Donnerstag, März 28, 2024

Rheuma-Erkrankungen trotzen – und am Arbeitsplatz Leistung zeigen

Menschen können auch mit chronischen Rheuma-Erkrankungen leistungsfähig sein, wenn man sie am Arbeitsplatz sinnvoll einbinden kann.

Viele Millionen Menschen leiden in unseren Breiten an entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Die meisten Betroffenen erkranken zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr und somit im erwerbsfähigen Alter. Schließlich hat das teilweise schwerwiegende Folgen auch auf den Arbeitsalltag und die finanzielle Situation der Patienten. Dennoch kann man auch mit Rheuma am Arbeitsplatz Leistung zeigen.

 

Mit Rheuma-Erkrankungen den Arbeitsplatz halten

In den ersten drei Jahren nach der Diagnose gibt jeder fünfte Patient mit einer Rheuma-Erkrankung den Arbeitsplatz auf. Um das zu vermeiden, sollten Arbeitnehmer und Arbeitgeber offen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen umgehen. Denn wenn beide gemeinsam nach Lösungen suchen, ist es meistens möglich, weiterhin Betroffene in den Beruf dauerhaft einzubinden.

 

Beispiel rheumatoide Arthritis

Es gibt verschiedenste Formen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Im Grunde genommen ist ihnen gemeinsam, dass das Immunsystem körpereigene Strukturen angreift und so chronische Entzündungen auslöst. Schließlich sind bei der häufigsten und bekanntesten Form, dem Gelenkrheuma, hauptsächlich die Gelenkinnenhäute vom schmerzhaften Entzündungsprozess betroffen. Man spricht von einer rheumatoiden Arthritis, die unbehandelt oft in Schüben verläuft und schließlich zur Deformation und zum Funktionsverlust der betroffenen Gelenke führen kann.

Unter dem Strich machen bei Rheuma oft die Schmerzen und die Abgeschlagenheit sowie die fortschreitende Einschränkungen bei Bewegungen unmöglich, am Arbeitsplatz in vollem Umfang weiterhin volle Leitung zu bringen. Deswegen ist es für den Erhalt der Erwerbsfähigkeit entscheidend, den Entzündungsprozess möglichst früh und konsequent zu blockieren. Erfreulicherweise können bei frühzeitiger Diagnose und konsequenter anti-entzündlicher Therapie die Symptome in vielen Fällen beherrscht werden. Schließlich können die Patienten durch die frühe Behandlung auch Folgeschäden wie dauerhafte Bewegungseinschränkungen vermeiden.

 

Rücksicht am Arbeitsplatz

Trotz der Fortschritte bei der Behandlung sind Rheuma-kranke Arbeitnehmer oft darauf angewiesen, dass Arbeitgeber und Mitarbeiter am Arbeitsplatz Rücksicht auf ihre Erkrankung nehmen. Oft hilft es schon, wenn Rheuma-Patienten ihre Arbeitszeit flexibel einteilen können. An Tagen mit ausgeprägter Morgensteifigkeit der Gelenke könnten die Betroffenen zum Beispiel später mit der Arbeit beginnen, Arzttermine könnten flexibler wahrgenommen werden.

Hilfreich sei es auch, den Arbeitsplatz ergonomisch zu gestalten und an die Bedürfnisse dieser Mitarbeiter anzupassen. In größeren Betrieben sei auch ein Wechsel des Arbeitsbereiches hin zu körperlich weniger belastenden Tätigkeiten denkbar.

Für viele dieser Maßnahmen bis hin zu Umschulungen und behindertengerechten Umbauten stehen meistens auch gesetzliche Förderungen zur Verfügung. Hier sollte vor allem der Arbeitgeber die Hilfen in enger Absprache mit dem Mitarbeiter und dem behandelnden Arzt beantragen. Im Idealfall steht am Ende sogar eine „Win-Win-Situation“. Denn der Betrieb behält einerseits eine motivierte Fachkraft. Und andererseits bekommt der Arbeitnehmer die Chance, seinen Beruf weiterhin erfolgreich und selbstbestimmt auszuüben.


Quelle: Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) – http://www.dgrh.de

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