Freitag, April 19, 2024

Polyzystisches Ovarialsyndrom: Behandlung mit Coenzym Q10

Ein Polyzystisches Ovarialsyndrom mit Coenzym Q10 zusätzlich zur Behandlung bringt für die Patientinnen positive Wirkung auf Zucker- und Fettstoffwechsel.

Im Grunde genommen soll Coenzym Q10 vor allem als Anti-Aging-Mittel positiv wirken. Daneben ist das mit mit Vitamin K und Vitamin E strukturell verwandte Chinon-Derivat aber auch ein bedeutender Spieler bei der Energiegewinnung. Dementsprechend stärkt Coenzym Q10 das Herz und die Nerven sowie das Immunsystem. Unlängst haben iranische Forscher untersucht, welche Wirkung die Einnahme von Coenzym Q10 bei Patientinnen hat, die ein Polyzystisches Ovarialsyndrom haben.

 

Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS)

Ein Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS) ist mit einer Stoffwechselstörung verbunden, wobei es nicht nur zu einem Anstieg männlicher Geschlechtshormone, sondern oft auch zu einer Störung des Zuckerstoffwechsels kommt. Schließlich kann sich bei einigen Patientinnen im Zusammenhang mit PCOS eine Insulinresistenz entwickeln. Glukose (Zucker) wird nicht mehr richtig von den Zellen aufgenommen und der Blutzuckerspiegel bleibt dauerhaft erhöht. Mit der Zeit werden Gefäße, Nerven und Organe geschädigt. Zudem ist ein Polyzystisches Ovarialsyndrom häufig auch mit einem gestörten Fettstoffwechsel verbunden. Erhöhte Cholesterinwerte bedeuten eine zusätzliche Belastung für Herz und Gefäße.

 

Polyzystisches Ovarialsyndrom und Coenzym Q10

Die eingangs zitierte Studie untersuchte den Effekt von Q10 auf Zucker- und Fettstoffwechsel von 60 PCOS-Patientinnen. Dementsprechend bekam die Hälfte der Frauen einmal täglich 100 mg Q10 sowie die andere Hälfte einmal täglich ein Placebo-Medikament. Die Behandlung dauerte 12 Wochen. Die Blutwerte wurden vor Beginn der Behandlung und nach 12 Wochen bestimmt.

Frauen, die Coenzym Q10 eingenommen hatten, hatten einen geringeren Nüchternblutzucker, eine geringere Insulinkonzentration sowie eine verbesserte Insulinsensibilität als zu Beginn der Behandlung. Zusätzlich verbesserte sich der Cholesterinwert.

 

Positive Auswirkungen auf Zucker- und Fettstoffwechsel

Die Ergebnisse deutet daher an, dass eine Einnahme von Coenzym Q10 positive Auswirkungen auf Zucker- und Fettstoffwechsel bei PCOS-Patientinnen haben könnte. Und damit den generellen Gesundheitszustand verbessern kann. Q10 lässt sich nicht nur als Nahrungsergänzungsmittel, sondern auch über die Nahrung zu sich nehmen und wird zusätzlich auch vom Körper selbst hergestellt.


Literatur:

Cetik S, Acikgoz A, Yildiz BO. Investigation of taste function and eating behavior in women with polycystic ovary syndrome. Appetite. 2021 Oct 25:105776. doi: 10.1016/j.appet.2021.105776. Epub ahead of print. PMID: 34710484.

Samimi M, Zarezade Mehrizi M, Foroozanfard F, et al. The effects of coenzyme Q10 supplementation on glucose metabolism and lipid profiles in women with polycystic ovary syndrome: a randomized, double-blind, placebo-controlled trial. Clin Endocrinol (Oxf). 2017;86(4):560-566. doi:10.1111/cen.13288.

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