Donnerstag, April 25, 2024

Fokale Therapie bei Prostatakarzinom im Frühstadium

Die fokale Therapie ermöglicht ausgewählten Patienten mit Prostatakarzinom im Frühstadium eine schonende Teilbehandlung durch fokussierten Ultraschall.

Die sogenannte fokale Therapie ermöglicht ausgewählten Patienten im Frühstadium des Prostatakarzinoms eine schonende Teilbehandlung durch fokussierten Ultraschall. Sie wird seit einem Jahr am Uniklinikum Leipzig angewendet.

 

Bei Prostatakarzinom mit hochfokussiertem Ultraschall das kranke Gewebe zerstören

Das Prostatakarzinom – die häufigste Krebserkrankung beim Mann – erfordert nicht immer eine sofortige Operation oder Bestrahlung. Die fokale Therapie bietet für ausgewählte Patienten die Chance, die Krebsareale zu beseitigen ohne die Prostata entfernen zu müssen. Typische Nebenwirkungen einer Operation oder Bestrahlung sollen dadurch reduziert werden.

Die fokale Therapie setzt einen hochfokussierten Ultraschall ein, der das kranke Gewebe über eine Sonde im Enddarm zerstört. Diese recht neue Therapieform soll in einigen Jahren als Standardverfahren eine Alternative zur Operation oder Bestrahlung für ausgewählte Patienten darstellen.

Beim Einsatz dieser Therapieform sollten den Empfehlungen der europäischen Gesellschaften für Urologie gefolgt werden, die besagen, dass eine fokale Therapie nur unter wissenschaftlicher Begleitung durchgeführt werden soll.

Fokale Therapie im Fokus

Die fokale Therapie des Prostatakarzinoms ist eine organerhaltende innovative Behandlungsoption, die die beiden Standard-Therapie-Optionen active surveillance und radikale Prostatektomie optimal ergänzt. Die fokale Therapiezielt darauf ab, den klinisch signifikanten Tumor gezielt zu bekämpfen, während das Rest-Prostatagewebe beobachtet wird. Dadurch ist eine deutlich bessere Erhaltung der erektilen Funktion und der Kontinenz möglich – es gibt allerdings noch keine Langzeitdaten.

Kernspinuntersuchung der Prostata

Vorteilhaft ist es, dass ergänzend für die Planung der Behandlung eine spezielle Kernspinuntersuchung der Prostata durchgeführt wird. Das bildgestützte Vorgehen hilft den behandelnden Ärzten, die Lokalisation des Tumors besser zu verstehen. Das stellt wiederum die Grundlage dafür dar, den Tumor später umfänglich zu zerstören, ohne das umliegende Gewebe zu verletzen – wie die Nerven, die für die Potenz verantwortlich sind und andere empfindliche Strukturen wie den Harnröhrenschließmuskel.

Die MRT-Bilder können für die Behandlung im Behandlungsgerät eingelesen werden. Ein gebündelter Ultraschall zerstört dann präzise die identifizierten Tumorareale. Das Verfahren ergänzt optimal unsere Spezialisierung auf robotergestützte minimal-invasive Therapie des Prostatakrebses.

Quelle: http://www.uniklinikum-leipzig.de/

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