Freitag, April 26, 2024

Rauchen und Menopause erhöhen Sterblichkeitsrisiko

Rauchen und Menopause erhöhen in Kombination die Sterblichkeit der betroffenen Frauen, speziell wenn die Wechseljahre frühzeitig auftreten.

Aktuelle Untersuchungen zu Rauchen und Menopause könnte für betroffene Frauen nun einen weiteren Grund darstellen, mit dem Rauchen aufzuhören. Dies behaupten schwedische Wissenschafter in einer soeben im Fachjournal Menopause veröffentlichten Studie.

Die Studie, an der etwa 25.500 Frauen teilnahmen, hat erstmals die Auswirkungen von Rauchen und Menopause – im Alter bei vorzeitigem Eintritt der Wechseljahre – auf die Gesamtsterblichkeit beziehungsweise auf die Überlebenszeit erforscht.

Rauchen und Menopause stellen grundsätzlich ein zusätzliches Gesundheitsrisiko dar.

Warum manchen Frauen verfrüht in die Wechseljahre kommen ist medizinisch nicht vollständig geklärt – dennoch weiß sind bestimmte Faktoren bekannt, die eine derartige Veränderung begünstigen. Darunter fallen beispielsweise die operative Entfernung der Eierstöcke oder Gebärmutter, Chemotherapien, Bestrahlungen sowie die Einnahme bestimmter Medikamente. Aber auch die Lifestyle-Faktoren Alkoholkonsum und starkes Rauchen können die weibliche Hormonproduktion beeinflussen.

Im Zuge eines Fragebogens gaben über 25.500 Frauen der Altersgruppe 48 bis 83 das Alter, in dem sie in die Wechseljahre kamen, sowie ihren Nikotinkonsum an. Im Zuge einer sechzehnjährigen Follow-up Periode verstarben 5.942 der teilnehmenden Frauen.

Der Unterschied bezüglich des medianen Sterbealters von Frauen, die mit vierzig Jahren in die Wechseljahre kamen und denjenigen die sechzig Jahre alt waren, lag bei 1,3 Jahren. Verglichen mit derzeitigen Raucherinnen starben ehemalige Raucherinnen  sowie Nichtraucherinnen durchschnittlich um 2,5 beziehungsweise 3,6 Jahre später.

 

2,6 Jahre weniger durch Rauchen und Menopause mit frühzeitigem Eintritt

Beschränkten die Forscher die Analyse lediglich auf aktuelle Racherinnen, zeigte sich, dass Frauen mit frühzeitiger Menopause um durchschnittlich 2,6 Jahre früher starben als Frauen, deren Wechsel erst ab dem 60. Lebensjahr eintrat.

Den Wissenschaftern zufolge sind jedoch nicht nur das frühzeitige Einsetzen der Menopause und das Rauchen in Hinblick auf die Mortalität ausschlaggebend. Dennoch fördert Rauchen die Wirkungen des Östrogenmangels bei Frauen, die in jüngeren Jahren in die Wechseljahre kommen. Interessant war auch die Beobachtung, dass Frauen mit einer späteren Menopause eher Nichtraucherinnen waren und sich eher einer Hormontherapie unterzogen.

„Den aktuellen Erkenntnissen zufolge, können Frauen das Einsetzen der Menopause durch bestimmte Lifestyle-Faktoren, wie beispielsweise das Aufhören mit dem Rauchen, herauszögern,“ so Dr. Wulf Utian, Direktor der North American Menopause Society. „Damit können sie auch ihre Lebenserwartung erhöhen.“

Quelle:

Bellavia, Andrea MSc; Wolk, Alicja Dr Med Sci/PhD; Orsini, Nicola PhD. Differences in age at death according to smoking and age at menopause. Menopause, August 2015 DOI: 10.1097/GME.0000000000000501

Related Articles

Aktuell

Vitamin D-Mangel bei chronischer Niereninsuffizienz

Die Behandlung von Vitamin D-Mangel spielt bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz eine bedeutende Rolle. Vitamin D-Mangel ist eine häufige Komplikation bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz,...
- Advertisement -

Latest Articles

Hülsenfrüchte liefern hochwertiges Eiweiß und qualitativ gute Fette

Hülsenfrüchte sind gesunde Energielieferanten und haben mit ihrem hochwertigen Eiweiß und guten Fetten einen großen Nutzen für die Ernährung. Hülsenfrüchte, einschließlich Linsen, Erbsen und Bohnen,...

Resilienz: die Kunst, psychische Widerstandsfähigkeit zu stärken

Resilienz bezeichnet die psychische Widerstandsfähigkeit, die uns auch ermöglicht, aus Krisen zu lernen und daraus gestärkt hervorzugehen. In einer idealen Welt wären wir vor Schicksalsschlägen,...

Zirkulierende Tumorzellen beim kleinzelligen Lungenkarzinom kultivieren

Wichtig zur Klärung der Metastasierung: Forscher gelang es, zirkulierende Tumorzellen beim kleinzelligen Lungenkarzinom zu kultivieren. Die Forschung zum kleinzelligen Lungenkarzinom (SCLC), einer besonders aggressiven Form...