Freitag, März 29, 2024

Ruxolitinib gegen Myelofibrose

Ruxolitinib ist ein Tyrosinkinase-Inhibitor, der bei bestimmten Myeloproliferativen Neoplasien wie der idiopathischen Myelofibrose eingesetzt wird.

Genauer wird Ruxolitinib als selektiver Hemmer der Januskinasen (JAK) 1 und 2 eingesetzt, wodurch die zell­interne Weiterleitung von Sig­nalen mehrerer Zytokine und Wachstumsfaktoren reduziert und die Hämatogenese und die Immunfunktionen abgeschwächt werden.

 

Myelofibrose

Die sogenannte klonale Stammzellenerkrankung Myelofibrose betrifft die myeloische Zelllinie und ist meist assoziiert mit einem Thrombozytenabfall, einer Anämie. Bei Fortschreiten der Erkrankung leidet der Allgemeinzustand des Patienten: Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Fieber und Nachtschweiß reduzieren die Lebens­qualität beträchtlich – Anämie, Thrombozytopenie und Leukozytopenie treten auf.

Wichtige Begleiterscheinungen der Myelofibrose sind ­Leber- und Milzvergrößerungen und eine Bindegewebsfibrose im Knochenmark, die weiland für die Bezeichnung Myelofibrose ausschlaggebend war.

Durchschnittlich sind betroffene Patienten bei Diagnose etwa 65 Jahre alt, die verbleibende Lebensdauer beträgt beträgt dann je nach Verlauf nur noch zwischen 2 und 11 Jahren. Nur etwa eine Person pro 100.000 Einwohner erkrankt an Myelofibrose.

 

Ruxolitinib ein Tyrosinkinase-Inhibitor

Ruxolitinib hat eine gute Wasserlöslichkeit und eine sehr gute Permeabilität. Die bei Myelofibrose erhöhten inflammatorischen Marker wie TNF-alpha, Interleukin-6, und C-reaktives Protein gehen nach einer Therapie mit Ruxolitinib zurück, ebenso die damit verbundene Symptomatik, wobei während der Behandlung ein Ansprechen auf den Wirkstoff bestehen bleibt.

Nach oraler Einnahme von Ruxolitinib erfolgt eine rasche Resorption, fettreiche Nahrung beeinträchtigt die Wirkung kaum. Es besteht eine dreistündige Eliminationshalbwertszeit, die hauptsächliche Ausscheidung erfolgt über die Niere – 74%.

Zu Beginn der Behandlung werden 2x täglich 5, 15 oder 20 mg verwendet – abhängig von der Thrombozytenzahl – maximal 2 x 25 mg täglich. Je nach der Entwicklung des Blutbildes ist dabei die Dosis zu variieren bzw. eine Therapieunterbrechung anzusetzen.

 

Sicherheit zu Ruxolitinib

Der Tyrosinkinase-Inhibitor wird von CYP3A4 metabolisiert, wodurch zahlreiche Arzneimittel-Wechselwirkungen möglich sind. Bei der gleichzeitigen Verabreichung starker CYP-Inhibitoren muss die Dosis gemäss den Vorgaben reduziert werden. Die häufigsten unerwünschten Nebenwirkungen sind Thrombozytopenie, Anämie, Neutropenie, Prellungen,Schwindel und Kopfschmerzen.

Quelle: http://www.ema.europa.eu/docs/de_DE/document_library/EPAR_-_Product_Information/human/002464/WC500133223.pdf

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