Freitag, April 19, 2024

Rauchverbot rasch umsetzen

Gesundheitsberufe fordern, das Rauchverbot rasch umzusetzen. Die Übergangsfrist ist kontraproduktiv, Kinder und Jugendliche sind besser aufzuklären.

Wien (OTS) – Die Gesundheitsberufe-Konferenz (GBK) fordert eine rasche Umsetzung des allgemeinen Rauchverbots. Die lange Übergangsfrist bis 2018 sei nicht im Interesse des Nichtraucherschutzes, der an oberster Stelle stehen sollte, sagte Romana Schöberl, derzeitige Vorsitzende der GBK und Präsidentin des Bundesverbands der Heilmasseure und Medizinischen Masseure Österreichs, am Freitag in einer Aussendung. „Wir wissen, dass ein Drittel der Österreicherinnen und Österreicher regelmäßig raucht und dass das Einstiegsalter dramatisch gesunken ist – neun Prozent der Zwölfjährigen greifen regelmäßig zum Glimmstängel“, warnte Schöberl anlässlich des Weltnichtrauchertages.

Ein allgemeines Rauchverbot in der Gastronomie, eine strengere Handhabung des Verkaufs von Zigaretten und nicht zuletzt umfassende Aufklärung über die gesundheitlichen Auswirkungen des Rauchens könnten dabei helfen, das Problem in den Griff zu bekommen, so Schöberl: „Die gesundheitlichen Folgen sind oft schwerwiegend und reichen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen über chronisch obstruktive Lungenerkrankungen bis hin zum Lungenkrebs. Jährlich werden in Österreich 4.000 Lungenkrebserkrankungen registriert.“

Dass sich die Regierung zu einem allgemeinen Rauchverbot in der Gastronomie durchgerungen habe, sei zwar ein großer Fortschritt, die schrittweise Umsetzung sei aber kontraproduktiv, so Schöberl. „Ob wir eine so lange Übergangsfrist brauchen, um angebliche Einbußen in der Gastronomie zu vermeiden, ist strittig. Denn wir wissen aus anderen Ländern, dass sich ein komplettes Rauchverbot in der Gastronomie nicht nachteilig auf den Umsatz auswirkt und dass sich das Rauchverhalten verändert hat – in Ländern mit Rauchverbot wird weniger geraucht“, führte Schöberl aus. Sie wünsche sich daher eine rasche Umsetzung des Rauchverbots und vernünftige Aufklärungsmaßnahmen, die vor allem bei Kindern und Jugendlichen ansetzen sollten, so die GBK-Vorsitzende abschließend.

Die Gesundheitsberufe-Konferenz ist ein Zusammenschluss der gesetzlich geregelten Gesundheitsberufe in Österreich. Ihre 23 Mitglieder sind: Berufsverband der ArztassistentInnen Österreich (BdA), Berufsverband Kinderkrankenpflege Österreich, Berufsverband logopädieaustria, Berufsverband Österreichischer Psychologinnen und Psychologen (BÖP), Ergotherapie Austria – Bundesverband der ErgotherapeutInnen Österreich, Bundesverband der Heilmasseure und medizinischen Masseure Österreichs, Bundesverband der PhysiotherapeutInnen Österreichs – Physio Austria, Dachverband der gehobenen medizinisch-technischen Dienste Österreichs – MTD Austria, Österreichische Apothekerkammer, Österreichische Ärztekammer, Österreichischer Berufsverband der Biomedizinischen AnalytikerInnen -biomed austria, Österreichischer Berufsverband der MusiktherapeutInnen, Österreichischer Bundesverband für Psychotherapie (ÖBVP), Österreichische Gesellschaft für Kardiotechnik, Österreichischer Gesundheits- und Krankenpflegeverband (ÖGKV), Österreichisches Hebammen-Gremium, Österreichischer Verband der HeilmasseurInnen und med. Kneipp-BademeisterInnen, Österreichische Zahnärztekammer, Verband der Diaetologen Österreichs, Berufsverband DMTF + MAB Österreich, Verband der Orthoptistinnen und Orthoptisten Österreichs – orthoptik austria, Verband der RadiologietechnologInnen Österreichs – rtaustria

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