Donnerstag, März 28, 2024

Salbei, Salvia officinalis, Salbeitee: viele positive Wirkungen als Heilpflanze

Als Heilpflanze ist Salbei, Salvia officinalis, vor allem als Salbeitee sehr beliebt, mit seinen positiven Wirkungen bei Gicht, Entzündungen, Schwitzen Schwindel, Lähmung und Durchfall. Der Echte Salbei ist übrigens auch die Arzneipflanze des Jahres 2023.

Unlängst haben Forscher verschiedene pharmakologische Wirkungen von Salbei analysiert, die man häufig der Salvia officinalis, wie man die Heilpflanze lateinisch bezeichnet, zuschreibt. Auf der Grundlage der neuesten Literaturergebnisse zeigte Salbei unter anderem positive Wirkungen gegen Krebs sowie entzündungshemmende, antioxidative, antimikrobielle, antivirale, hypoglykämische, hypolipidämische und sogar gedächtnisverstärkende Wirkungen. Zu den Effekten gegen kognitiven Abbau gibt es zahlreiche Untersuchungen in den letzten Jahren. Im Grunde genommen sind aber weitere Arbeiten notwendig, um die genauen molekularen Mechanismen zu verstehen. Die häufigste Anwendung der Heilpflanze ist übrigens der Salbeitee.


Salbei unterstützt das Gedächtnis und nützt Patienten mit Demenz

Salbei kann vor allem auch in Form von Salbeiöl und Salbeiextrakt das Gedächtnis unterstützen und bei Demenz helfen. © 5PH / shutterstock.com
Salbei kann vor allem auch in Form von Salbeiöl und Salbeiextrakt das Gedächtnis unterstützen und bei Demenz helfen. © 5PH / shutterstock.com

Die altbekannte und bewährte Heilpflanze Salbei soll auch Gedächtnis verbessern und Patienten mit kognitiver Beeinträchtigung oder Demenz unterstützen. Mehr dazu siehe https://medmix.at/salbei-unterstuetzt-das-gedaechtnis-und-nuetzt-patienten-mit-demenz/


Der Salbei ist eine der ältesten Heilpflanzen

Der Salbei gehört zu den ältesten Heilpflanzen und war ursprünglich im Mittelmeerraum heimisch. Schon allein der Name Salvia weist auf das lateinische Wort salvare = heilen hin.

Plinius der Ältere scheint dieser Pflanze ihren Namen gegeben zu haben. Er schrieb die Pflanze sei geeignet „Harn zu treiben, den Blutfluss einzudämmen, die Wehen zu fördern, Husten und Heiserkeit zu lindern sowie Juckreiz zu stillen und Geschwüre zu reinigen.“

Im Mittelalter brachten Mönche die Pflanze nach Deutschland. In unseren Breitengraden gedeiht der Salbei auch hervorragend.

Salvia officinalis botanisch gesehen

Der Echte Salbei, Salvia officinalis,  gehört in die Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und wird auch Gartensalbei, Küchensalbei oder Heilsalbei genannt. Er wächst als Halbstrauch und erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 80 Zentimeter. Alle Pflanzenteile besitzen einen aromatischen Geruch. Die Blüten erscheinen von Mai bis Juni und haben die typische Form der Lippenblütengewächse. Der Salbei entwickelt Klausenfrüchte.

 

Salbei und seine Wirkung in der Heilkunde

In der Volksmedizin wurde Salbei als Fiebermittel, Zahnreinigungsmittel, Gurgelmittel bei Angina und Kehlkopfentzündungen, bei Erkrankungen der Harnorgane, als stopfendes Mittel, als Gallenmittel, bei Kopfschmerzen, Nachtschweiß, Kolliken und anderem angewendet. Traditionell ist nach wie vor die antivirale, entzündungshemmende sowie die adstringierende Wirkung des Echten Salbeis bekannt.

Beispielsweise sind wässrige oder alkoholische Auszüge aber auch Salbeitee zum Gurgeln bei Entzündungen des Mund- und Rachenraums beliebt. Weiter hat Salbeitee auch eine schweißhemmende und verdauungsfördernde Wirkung. Beispielhaft ist auch die Linderung von Magen- und Darmschmerzen nach einer Antibiotika-Therapie.

Auch bei Nieren- und Leberleiden kann Salbeitee gut wirken. Das regelmäßige Kauen der Salbeiblätter und Spülen mit Salbeitee stärkt weiter die Zähne gestärkt desinfiziert das Zahnfleisch. Dadurch kommt es auch zur Verringerung von Zahnfleischbluten und zur Reduktion von Zahnfleischschwund.

Mittels Wasserdampfdestillation aus den Blüten und Blättern des Salbeis wird das ätherische Salbeiöl gewonnen, welches desinfizierend wirkt und deshalb bei pharmazeutischen Zubereitungen zum Einsatz kommt.


