Mittwoch, April 24, 2024

Raucherentwöhnung: E-Zigaretten effektiver als eine Nikotinersatztherapie

E-Zigaretten waren bei der Raucherentwöhnung wirksamer als Nikotinersatztherapie, sofern eine Verhaltenstherapie beide Optionen begleitete.

Viele Raucher versuchen heutzutage mit E-Zigaretten mit dem Rauchen aufzuhören. Deswegen konsumieren sie diese ähnlich einer Nikotinersatztherapie, um zukünftig auf das Rauchen verzichten zu können. E-Zigaretten kosten auch im Vergleich zur medikamentösen Raucherentwöhnung beziehungsweise zum Tabakrauchen und zu einer Entwöhnung mit Medikamenten relativ kostengünstig.

In einer aktuellen Studie wurde nun die Wirksamkeit der E-Zigaretten mit der einer Nikotinersatztherapie verglichen. Dabei zeigte sich, dass die E-Zigaretten bei schweren, langjährigen Rauchern wesentlich (doppelt) effektiver waren als die gängigen Nikotinersatzprodukte. Allerdings begannen fast alle Teilnehmer nach einem Jahr wieder mit dem Rauchen.

 

E-Zigaretten-Starterpaket versus Nikotinersatzprodukte

Für die aktuelle Arbeit haben die Forscher 886 Erwachsene ausgewählt, die mit Hilfe britischer Stop-Smoking-Services (Rauchstoppservice) des Nationalen Gesundheitsdienstes zum Rauchen aufhören wollten. Die eine Gruppe erhilet Nikotinersatzprodukte ihrer Wahl, einschließlich Produktkombinationen, die sie für bis zu 3 Monaten einsetzten. Die anderen bekamen ein E-Zigaretten-Starterpaket mit einer nachfüllbaren E-Zigarette der zweiten Generation sowie einer Flasche Nikotin E-Liquid [18 mg pro Milliliter].

Die Behandlung beinhaltete eine wöchentliche Verhaltenstherapie für mindestens 4 Wochen. Der primäre Studienendpunkt war anhaltende Abstinenz für 1 Jahrt. Zu den sekundären Endpunkten zählten die von den Teilnehmern gemeldete Behandlungen und symptomatische Atemwegbeschwerden.

ERGEBNISSE
Die einjährige Abstinenzrate betrug 18,0% in der E-Zigaretten-Gruppe im Vergleich zu 9,9% in der Nikotin-Ersatzgruppe. Insgesamt berichteten die Studienteilnehmer in der E-Zigaretten-Gruppe häufiger von Hals- oder Mundreizungen. Hingegen war Übelkeit die häufigste unerwünschte Wirkung bei Anwendung einer Nikotinersatztherapie.

Die E-Zigaretten-Gruppe berichtete zudem über Verbesserungen bei der Husten- und Schleimproduktion. Hingegen gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen hinsichtlich der Häufigkeit von Atemnot beziehungsweise Atembeschwerden.

Literatur:

Peter Hajek, Ph.D., Anna Phillips-Waller, B.Sc., Dunja Przulj, Ph.D., Francesca Pesola, Ph.D., Katie Myers Smith, D.Psych., Natalie Bisal, M.Sc., Jinshuo Li, M.Phil., Steve Parrott, M.Sc., Peter Sasieni, Ph.D., Lynne Dawkins, Ph.D., Louise Ross, Maciej Goniewicz, Ph.D., et al. A Randomized Trial of E-Cigarettes versus Nicotine-Replacement Therapy. January 30, 2019. DOI: 10.1056/NEJMoa1808779

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