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Home MEDIZIN Medizinische Fachgebiete Neurologie

Restless Legs Syndrom: L-DOPA, Levodopa, gegen ­ruhelose Beine effektiv

Dr. Darko Stamenov by Dr. Darko Stamenov
15. November 2020
in Neurologie
Täglich und jahre- bis jahrzehntelang finden Patienten mit Restless Legs Syndrom wenig Hilfe, das Beschwerdebild weist nicht immer den richtigen Weg. © blambca / shutterstock.com

Täglich und jahre- bis jahrzehntelang finden Patienten mit Restless Legs Syndrom wenig Hilfe, das Beschwerdebild weist nicht immer den richtigen Weg. © blambca / shutterstock.com

Ruhelose Beine beim Restless Legs Syndrom verursachen den quälenden Drang, Beine sowie oft auch Arme zwanghaft bewegen zu müssen, Hilfe bietet L-DOPA, Levodopa.

Das Restless Legs Syndrom ist ein weitgehend unbeachtetes neurologisches Syndrom, dass auch Wittmaack-Ekbom-Syndrom oder Willis-Ekbom disease genannt wird. Die genaue Ursache ist noch nicht eindeutig geklärt, ein Zusammenhang zwischen Eisen und dem Neurotransmitter-Dopamin-System wird aber mit großer Sicherheit vermutet. Daraus drängt sich eine Verwandtschaft zum Morbus Parkinson auf. Das lasst auch die Wirkung von L-DOPA, Levodopa, gegen die Ruhelosen Beine und Arme beim Restless Legs Syndrom vermuten. Allerdings sind ruhelose Beine kein Risikofaktor für die Parkinson-Krankheit.

Wenngleich die Forschung in der Ätiologie, der Diagnose und dem Management vom Restless Legs Syndrom in den letzten Jahren große Fortschritte erzielt, leiden die Patienten dennoch ständig unter Fehldiagnosen und mehrfachen unnötigen Überweisungen. Eine aktuelle Meta-Analyse bestätigte übrigens den Zusammenhang zwischen Migräne und Restless Legs. Eine andere Studie konnte zum ersten Mal zeigen, dass die Zinkspiegel im Serum und im Gehirn bei Restless Legs Syndrom erhöht sind.

 

Volkskrankheit

Das Restless Legs Syndrom ist eine Volkskrankheit, wobei die Patienten täglich an den Beschwerden leiden. Jahrelang, teilweise jahrzehntelang, finden Patienten wenig Hilfe, da das Beschwerdebild oft nicht den richtigen Weg zeigt. Auch Kinder können betroffen sein. Bei 25% der Betroffenen treten weitere Krankheitsfälle in der Familie auf. Am häufigsten betroffen sind menopausale Frauen, nämlich bis zu 40%.

 

Beschwerdebild und ­Diagnose

Die Hauptcharakteristika beim Restless Legs Syndrom sind ein Bewegungsdrang – vergesellschaftet mit Gefühlsstörungen in den betroffenen Extremitäten bei stärkerem Auftreten am Abend (aber auch in Ruhephasen am Tag). Zu einer Besserung der Beschwerden kommt es durch aktive Bewegung. Ruhe und Entspannung wirken hingegen kontraproduktiv. Sekundärfolgen bei Restless Legs – wie Depressionen – werden oft falsch als Grunderkrankung vermutet.

Die Diagnose stellt der Experte zunächst klinisch – beginnend mit einer ausführlichen und aufmerksamen Anamneseerhebung. Apparative Zusatzuntersuchungen sind meist unnötig: evozierte Potenziale, Nervenleitgeschwindigkeit und EEG sind definitionsgemäß unauffällig.

Eine pathologische Nervenleitgeschwindigkeit hilft zur Abgrenzung von Polyneuropathie, eine Ultraschalluntersuchung zur venösen Insuffizienz. Meist präsentiert sich das Restless Legs Syndrom als idiopathische Form vor, allerdings müssen symptomatischen Formen zur Diagnose ausgeschlossen werden.

Urämische Stoffwechsellage, Diabetes mellitus und Schwangerschaft sind ­bekannte Auslöser von einem symptomatischen Restless Legs Syndrom. Außerdem verstärken Folsäure- und Vitamin-B-Mangel die Symptome.

Eisenmangel ist allerdings der häufigste Auslöser, bereits bei einem Ferritinwert unter 40μg/ml sollte eine Supplementierung erfolgen. Die Eisenwerte sind meist im unteren Normbereich, das Transferrin oft erhöht.

Sollten die Diagnosekriterien nicht eindeutig erfüllt sind und eine komplexe Schlafstörung vorliegen sowie die Therapien nicht in erwarteter Weise Besserung bringen, bietet das Schlaflabor die Möglichkeit, Restless Legs nachzuweisen, die polygraphische Schlafableitung erlaubt die Sicherung der Diagnose.

Es werden neben dem EEG ein EOG (Elektrookulogramm) zur Registrierung der REM (rapid eye movements) und zur Bestimmung des Schlafstadiums und ein EMG (Elektromyogramm) abgeleitet.

