Gegen Atherothrombose, kardio- und zerebrovaskuläre Primär- und Sekundärprävention sollten präventiv Lebensstiländerungen wie Rauchstopp stehen.
Die Atherothrombose ist weltweit die häufigste Todesursache. Das klinische Syndrom Atherothrombose wird durch die Ruptur einer in der Arterienwand eingelagerten Plaque (diese besteht aus Fettsäuren, Cholesterin, Kalzium und anderen Materialien) verursacht, was schliesslich zur Bildung von einem Blutgerinnsel führen kann. Es kommt dann in weiterer Folge zur Verstopfung der Arterie, es droht eine plötzliche Unterbrechung der Blutversorgung. Ein akutes Koronarsyndrom, Herzinfarkt, Schlaganfall, transitorische ischämische Attacken und periphere arterielle Verschlusskrankheiten (PAVK) sind verschiedene Erscheinungsformen des Syndroms Atherothrombose.
Patienten mit multiplen vaskulären Risikofaktoren oder solche mit begleitender koronarer Herzkrankheit (KHK) oder der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) weisen eben wie erwähnt ein hohes Risiko für einen ischämischen Schlaganfall auf. Umgekehrt wird das häufige Auftreten einer kardialen Erkrankung bei Patienten mit Schlaganfall mit bis zu 75 Prozent angegeben.
Lebensstiländerung und Rauchstopp
Neben Ernährungsumstellung, ausreichender Vitaminzufuhr, Einschränkung des Alkoholkonsums und körperlicher Aktivität ist besonders der Rauchstopp, also der Verzicht auf Tabakkonsum, zur Primär- und Sekundärprävention von vaskulären Erkrankungen bedeutsam.
Nahezu ein Drittel der Bevölkerung raucht. Eine Untersuchung an mehr als 34.000 britischen Ärzten zeigte, dass die mittlere Lebenserwartung von Männern, die zwischen 1900 und 1930 geboren wurden, bei Rauchern um dramatische zehn Jahre kürzer ist als bei Nicht-Rauchern (Doll, BMJ 2004).
Ein Rauchstopp im Alter von 60, 50, 40 oder 30 Jahren verlängerte in der Untersuchung das Leben um drei, sechs, neun beziehungsweise zehn Jahre. Mehrere ebenfalls dahingehende Studien zeigten ein um 75 Prozent vermindertes relatives Risiko für den ersten Herzinfarkt bei Nicht-Rauchern im Vergleich zu Rauchern. Circa 30 Prozent der Raucher versuchen Jahr für Jahr, einen Rauchstopp zu vollziehen. Das zeigt das große bestehende Präventionspotenzial.
Rauchstopp mit nichtmedikamentösen Verfahren
Für die gute Wirksamkeit einiger nichtmedikamentöser Verfahren für einen Rauchstopp – wie zum Beispiel ärztliche Beratung, Selbsthilfe, Interventionen und verhaltenstherapeutische Methoden – gibt es gute Belege.
Für andere nichtmedikamentöse Verfahren wie Hypnose, Akupunktur oder reduziertes Rauchen liegen dagegen keine hinreichenden Wirksamkeitsnachweise vor. Der Rauchstopp scheint damit die mit Abstand wichtigste Einzelmaßnahme bei Patienten mit Gefäßerkrankungen zu sein.
Literatur:
Doll R, Peto R, Boreham J, Sutherland I. Mortality in relation to smoking: 50 years‘ observations on male British doctors. BMJ. 2004 Jun 26;328(7455):1519. doi: 10.1136/bmj.38142.554479.AE. Epub 2004 Jun 22. PMID: 15213107; PMCID: PMC437139.
Quellen: Rauch-Stopp zur Atherothrombose-Prävention. MEDMIX 04/2006
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