Mit Salbei Wirkung Schwitzen

Salbei – Salvia officinalis © Jiri Hera / shutterstock.com
Salbei – Salvia officinalis © Jiri Hera / shutterstock.com

Die Arzneipflanze Salbei hilft mit seiner Wirkung dabei, aufsteigendes Wärmegefühl, übermäßiges Schwitzen und Schweißausbrüche erfolgreich und schonend zu bekämpfen. Mehr dazu siehe https://medmix.at/salbei/


Schließlich zeigen im Zusammenhang mit der Frauengesundheit mehrere Wirkungen von Salvia officinalis. Salbei ist beispielsweise ein wirksames alternatives Mittel zur Verringerung der Schwere psychischer und physischer Symptome bei einem prämenstruellen Syndrom (PMS). Untersuchungen im Tiermodell zeigten zudem, dass Salbei-Kräuter mögliche östrogene Wirkungen entfalten könnten. Salbei-Zubereitungen könnten damit auch als hormoneller Ersatz für Frauen in den Wechseljahren verwendet werden. Auch den Einsatz als Verhütungsmittel sollte man weiter untersuchen.

Frisch gebackene Mütter sollten Salbei übrigens in der Stillzeit nicht verwenden. Denn manche Inhaltsstoffe können eine Hemmung der Sekretion der Milchdrüsen bewirken.

 

Salbei in der Küche

In der Küche setzt man Salbei gerne als Gewürz für Schweine- und Lammfleisch ein. Man kann aber auch Marinaden, Suppen, Gemüse und Fisch mit dem Salbei würzen. In Fett frittierte Salbeiblätter sind übrigens eine delikate Dekoration für viele Speisen.

Die Früchte der mexikanischen Salbeiart (Salvia hispanica) – die sogenannten Chia-Samen – sind derzeit in aller Munde. Denn sie enthalten besonders hohe Anteile an Omega-3-Fettsäuren, Proteinen, Vitaminen, Antioxidantien sowie Mineralstoffen.

 

TIPP: Salbeiwein

Um einen gesunden Salbeiwein selbst herzustellen, nimmt man zuerst eine Handvoll Salbeiblätter und übergießt sie mit einer Flasche süßem Wein. Dann lässt man diese Mischung zehn Tage lang reifen. Schließlich filtert man den Salbeiwein ab. Wenn man ihn Gläschenweise trinkt, soll dieser Salbeiwein in Grippezeiten die Immunabwehr stärken und desinfizierend wirken.


Antivirale Wirkung von Pflanzen: pflanzliche Mittel gegen Viren und Bakterien

Heilpflanzen gegen Infektionen: Antimikrobielle und Antivirale Pflanzen stärken unsere Abwehrkräfte und helfen gegen Viren und Bakterien. © Martin Fowler / shutterstock.com; Purpur-Sonnenhut © wanida tubtawee / shutterstock.com; Zistrose © Georgios Alexandris / shutterstock.com;
Heilpflanzen gegen Infektionen: Antimikrobielle und Antivirale Pflanzen stärken unsere Abwehrkräfte und helfen gegen Viren und Bakterien. © Martin Fowler / shutterstock.com; Purpur-Sonnenhut © wanida tubtawee / shutterstock.com; Zistrose © Georgios Alexandris / shutterstock.com;

Heilpflanzen gegen Infektionen einsetzen: Pflanzen können unsere Abwehrkräfte stärken, pflanzliche Mittel unterstützen unser Immunsystem gegen Viren und Bakterien. Mehr dazu siehe https://medmix.at/antiviral-wirksame-heilpflanzen/


Literatur:

Abdellatif AAH, Elgayed SH, Afify EA, Amin HA. Estrogenic Effect of Salvia officinalis Extract on Reproductive Function of Female Mice and Identification of Its Phenolic Content. Comb Chem High Throughput Screen. 2020 Aug 10. doi: 10.2174/1386207323666200811095527. Epub ahead of print. PMID: 32781955.

Afonso AF, Pereira OR, Fernandes Â, Calhelha RC, Silva AMS, Ferreira ICFR, Cardoso SM. Phytochemical Composition and Bioactive Effects of Salvia africana, Salvia officinalis ‚Icterina‘ and Salvia mexicana Aqueous Extracts. Molecules. 2019 Nov 27;24(23):4327. doi: 10.3390/molecules24234327. PMID: 31783509; PMCID: PMC6930492.

Abdnezhad R, Simbar M, Sheikhan Z, Mojab F, Nasiri M. [Salvia officinalis Reduces the Severity of the Premenstrual Syndrome]. Complement Med Res. 2019;26(1):39-46. German. doi: 10.1159/000490104. Epub 2018 Dec 15. PMID: 30572339.

Ahmad Ghorbania, Mahdi Esmaeilizadeh. Pharmacological properties of Salvia officinalis and its components. J Tradit Complement Med. 2017 Oct; 7(4): 433–440. doi: 10.1016/j.jtcme.2016.12.014

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