Donnerstag, April 25, 2024

Patientensicherheit und Compliance bei der COPD-Behandlung

Im Blickpunkt: Patientensicherheit und Compliance bei der medikamentösen COPD-Behandlung im Zeitalter von Rabattverträgen und Inhalatorvielfalt.

Eines der zentralen Themen im Zusammenhang mit der Behandlung von Lungenerkrankungen ist die Optimierung der Sicherheitsaspekte und der Compliance. Diesbezüglich gibt es insbesondere im Bereich der obstruktiven Lungenerkrankungen einiges zu verbessern. So ist die korrekte Anwendung von Inhalatoren für den Erfolg einer COPD-Behandlung von entscheidender Bedeutung.

 

Patientenschulungsprogramme

Vor diesem Hintergrund gibt es eine Reihe von Initiativen, die dazu beitragen sollen: Dazu gehören unter anderem Patientenschulungsprogramme sowie Videoclips, die im Internet frei verfügbar sind und die den korrekten Gebrauch praktisch aller im Handel befindlichen Inhalatoren zeigen. Andererseits hat die Zahl der zur COPD-Behandlung zugelassenen Medikamente und in Verbindung damit auch die Zahl der dabei zum Einsatz kommenden Inhalatoren über die letzten Jahre erheblich zugenommen. Darüber hinaus gibt es aktuell keine allgemeinverbindliche Farbkodierung für Medikamente einer Substanzklasse.

Die korrekte Anwendung von Inhalatoren ist für die COPD-Behandlung von entscheidender Bedeutung.

Gleichzeitig wurde eine erhebliche Anzahl von Rabattverträgen zu inhalierbaren Medikamenten geschlossen. In der Konsequenz besteht das Risiko, dass ein Patient nicht das Medikament erhält, das ihm sein behandelnder Arzt verordnet hat und auf das er in der Praxis geschult worden ist. Darüber hinaus kann es vorkommen, dass der Patient nicht nur mit einem Typ von Inhalator, sondern mit mehreren verschiedenen Modellen gleichzeitig behandelt wird.

 

Forderungen für die COPD-Behandlung

Alle diese Faktoren zusammen können dazu beitragen, dass sowohl die Adhärenz bei einer COPD-Behandlung leidet, als auch die Patientensicherheit nicht ausreichend gewährleistet ist. Vor diesem Hintergrund sind eine Reihe von Forderungen formuliert worden, deren Erfüllung zur Verbesserung dieser Situation beitragen kann:

  • Inhalatoren verschiedener Hersteller, die gleiche Substanzgruppen enthalten, sollten mit einer Banderole entsprechend farbig gekennzeichnet werden.
  • Patienten sollten wenn möglich nur mit einem Typ Inhalator oder zumindest mit einer möglichst geringen Anzahl verschiedener Inhalator-Typen therapiert werden.
  • Die Entscheidung, mit welchem Medikament/Inhalator dieTherapie der COPD bei Patienten durchgeführt werden soll, soll ausschließlich beim behandelnden Arzt liegen.
  • Die bereits vorhandenen Schulungsmaterialien sollten intensiv beworben werden. Auch Apotheken sollten sich bei der Therapie der COPD an der Unterweisung von Patienten beteiligen.
Professor Dr. med. Claus Vogelmeier
Professor Dr. med. Claus Vogelmeier

Statement von Professor Dr. med. Claus Vogelmeier, Vorstandsvorsitzender der DLS, Direktor der Klinik für Innere Medizin mit Schwerpunkt Pneumologie des Universitätsklinikums Gießen und Marburg, Marburg zur medikamentösen Therapie der COPD bei der Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) und der Deutschen Lungenstiftung (DLS).

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