Mit einer neuen Kombinationstherapie kann offenbar Riesenzellarteriitis effizienter therapiert werden. Bislang wurden nur hochdosierte Steroide eingesetzt.
Sabine Adler, Oberärztin an der Universitätsklinik für Rheumatologie, Immunologie und Allergologie des Inselspitals Bern, hatte unlängst mir ihrem Forschungsteam in einer Doppel-Blind-Studie zeigen können, dass Riesenzellarteriitis mit einer neuen Kombi-Therapie innert weniger Monate kontrolliert werden sowie ein Rückfall verhindert werden kann.
Bei Riesenzellarteriitis Entzündung direkt in der Zelle stoppen
Der zusätzliche Einsatz des Wirkstoffs Tocilizumab neutralisiert den Botenstoff, der für die Gefäßwand-Entzündung verantwortlich ist. Zusammen mit dem herkömmlichen Steroiden kann die Entzündung rasch und vollständig eingedämmt werden. Die Forscher hatten die Wirksamkeit des neuen Ansatzes als erste dokumentiert und testete mit total 30 Patienten die Kombination von Steroiden mit Tocilizumab gegen eine Kombination von Steroiden und Placebo.
Von den 20 Patienten, welche die neue Therapie mit Tocilizumab erhielten, hatten 17 nach 12-wöchiger Therapie keine Beschwerden mehr und ebenfalls 17 hatten keinen Rückfall erlitten (entspricht je 85%). In der Kontrollgruppe von 10 Patienten waren bloss 4 beschwerdefrei (40%) und nur 2 erlitten keinen Rückfall (20%).
Riesenzellarteriitis betrifft die grossen Blutgefässe des Kopfes
Riesenzellarteriitis ist eine Form von Rheuma, welche die grossen Blutgefässe des Kopfes und die Hauptschlagader betrifft. Die Erkrankung entzündet die Gefässwand und kann zu Erblindung führen. Die Riesenzellarteriitis wird aktuell nur mit Steroiden behandelt.
Allerdings müssen die Steroide hoch dosiert werden, um die Krankheit in Schach zu halten. Daher kämpfen Patienten oft mir starken Nebenwirkungen wie Osteoporose, avaskuläre Knochennekrose, Katarakt, Glaukom, Cushing assoziierte Symptome, Glukose-Intoleranz, und viele andere.
Quelle: http://www.ria.insel.ch/de/