Das Elektromyogramm erlaubt die Klassifikation unwillkürlicher Bewegungen (periodic limb movements, PLM), die mehrere hundert Male pro Nacht auftreten können (PLMS – periodic limb movements in sleep) und auch als Maß der Wirksamkeit einer Therapie dienen. Als Maß für die Aktivität wird der PLM-Index berechnet (= Anzahl der PLMS pro Stunde Ableitung).

 

L-DOPA, Levodopa, beim Restless Legs Syndrom

Beim Restless Legs Syndrom zeigt sich das L-DOPA, Levodopa, als sehr effektiv. Dabei kann bereits eine abendliche Gabe von 100 bis 200mg Levodopa plus Benserazid ausreichend sein. Manchmal ist. Auch eine Adaptation der Therapie zu mehrfach täglicher Anwendung erforderlich.

Im Grunde genommen ist L-DOPA in Tablettenform ist rasch und gut wirksam. Der Patient kann das L-DOPA als Probebehandlung über drei Tage zur Diagnose-Sicherung verwenden. Durch die rasche Wirksamkeit ist die orale L-DOPA Darreichungsform auch als Bedarfsmedikation bestens geeignet. In 85% der Fälle hilft den Betroffenen mit Restless Legs Syndrom diese Therapie.

 

Weitere Behandlungsmöglichkeiten

Das Restless Legs Syndrom kann auch mit Dopaminagonisten behandelt werden, wobei deutlich niedrigere Dosen als bei der Parkinson-Behandlung ausreichen und mit der ersten Dosierung bei 75% der Betroffenen die Symptome verschwinden. Nachteilig ist, dass eine Dauertherapie notwendig ist, da beim Absetzen zu Wiederauftreten der Beschwerden. Dopaminagonisten kommen eher bei schweren Formen zum Einsatz.

Als weitere Behandlungsmöglichkeiten wurden bereits Opioide und Antiepileptika eingesetzt. Zusätzliche Gaben von schlafanstoßenden Mitteln oder Muskel­relaxantien können in sehr schweren Fällen erwogen werden – sie verbessern die Schlafdauer und Schlafzufriedenheit, beeinflussen aber die Kontrolle unwillkürlicher Bewegungen kaum.

Ungeeignet und zum Großteil die Symptome verstärkend sind Neuroleptika, trizyklische Antidepressiva wie SSRI, Antiemetika mit dopaminantagonistischer Wirkung, Entspannungsmethoden sowie Magnetfelder.

 

Verhaltensregeln für Restless-legs-Patienten

Entsprechend den durch Stoffwechselveränderungen ausgelösten symptomatischen Formen von Restless Legs ist es notwendig, diese Stoffwechsel-Para­meter zu beachten und zu bilanzieren. Auch Konsumgüter können Beschwerden auslösen oder verstärken, ihre Einnahme sollte besonders abends vermieden werden. Dazu zählen Alkohol, Nikotin, Schokolade, Koffein, Kohlen­säure, Glutamat und Aspartam.

Weiters können eine gute Schlaf­hygiene mit regelmäßiger Schlafenszeit, stets gleichem Einschlafritual, Vermeiden von Mittagsschlaf und abendlichen Aufregungen oder Arbeit sinnvoll sein. Ein abendlicher Spaziergang kann ebenfalls den Beschwerden vorbeugen.

Patienten mit leichten bis moderaten Beschwerden arrangieren sich häufig mit ihrem Restless Legs Syndrom und verändern dementsprechend Lebensgewohnheiten.


Literatur:

Chen P, Bornhorst J, Patton S, Bagai K, Nitin R, Miah M, Hare DJ, Kysenius K, Crouch PJ, Xiong L, Rouleau GA, Schwerdtle T, Connor J, Aschner M, Bowman AB, Walters AS. A potential role for Zinc in Restless Legs Syndrome. Sleep. 2020 Nov 11:zsaa236. doi: 10.1093/sleep/zsaa236. Epub ahead of print. PMID: 33175142.

Wang J, Gao Y, Liu L, Xu W, Zhang P, Liu Y, Qian X, Yu S. The association between migraine and restless legs syndrome: an updated systematic review and meta-analysis. Sleep Med. 2019 Feb 2;57:21-29. doi: 10.1016/j.sleep.2019.01.027. [Epub ahead of print]

Muth CC. Restless Legs Syndrome. JAMA. 2017 Feb 21;317(7):780. doi: 10.1001/jama.2016.21375. PMID: 28241358.


Quellen:

Restless Legs Syndrom – ruhelose Beine. Prim. Dr. Dieter Volc. MEDMIX 03/2006; 50-51.

Restless Legs Syndrome Fact Sheet http://www.ninds.nih.gov/disorders/restless_legs/detail_restless_legs.htm

Tags: DopaminagonistenL-DopaParkinsonPraxisRestless Legsruhelose Beine
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Dr. Darko Stamenov

Dr. Darko Stamenov

MEDMIX-Redaktion, Projektleiter, AFCOM Digital Publishing Team

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