Dienstag, April 16, 2024

Rückenschmerzen bei Kindern sowie Jugendlichen vorbeugen

Um Rückenschmerzen bei Kindern und Jugendlichen vorbeugen zu können, sollten Betroffene ihre körperliche Aktivitäten deutlich steigern.

Beispielsweise sitzen sie vormittags in der Schule und nachmittags vor dem Computer. Unter dem Strich schafft das kaum ein Kinderrücken unbeschadet. Denn Kinder und Jugendliche brauchen für ihre gesunde Entwicklung jeden Tag aktive Bewegung, um Rückenschmerzen bei Kindern und Jugendlichen vorbeugen zu können. Daran erinnerte unlängst die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU). Demnach sollten Kinder nach der Schule oder der Kita den Bewegungsmangel aufholen. Auch wenn es altmodisch klingt, aber sie müssen raus an die Luft und sich austoben, Fußball spielen oder Fahrrad fahren, um ihre Muskulatur zu stärken. Wer zu viel sitzt, bekommt Rückenschmerzen, das gilt auch bei Kindern und Jugendlichen.

 

Mehr körperliche Aktivität gegen Rückenschmerzen bei Kindern sowie Jugendlichen

Im alltäglichen Leben von Kindern und Jugendlichen spielt die körperliche Aktivität eine immer geringere Rolle. Nur eine Minderheit der Heranwachsenden ist fast jeden Tag mindestens eine Stunde körperlich aktiv und erfüllt damit die aktuelle Empfehlung zum Bewegungsverhalten von Kindern und Jugendlichen (1). So verbringen Kinder auch nach der Schule oder der Kita viele Stunden in sitzender Haltung. Sie erholen sich in der Freizeit am Smartphone, lesen, spielen sitzend oder sehen fern.

Für eine gesunde Entwicklung ist es jedoch erforderlich, Bewegung zurück in den Alltag zu holen. So könnten Schüler zur Schule laufen, anstatt sich mit dem Auto fahren zu lassen. Anstelle von Computerspielen und Filmen könnten Bewegungsspiele wie Fangen, Ballspiele oder Verstecken wiederentdeckt werden. Oder es werden Roller, Inline-Skater oder Rollschuhe in Stellung gebracht.

 

KiGGS: mehr als drei Viertel der 11- bis 17-Jährigen hatten in den letzten drei Monaten Schmerzen

Rückenschmerzen sind nicht nur bei Erwachsenen weit verbreitet, sondern haben auch bei Kindern stark zugenommen. In der europaweit größten Kinderstudie KiGGS des Robert Koch-Instituts gaben mehr als drei Viertel der 11- bis 17-Jährigen an, in den letzten drei Monaten Schmerzen gehabt zu haben. Fast die Hälfte davon klagte dabei über Rückenschmerzen.

Als häufigste Ursache für die enorme Zunahme vermuten Ärzte zu wenig Bewegung. Denn ohne ausreichend Bewegung werden die für die Haltung so wichtigen kindlichen Muskeln zu schwach ausgebildet. Das begünstigt Fehlstellungen der Wirbelsäule. Es kann zur Verkümmerung der Muskulatur kommen, sodass die stützende und koordinierende Funktion der Muskeln auf die Körperhaltung unzureichend ist.

Außerdem kann es zur Schwächung des Knochensystems und dadurch zu einer geringeren Belastbarkeit kommen. Wenn Kinder Sport und Bewegung nicht selbstverständlich in ihre täglich Freizeit einbauen, sind Verspannungen der Rückenmuskulatur, Haltungsschäden und damit Rückenschmerzen im Erwachsenenalter vorprogrammiert.

 

Sitzkreislauf durchbrechen und Rückenschmerzen bei Kindern vermeiden

Kinder und Jugendliche sollten täglich mindestens eine Stunde körperlich aktiv sein. Allerdings sollten Eltern mit gutem Beispiel vorangehen und sich zusammen mit ihrem Kind in der Freizeit bewegen. Deswegen sollten sie bei kurzen Wegen auf die Fortbewegung mit dem Auto auch einmal verzichten. Der täglichen Weg zu Schule sollten Kinder nach Möglichkeit mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurückgelegen. Außerdem sind begrenzte Nutzungszeiten von Fernseher, Computer sowie Smartphone sinnvoll. Experten empfehlen deswegen, einen fernsehfreien Tag in der Woche oder ab und zu ein fernsehfreies Wochenende einzulegen.

Im Grunde genommen sollten Betroffene täglich ihre Freizeit im Freien mit Bewegungsspielen verbringen, um auch so wirkungsvoll gegen Rückenschmerzen bei Kindern und Jugendlichen vorzubeugen.


Literatur:

Studie Active Healthy Kids Global Alliance 2018

KiGGS – Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland, Robert Koch-Institut mit 17.641 Kindern und Jugendlichen


Quelle: Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), Tag der Rückengesundheit am 15.03.2019. www.dgou.de

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