Donnerstag, April 25, 2024

Rauchverbot ab 1. Mai 2016 gefordert

Fristgerecht wurde heute, am 8. Mai 2015, die DON’T SMOKE-Stellungnahme zum neuen Tabakgesetz eingereicht. Die Experten fordern kürzere Übergangsfristen und ein generelles Rauchverbot ab Mai kommenden Jahres.

Die ExpertInnen-Initiative „DON’T SMOKE“ möchte ein stärkeres Bewusstsein für die verheerenden Konsequenzen des Rauchens zu schaffen. Auf der Basis medizinischer Kompetenz möchten die Initiatoren ein Zeichen setzen, um die aktuelle Gesetzeslage zu ändern. Dazu wird eine umfassende Informations- und Bewusstseinsbildungs-Kampagne geführt – u.a. über klassische Medien, Social Media sowie über der Website www.dontsmoke.at. Dort kann jede/r – Privatperson, Institution oder Unternehmen – seine Stimme abgeben, um der „DON’T SMOKE“-Initiative noch mehr Kraft zu verleihen.

Im Rahmen des parlamentarischen Begutachtungsverfahrens hat die ExpertInnen-Initiative DON’T SMOKE eine Stellungnahme erarbeitet und am 08. Mai 2015 fristgerecht eingereicht. Dabei ist es gelungen, 48 Institutionen mit bedeutendem gesundheitspolitischem Gewicht – wie die Österreichische Ärztekammer, zahlreiche medizinische Fachgesellschaften, Universitäten, Krankenhäuser, die Österreichische Krebshilfe mit den Landesorganisationen sowie weitere Gesundheitseinrichtungen – als Miteinreichende zu gewinnen.

Unisono fordert die sehr große Zahl einschlägiger Fachleute vor allem eine deutliche kürzere Übergangsfrist: „So positiv der Ministerialentwurf zur Novellierung des Tabakgesetzes grundsätzlich ist – den 1. Mai 2018 als Zeitpunkt des Inkrafttretens können wir nicht gutheißen. Bis dahin sterben statistisch gesehen über 26.000 Menschen vorzeitig an den Folgen des Rauchens und über 3.000 Menschen durch die schädliche Wirkung des Passivrauchens“, bringt Univ.-Prof. Dr. Hellmut Samonigg, Initiator der ExpertInnen-Initiative DON’T SMOKE, stellvertretend für alle Mittragenden der Stellungnahme das Anliegen auf den Punkt. „Da muss man früher gegensteuern.“

Weiters appelliert das hochrangige Expertengremium an den Gesetzgeber, u.a. das geplante Rauchverbot auf Kranken- und Kuranstalten, Pflegeheime und Rehabilitationszentren auszudehnen sowie Autos mitzuerfassen, wenn von diesen Kinder transportiert werden. Und nicht zuletzt sollte das Gesetz den Arbeitnehmerschutz für die Beschäftigten in der Gastronomie verbessern. „Die Feinstaubkonzentration in den Raucherräumen von Lokalen liegt im Extremfall ums Zehnfache über dem Wert der Außenluft. Das sollte keinem Mitarbeiter zugemutet werden. Nicht ohne Grund ist das Risiko an Herz-/Kreislauferkrankungen, chronischen Lungenerkrankungen und an Krebs zu erkranken in dieser Berufsgruppe besonders hoch. Da können wir als Mediziner und Vertreter verschiedenster Gesundheitseinrichtungen nicht tatenlos zusehen“, so Samonigg.

Gemeinsam hoffen die Institutionen dank ihrer Bedeutung in der österreichischen Gesundheitspolitik Gehör zu finden und mit sachlichen Argumenten in der emotional aufgeheizten Diskussion zu überzeugen. Die Stellungnahme im Wortlaut findet sich auf der Website des Parlaments. Folgende Institutionen sind u.a. Miteinreicher unserer Stellungnahme:

Österreichische Ärztekammer
Österreichische Diabetes Gesellschaft
Österreichische Gesellschaft für Arbeitsmedizin
Österreichische Gesellschaft für Chirurgie
Österreichische Gesellschaft für Endokrinologie und Stoffwechsel
Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde
Österreichische Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie
Österreichische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe
Österreichische Gesellschaft für Hals,- Nasen und Ohrenheilkunde, Kopf und Halschirurgie
Österreichische Gesellschaft für Hämatologie & Medizinische Onkologie (OeGHO)
Österreichische Gesellschaft für Innere Medizin
Österreichische Gesellschaft für Internistische Angiologie
Österreichische Gesellschaft für Nephrologie
Österreichische Gesellschaft für Neurologie
Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie
Österreichische Gesellschaft für Pneumologie
Österreichische Gesellschaft für Public Health
Österreichische Gesellschaft für Thorax- und Herzchirurgie
Österreichische Kardiologische Gesellschaft
Arbeitsgemeinschaft hämato-onkologischer Pflegepersonen in Österreich
Steirische Akademie für Allgemeinmedizin
Österreichischer Gesundheits- und Krankenpflegeverband
Österreichische Krebshilfe
Medizinische Universität Wien
Medizinische Universität Graz
UMIT – Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
Steiermärkische Krankenanstalten GmbH (KAGes)
LKH Universitätsklinikum Graz
Krankenhaus der Elisabethinen Linz
Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz
Krankenhaus der Elisabethinen Graz
Marienkrankenhaus Vorau
A.Ö. Krankenhaus St. Vinzenz
Gesundheitseinrichtung Josefhof

Über DON’T SMOKE

Initiiert wurde die Initiative „DON’T SMOKE“ von der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie & Medizinische Onkologie (OeGHO). Getragen wird sie unter anderem von der Österreichischen Ärztekammer, der Österreichischen Apothekerkammer, der Krebshilfe, der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft, der Österreichischen Gesellschaft für Internistische Angiologie, der Österreichischen Gesellschaft für Nephrologie, der Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde, der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie, der Gesellschaft für Arbeitsmedizin, der Österreichischen Diabetes Gesellschaft sowie von der Initiative Ärzte gegen Raucherschäden.

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