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Pharmazeutische Industrie: Einsatz im Kampf gegen Coronavirus-Epidemie

Pharmazeutische Unternehmen treffen Maßnahmen zur Prävention, Behandlung und Versorgung der Betroffenen.

Wien, 27.02.2020 – Um die Versorgung von Coronavirus-Patienten zu unterstützen und die Krankheit auch präventiv zu bekämpfen, setzen pharmazeutische Unternehmen eine Reihe von Maßnahmen. Diese zielen einerseits auf die Versorgung Betroffener in China und Europa ab sowie auf die weltweit angelaufene Suche nach Therapiemöglichkeiten. Dazu Mag. Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG: „Derzeit befinden sich weltweit 27 Impfstoffe in Entwicklung, die auf die Behandlung des Coronavirus abzielen. Es wird sicherlich noch einige Zeit dauern, bis sich herausstellt, ob einer davon wirklich erfolgreich ist. Parallel dazu eruieren pharmazeutische Unternehmen ebenso unter Hochdruck und gemeinsam mit Gesundheitsbehörden und Arzneimittelagenturen, ob existierende Wirkstoffe gegen das Coronavirus eingesetzt werden können.“

Als eine Art Katalysator gelten dabei „Open Access“-Plattformen, die es ermöglichen, Daten weltweit zu teilen. So können Wissenschaftler, nachdem das Virus relativ rasch sequenziert werden konnte, gemeinsam an Methoden zur Bekämpfung des Virus arbeiten. Ansätze sucht man auch bei bereits zugelassenen Therapien oder Wirkstoffen bzw. auch bei solchen, die gerade für andere Krankheiten entwickelt werden. „Hier wurden forschende Unternehmen aufgefordert, laufende Entwicklungsprojekte auf ihren Einsatz beim Coronavirus hin zu überprüfen“, so Herzog.

Die pharmazeutische Industrie war bei einem Treffen von über 300 Wissenschaftlern, Forschern und Gesundheitsexperten vertreten, das Anfang Februar bei der WHO in Genf stattfand und bei dem auch die Global Research Collaboration for Infectious Disease Preparedness (GloPID-R) vertreten war. Im Zuge dieses Forums hat man sich auf 8 unverzügliche Forschungsaktionen geeinigt, die von schnellerer Vor-Ort-Diagnostik, schnellstmöglicher Datenauswertung, Bewertung unterstützender Therapien (bspw. Steroide und Sauerstoff-Behandlung), Optimierung der Schutzmaterialien, Übertragungsdynamiken (Tiere als Wirte, krankheitsfördernde Bedingungen), Kollaboration bei der Impfstoffentwicklung und Forschungsförderung bis hin zur gemeinsamen Datennutzung reichen.

In diesem Sinne engagieren sich biopharmazeutische Unternehmen in länderübergreifenden Forschungsprojekten, um die Entwicklung neuer Therapien und treffsicherer Diagnosemöglichkeiten zu beschleunigen, beispielsweise in der europäischen Plattform IMI – Innovative Medicines Initiative.

Weitere Maßnahmen seitens der pharmazeutischen Industrie, um die Lage in den betroffenen Gebieten zu stabilisieren, sind in den letzten Wochen erfolgt und laufen weiterhin: Unternehmen stellen vor Ort eine Vielzahl wichtiger Hilfsgüter, wie etwa Antibiotika, Desinfektionsgeräte, Chargen-Virustestgeräte und Schutzkleidung zur Verfügung.

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