projektleiter, AFCOM Digital Publishing Team

Related Posts

Ridikofaktor hohes Cholesterin © lightspring / shutterstock.com
Endokrinologie und Diabetologie

Familiäre Hypercholesterinämie früh erkennen

27. Februar 2021
Typ-1-Diabetes © david watkins / shutterstock.com
Orthomolekulare Medizin

Vitamin D-Mangel bei Typ-1-Diabetes: häufiges Begleitphänomen

25. Februar 2021
Durch die perioperative Antibiotikaprophylaxe soll eine Vermehrung von Erregern am Operationsfeld vermeiden. © Kateryna Kon / shutterstock.com
Infektiologie

Perioperative Antibiotikaprophylaxe zur Vorbeugung vor Infektionen

2. Februar 2021
Große Mengen von Fettgewebe im Bauchraum, sogenanntes viszerales Fett, sind mit verstärkten Entzündungszeichen verbunden. © Jose Luis Calvo / shutterstock.com
Diabetes und Stoffwechsel

Fettgewebe kann körperliche und psychische Gesundheit gefährden

1. Februar 2021
Bei bis zu zwei Drittel der Patienten ist das Cushing-Syndrom Folge einer Mutation in dem Gen PRKACA. © Maya2008 / shutterstock.com
Endokrinologie und Diabetologie

Cushing-Syndrom: Überschuss an Stresshormonen

29. Januar 2021
Kardiovaskuläre Kompikationen bei Diabetes mellitus Typ 2 reduzieren
Endokrinologie und Diabetologie

Kardiovaskuläre Kompikationen bei Diabetes mellitus Typ 2 reduzieren

27. Januar 2021
Load More
Next Post
Heuschnupfen ernst nehmen

Probiotika zur Vorbeugung gegen Heuschnupfen: Je früher, desto besser

Innere Medizin

Milchshake mit Buttermilch. © verca / shutterstock.com

Voll im Trend: Mit Buttermilch Intervallfasten und Abnehmen

2. März 2021
Major Depression ist eine bedeutende Ko-Morbidität bei Patienten mit Diabetes mellitus und könnte für schlechtere Stoffwechseleinstellung und höhere Inzidenz von akuten und chronischen Komplikationen verantwortlich sein.

Diabetes und Depressionen stehen in einer wechselseitigen Beziehung

2. März 2021
Nur bei Mädchen konnte man eine bessere Lungenfunktion durch Sport bei Mädchen im Kindes- und Jugendalter beobachten. © oneinchpunch / shutterstock.com

Lungenfunktion durch Sport bei Mädchen im Kindes- und Jugendalter verbessern

2. März 2021
ADVERTISEMENT

Schnellsuche

No Result
View All Result

Innere Medizin

Rasche Hilfe ist wichtig, wenn Fingerschmerzen auftreten. Damit lassen ich meistens langfrisitige Beschwerden verhindern. © PVStocker / shutterstock.com

Wenn die Finger schmerzen – Ursachen frühzeitig abklären

5. Dezember 2020
Geruchs- und Geschmacksverlust gehören zu den typische Symptomen der Corona-Erkrankung Covid-19, die sich durch die Coronavirus SARS-Cov-2-Infektion entwickeln kann. © SamaraHeisz5 / shutterstock.com

Corona: Wie lange Geruchsverlust und Geschmacksverlust bei COVID-19-Patienten anhält

23. Februar 2021
Experten empfehlen, alle Patienten mit Grippe und schweren Erkältungen sofort auch auf SARS-CoV-2 und Covid-19 zu testen. © Sonis / shutterstock.com

Neue Corona-Studien zu den Symptomen der Coronavirus-Erkrankung Covid-19

28. Oktober 2020

MEDMIX Inside

Übersicht
MEDMIX-Mediadaten
MEDMIX-Autoren
Impressum
AGBs
Datenschutz

Recent News

Welche Rolle eine Gluten-Einnahme bei Säuglingen mit dem Risiko für Zöliakie spielt, wird seit langem diskutiert. © rook76 / shutterstock.com

Glutenhaltige Lebensmittel erhöhen das Risiko für Zöliakie

3. März 2021
Corona-Pandemie: coronavirus, covid-19, SARS-Cov-2. © Lightspring / shutterstock.com

Resilienz in der Corona-Pandemie: Psychisch starke Menschen bewältigen Krisen besser

3. März 2021

NEWS Archiv-Kalender

März 2021
MDMDFSS
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
293031 
« Feb    

Tags

Adipositas Alzheimer Antibiotika Arthrose Asthma Bakterien Bluthochdruck Brustkrebs COPD Corona Coronavirus Covid-19 Demenz Depression Depressionen Diabetes Ernährung Fettleibigkeit Gehirn Herz-Kreislauf Herzinfarkt Herzinsuffizienz Hypertonie Immunsystem Immuntherapie Kinder Krebs Lungenkrebs migräne Osteoporose Parkinson Praxis Psychotherapie Rheuma Rückenschmerzen Schlafstörungen Schlaganfall Schmerzen Schwangerschaft Sport Stress Typ-2 Diabetes Ultraschall Vitamin D Übergewicht

© AFCOM – Alexander Fauland Communication I Verlag und Medienproduktionen I MEDMIX Medieninhaber und Herausgeber

No Result
View All Result
  • NEWS
  • MEDIZIN
  • PHARMAZIE
  • CAM
  • LEBENSART
  • POLITIK
  • E-Pub

© AFCOM – Alexander Fauland Communication I Verlag und Medienproduktionen I MEDMIX Medieninhaber und Herausgeber

Welcome Back!

Login to your account below

Forgotten Password?

Create New Account!

Fill the forms below to register

All fields are required. Log In

Retrieve your password

Please enter your username or email address to reset your password.

Log In
Zur mobilen Version gehen
Diese Website benutzt Cookies. Wenn du die Website weiter nutzt, gehen wir von deinem Einverständnis aus.OK