Die Scheidenflora in der Postmenopause spielt eine wichtige Rolle beim Endometriumkarzinom, wobei ein hoher pH-Wert der Scheide nach den Wechseljahren das Risiko erhöht.
Das Endometriumkarzinom (Gebärmutterkrebs, Gebärmutterkörperkrebs) gehört zu den häufigsten gynäkologischen Erkrankungen und ist die vierthäufigste Krebserkrankung bei Frauen. Allgemein nimmt die Häufigkeit von Gebärmutterkrebs in der westlichen Welt zu. Das deutet darauf hin, dass Veränderungen der Umweltfaktoren wie Ernährung, Lebensstil, aber auch die Veränderung der Scheidenflora zu den wichtigsten Ursachen gehören. In einer rezenten Studie untersuchten unlängst Forscher der Mayo-Klinik den Zustand der Scheidenflora in der Postmenopause im Zusammenhang mit Gebärmutterkrebs.
In der Untersuchung wurde schließlich festgestellt, dass die Scheidenflora in der Postmenopause das Risiko für Gebärmutterkrebs erhöht. Das Ziel der Studie war es, zu verstehen, wie Risikofaktoren für Gebärmutterschleimhautkrebs das Mikrobiom des Fortpflanzungstrakts beeinflussen und somit das Risiko für diese Krebserkrankung verändern.
Veränderte Scheidenflora in der Postmenopause erhöht Risiko für Gebärmutterkrebs (Gebärmutterschleimhautkrebs) nach den Wechseljahren
Wenn es um das Endometriumkarzinom geht, spielt die Scheidenflora in der Postmenopause nicht nur eine Rolle als Marker, sondern könnte auch bei der Prävention von Gebärmutterkrebs helfen. Experten sind der Ansicht, dass die Scheidenflora ein entscheidender Faktor für die vaginale und geburtshilfliche Gesundheit ist, auch in der Postmenopause.
Wechseljahre als Schlüsselfaktor
Das Forschungsteam hat die bedeutendsten bekannten Risikofaktoren für Gebärmutterschleimhautkrebs untersucht, nämlich den postmenopausalen Status und Fettleibigkeit, und zusätzlich einen hohen vaginalen pH-Wert als weiteren Faktor bei Patientinnen mit Gebärmutterschleimhautkrebs identifiziert.
Die Forscher haben festgestellt, dass all diese Faktoren die Scheidenflora beeinflussen, was auch in der Postmenopause als entscheidender Faktor erkannt wurde. Zukünftig werden mögliche translationale Anwendungen dieses Wissens diskutiert. Dies könnte neue Ansätze zur Bewältigung der bestehenden gesundheitlichen Unterschiede bei Gebärmutterschleimhautkrebs bieten.
Literatur
Saraf VS, Sheikh SA, Ahmad A, Gillevet PM, Bokhari H, Javed S. Vaginal microbiome: normalcy vs dysbiosis. Arch Microbiol. 2021 Sep;203(7):3793-3802. doi: 10.1007/s00203-021-02414-3. Epub 2021 Jun 13. PMID: 34120200.
Galhardo CL, Soares JM Jr, Simões RS, Haidar MA, Rodrigues de Lima G, Baracat EC. Estrogen effects on the vaginal pH, flora and cytology in late postmenopause after a long period without hormone therapy. Clin Exp Obstet Gynecol. 2006;33(2):85-9. PMID: 16903243.
Quelle: Mayo-Klinik