Sonntag, März 17, 2024

Rosenwurz (Rhodiola Rosea): Wirkung gegen Stress, auch um das Immunsystem zu stärken

Rhodiola rosea – Rosenwurz – soll mit seiner Wirkung natürlich das Immunsystem stärken und gegen Stress helfen, ohne schwere Nebenwirkungen.

Die Rhodiola rosea L.  ist vor allem umgangssprachlich unter dem Namen Rosenwurz bekannt. Die aus der Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae) stammende Pflanze ist zwischen 5 bis 35 Zentimeter groß. Im Grunde genommen soll die Wirkung der Rosenwurz, Rhodiola rosea, das Immunsystem stärken und gegen Stress helfen. Weiter soll das pflanzliche Mittel die körperliche Ausdauer jedes Menschen erhöhen. Zudem solle es zur Steigerung der Arbeitsleistung positiv beitragen. Schließlich soll die Rosenwurz auch gegen Höhenkrankheit, Infektionen, Müdigkeitszustände, gastrointestinale Beschwerden sowie nervösen Störungen beziehungsweise Stress Wirkung zeigen.

In einer rezenten Studie brachte Rosenwurz auch gute Wirkung im Zusammenhang mit Aufmerksamkeit und Orientierung. Die Anwendung der Rhodiola rosea brachte zudem eine Verbesserung bei der mentalen Geschwindigkeit. Weiter bei der Verarbeitung vor Denkprozessen sowie der mentalen Ressourcen.

Rhodiola Rosea ist ein sehr widerstandsfähiges Gewächs, das vor allem in sehr unwirtlichen, kalten Umgebungen vorkommt. In Sibirien hilft die Wirkung der Rosenwurz seit hunderten Jahren, das kalte sibirische Klima sowie den teilweise dunklen Alltag zu meistern.

Die Wirkung der Rosenwurz für die geistige sowie die körperliche Gesundheit

Im Grunde genommen wendet man Rhodiola rosea sowohl bei geistigen als auch körperlichen Symptomen von Stress ein. In diesem Sinne hat die EMA die Rosenwurz als Adaptogen definiert. Als Adaptogen bezeichnet man übrigens alternativ medizinisch bestimmte pflanzliche Zubereitungen und Drogen. Und zwar solche, die den Körper dabei unterstützen, sich bei Stress anzupassen. Und die zudem positive Wirkungen bei Stress induzierten Krankheiten ausüben. Die Inhaltsstoffe der Rhodiola rosea sind übrigens Rosavin und Salidrosid (ein Phenylethanoid) im Verhältnis 3:1.

Jedenfalls hemmt die Rhodiola Rosea die Untertypen A und B des Enzyms Monoaminooxidase. Diese bezeichnet man auch als MAO-A und MAO-B. Dabei haben mitochondriale Enzyme die Aufgabe, Serotonin (5-Hydroxytryptamin oder 5-HT) und Dopamin (DA) zu verstoffwechseln.

Dadurch, dass die Rosenwurz die Fähigkeit dieser Enzyme hemmt, Neurotransmitter zu verstoffwechseln, bleiben die Neurotransmitter Serotonin und Dopamin länger aktiv. Mit anderen Worten in höherer Konzentration im Gehirn. Einerseits verbessert und stabilisiert die Aktivität von Serotonin im Gehirn die Stimmung beim Menschen. Andererseits macht die Aktivität von Dopamin im Gehirn die Menschen positiver und selbstbewusster. Schließlich erhöht das aber auch allgemein die Motivation.

 

Rhodiola hemmt die Ausschüttung von Kortisol und Adrenalin

Unter dem Strich hemmt die Rosenwurz dauch ie Ausschüttung der Stresshormone Cortisol und Adrenalin. Damit lindert Rhodiola rosea eine große Zahl mentaler Anzeichen von Stress. Und zwar bei Nervosität, Lustlosigkeit, Reizbarkeit sowie Angstzuständen. Gleichzeitig wird der Energiestoffwechsel der Zellen angeregt, was zu einer besseren Leistungsfähigkeit führt.

Jedenfalls konnten viele Studien die duale Wirkung von Rhodiola rosea belegen. Damit konnten Menschen mit Burn-out Stress bedingte Zustände von Ermüdung deutlich verbessern. Es zeigte sich weiter eine reduzierte Ausschüttung des Stress­hormons Cortisol.

Patienten mit leichter bis mittelschwerer Depression konnte wiederum eine signifikante Verbesserung der emotionalen Stabilität erreichen. Weiter zeigten Forscher positive Effekte gegen Schlaflosigkeit und nicht erklärbarer körperlicher Beschwerden. Schließlich gab es keine schwerwiegenden Nebenwirkungen.


Literatur:

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Darbinyan V, Kteyan A, Panossian A, Gabrielian E, Wikman G, Wagner H. Rhodiola rosea in stress induced fatigue. A double blind cross-over study of a standardized extract SHR-5 with a repeated low-dose regimen. On the mental performance of healthy physicians during night duty. Phytomedicine. 2000 Oct;7(5):365-71.

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